Burgtor (Bad Reichenhall)

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Das Burgtor im 19. Jh.: Links und rechts jeweils ein hölzerner Turm; in der Mitte das Wohnhaus des Wächters; darunter die Heilig-Kreuz-Kapelle. Rechts ein Rest der Sperrmauer; ganz rechts die Brücke über den Kesselbach

Zu den städtischen Wehranlagen im weiteren Sinn gehörte auch das einst 800 Meter südwestlich der Oberen Stadt an der Straße nach Jettenberg gelegene Burgtor, auch "Gebirgstor" genannt. Zwischen dem Kesselbach und dem Kropfbach ragten die Abhänge des Lattengebirges bis ans Ufer der Saalach und bildeten eine Engstelle, einen so genannten „Talpass“. Die an dieser Stelle den Weg in den Pinzgau sichernde Passbefestigung wurde 1371 erstmals als „Pürigtor“ erwähnt. Die Anlage bestand im 18. Jahrhundert aus mit Schießscharten versehenen Sperrmauern, Palisaden und einem hölzernen Turm sowie einem Wohnhaus des Torwächters. Zusätzlich konnte bei Gefahr die hölzerne Brücke über den tief eingeschnittenen Kesselbach abgebaut werden. Bis zum Kesselbach reichte der so genannte „Burgfrieden“, jenes Gebiet, in dem das Reichenhaller Stadtrecht galt. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurden die Sperranlagen überflüssig, die Reste beim Ausbau der Straße 1911 abgebrochen. Beim Burgtor stand einst auch eine „Heilig-Kreuz-Kapelle“, als deren letztes Relikt heute vielleicht der Christus am Kreuz an der Luitpoldbrücke anzusehen ist.

Bearbeitung: Andreas Hirsch