Bayerische Soleleitungen: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Erste Soleleitung mit Hebewerken'''
'''Erste Soleleitung mit Hebewerken'''


Nach der Vermessung der Strecke durch Tobias Volckmer erhielt der Hofbaumeister Hans Reiffenstuel den Auftrag zur Errichtung der Soleleitung. Reiffenstuel leitete zusammen mit seinem Sohn, dem Hofbrunn- und Zimmermeister Simon Reiffenstuel den Bau, der in einer bemerkenswert kurzen Zeit von zwei Jahren vollendet werden konnte. Die 250 Meter Höhendifferenz wurden durch wasserbetriebene Kolbendruckpumpen (Hebewerke) in sieben Pumpstationen (Brunnhäusern) mit Hochbehältern überwunden. Die Pumpen aus Bronze wurden von Simon Reiffenstuel entwickelt und machten den Betrieb der Leitung erst möglich, denn sie hatten ein Leistungsvermögen von 90 bis 130 cbm Sole pro Tag. Die Pumpen drückten die Sole vom Brunnhaus durch bleierne Steigrohre nach oben in ein Sammelbecken (Hochreserve). Von dort floss sie, das Gefälle nutzend, durch Holzrohre (Deicheln) bis zur Niederreserve des nächsten Brunnhauses. Von dort wurde die Sole in gleicher Weise weitergepumpt. Die Soleleitung bestand aus rund 8400 ca. 4 m langen Deicheln aus Fichtenholz. Der höchste Punkt der Soleleitung war die Hochreserve des Brunnhauses Lettenklause (bei Zwing, zwischen Weißbach und Inzell). Sie lag ca. 250 m höher als die Saline in Reichenhall.  
Nach der Vermessung der Strecke durch Tobias Volckmer erhielt der Hofbaumeister [[Reiffenstuel, Hans|Hans Reiffenstuel]] den Auftrag zur Errichtung der Soleleitung. Reiffenstuel leitete zusammen mit seinem Sohn, dem Hofbrunn- und Zimmermeister [[Reiffenstuel, Simon|Simon Reiffenstuel]] den Bau, der in einer bemerkenswert kurzen Zeit von zwei Jahren vollendet werden konnte. Die 250 Meter Höhendifferenz wurden durch wasserbetriebene Kolbendruckpumpen (Hebewerke) in sieben Pumpstationen (Brunnhäusern) mit Hochbehältern überwunden. Die Pumpen aus Bronze wurden von Simon Reiffenstuel entwickelt und machten den Betrieb der Leitung erst möglich, denn sie hatten ein Leistungsvermögen von 90 bis 130 cbm Sole pro Tag. Die Pumpen drückten die Sole vom Brunnhaus durch bleierne Steigrohre nach oben in ein Sammelbecken (Hochreserve). Von dort floss sie, das Gefälle nutzend, durch Holzrohre (Deicheln) bis zur Niederreserve des nächsten Brunnhauses. Von dort wurde die Sole in gleicher Weise weitergepumpt. Die Soleleitung bestand aus rund 8400 ca. 4 m langen Deicheln aus Fichtenholz. Der höchste Punkt der Soleleitung war die Hochreserve des Brunnhauses Lettenklause (bei Zwing, zwischen Weißbach und Inzell). Sie lag ca. 250 m höher als die Saline in Reichenhall.