Datei:Salzburggau, Herrschaftsbereiche.jpg

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Beschreibung

Herrschaftsbereiche im Salzburggau im Hoch- und Spätmittelalter (Karte Andreas Hirsch)

Die Salzburger Kirche verfügte seit frühester Zeit überall im Land verstreut über Besitzungen. So erwarb bereits der heilige Rupert kurz nach seiner Ankunft in Salzburg im Jahr 696 Güter im Dorf Piding. Zwischen 713 und 715 wurde das neu gegründete Kloster Nonnberg unter anderem mit Gütern in Ainring, Tittmoning und Waging ausgestattet. Ein größeres zusammenhängendes Gebiet aber besaß die Salzburger Kirche nur im Pongau und östlich der Stadt Salzburg. (Von den Erzbischöfen vom 8. bis zum 11. Jahrhundert erworben) Die 739 gegründete Diözese Salzburg wurde 798 zum Erzbistum erhoben und war damit zum Mittelpunkt der bayerischen Kirchenprovinz geworden. Dem Erzbistum Salzburg unterstanden die Suffraganbistümer Regensburg, Passau, Freising und Säben (Brixen).

Die Erzbischöfe waren bestrebt, ein geschlossenes Herrschaftsgebiet zu schaffen, was durch den Erwerb von Grafschaften und Hochgerichtsbezirken geschah. Salzburg hatte unter anderem 1213 alle Rechte im Lungau erworben und den Pinzgau, der zuvor ein an den Bayernherzog vergebenes Lehen war, 1228 erhalten. Nachdem 1229 die Grafen von Lebenau ausgestorben waren, konnte sich der Salzburger Erzbischof Eberhard II. deren Grafschaft beinahe zur Gänze sichern. Mit dem Aussterben der Grafen von Plain im Jahre 1260 fiel ihr Herrschaftsgebiet schließlich größtenteils an die Nachfolger Eberhards. Damit verfügten die Salzburger Erzbischöfe über ein verhältnismäßig großes geschlossenes Herrschaftsgebiet. Mit der weitgehenden Anerkennung der Salzburger Westgrenze durch den Bayernherzog im Jahr 1275 (2. Erhartinger Vertrag) kam die Ablösung Salzburgs von Bayern einen bedeutenden Schritt voran. Die südliche Grenze des Gerichts Wald an der Alz wurde bis 1317 die Nordgrenze des Salzburger Territoriums. Als Erzbischof Friedrich III. dann 1328 eine eigene Landesordnung erließ, war aus Salzburg ein eigenständiges Land innerhalb des „Heiligen Römischen Reiches" geworden. Zum ersten Mal sprach Erzbischof Heinrich von Pirnbrunn 1342 in einer Urkunde von seinem „Land“. Der größte Teil der ehemaligen Grafschaften Plain und Lebenau, und damit der heutige Rupertiwinkel, waren Teile dieses neuen eigenständigen Landes. Sie gehörten zum salzburgischen „Flachen Land", das auch „Land vor dem Gebirg“ oder „Außergebirg“ genannt wurde. Schon 1294 hatte sich die Propstei Berchtesgaden von Bayern lösen können, sie wurde 1306 erstmals als „Land“ erwähnt.

Quellen:

Heinz Dopsch, Hans Spatzenegger: Geschichte Salzburgs, Band I/1, Salzburg 1999

EuRegio Salzburg-Berchtesgadener Land- Traunstein (Hrsg.): Heimat mit Geschichte und Zukunft, 2004

Hannes Scheutz (Hrsg.): Drent und herent, Dialekte im salzburgisch-bayerischen Grenzgebiet, EuRegio Salzburg-Berchtesgadener Land-Traunstein 2007

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