Bayerische Soleleitungen: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Schwierige Bauarbeiten'''
'''Schwierige Bauarbeiten'''


Der aufwendige Bau der Anlagen stellte hohe Anforderungen an Planer und Ausführende. So erforderte der Anstieg vom Nesselgraben westlich des Thumsees zum Antoniberg die Errichtung von zwei nur knapp 300 m voneinander entfernten Brunnhäusern. Deren Antriebswasser (Aufschlagwasser) musste über ein insgesamt über 6 km langes System von Gräben, Röhren auf Holzgestängen, und offenen Holzrinnen zugeführt werden. Damit die Pumpe im Brunnhaus Obernesselgraben bei Wasserknappheit, etwa im Winter, nicht zum Stillstand kam, wurde zusätzlich ein Tretrad angeschlossen, das von Menschen bewegt werden konnte. Im Bereich der „Hohen Wand“ über der Weißbachschlucht wurde die Soleleitung zusammen mit einem Steg an die Felswand über der Straße gehängt. Bei einer Belastungsprobe der Leitung stellte sich heraus, dass der Druck in den Deicheln zwischen den Brunnhäusern Obernesselgraben und Nagling zu groß war und die Rohre sprangen. Reiffenstuel ließ daher ein weiteres Brunnhaus in Grub bei Weißbach errichten. Während des Baus entschloss man sich, die neue Saline nicht in Siegsdorf, sondern direkt bei der Stadt Traunstein zu errichten, da die Voraussetzungen dafür dort wesentlich besser waren. Die Soleleitung wurde damit um 17 km länger und erreichte eine Gesamtlänge von 32,7 km.
Der aufwendige Bau der Anlagen stellte hohe Anforderungen an Planer und Ausführende. So erforderte der Anstieg vom Nesselgraben westlich des Thumsees zum Antoniberg die Errichtung von zwei nur knapp 300 m voneinander entfernten Brunnhäusern. Deren Antriebswasser (Aufschlagwasser) musste über ein insgesamt über 6 km langes System von Gräben, Röhren auf Holzgestängen, und offenen Holzrinnen zugeführt werden. Damit die Pumpe im Brunnhaus Obernesselgraben bei Wasserknappheit, etwa im Winter, nicht zum Stillstand kam, wurde zusätzlich ein Tretrad angeschlossen, das von Menschen bewegt werden konnte. Im Bereich der „Hohen Wand“ über der Weißbachschlucht wurde die Soleleitung zusammen mit einem Steg an die Felswand über der Straße gehängt. Bei einer Belastungsprobe der Leitung stellte sich heraus, dass der Druck in den Deicheln zwischen den Brunnhäusern Obernesselgraben und Nagling zu groß war und die Rohre sprangen. Reiffenstuel ließ daher ein weiteres Brunnhaus in Grub bei Weißbach errichten. Während des Baus entschloss man sich, die neue Saline nicht in Siegsdorf, sondern direkt bei der Stadt Traunstein zu errichten, da die Voraussetzungen dafür dort wesentlich besser waren. Die Soleleitung wurde damit um etwa 7 km länger und erreichte eine Gesamtlänge von 32,7 km.