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Nach dem so genannten „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich 1938 wurde Bayerisch Gmain überraschenderweise nicht mit Großgmain gemeindlich vereinigt, sondern in seiner Eigenständigkeit belassen. Während des Zweiten Weltkriegs befand sich in einem Bunkergebäude in Bayerisch Gmain ein Forschungslabor, das mit einem der ersten leistungsfähigen Elektronenmikroskopen ausgestattet war. Mit Ausnahme des „Feuerwehrerholungsheimes“, das im Zuge des alliierten Bombenangriffs auf Bad Reichenhall am 25. April 1945 schwer beschädigt wurde, blieb Bayerisch Gmain von einer unmittelbaren Kriegszerstörung verschont. | Nach dem so genannten „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich 1938 wurde Bayerisch Gmain überraschenderweise nicht mit Großgmain gemeindlich vereinigt, sondern in seiner Eigenständigkeit belassen. Während des Zweiten Weltkriegs befand sich in einem Bunkergebäude in Bayerisch Gmain ein Forschungslabor, das mit einem der ersten leistungsfähigen Elektronenmikroskopen ausgestattet war. Mit Ausnahme des „Feuerwehrerholungsheimes“, das im Zuge des alliierten Bombenangriffs auf Bad Reichenhall am 25. April 1945 schwer beschädigt wurde, blieb Bayerisch Gmain von einer unmittelbaren Kriegszerstörung verschont. | ||
In den Jahren von 1946 bis 1954 wurde der Bayerisch Gmainer / Großgmainer Grenzraum zu einem Brennpunkt des internationalen Schmuggels mit Zigaretten und Kaffee. Die Nachkriegsjahrzehnte waren dem Ausbau der Infrastruktur, der Schaffung neuer Ortsteile sowie der Stärkung des kurtouristischen Angebots gewidmet. Zu Letzterem zählte 1969 die Errichtung des „Haus des Gastes“ sowie der Sanatorienanlage der „Bundesversicherungsanstalt für Angestellte“ (BfA). Zudem verfügte Bayerisch Gmain über mehrere Kinder-Erholungsheime, darunter das Erziehungsinstitut „Hohenfried“, das sich bis heute als „Haus Hohenfried e.V.“ zu einer bedeutenden Einrichtung für betreute Menschen entwickelt hat. | In den Jahren von 1946 bis 1954 wurde der Bayerisch Gmainer / Großgmainer Grenzraum zu einem Brennpunkt des internationalen [[Schmuggel nach 1945|Schmuggels]] mit Zigaretten und Kaffee. Die Nachkriegsjahrzehnte waren dem Ausbau der Infrastruktur, der Schaffung neuer Ortsteile sowie der Stärkung des kurtouristischen Angebots gewidmet. Zu Letzterem zählte 1969 die Errichtung des „Haus des Gastes“ sowie der Sanatorienanlage der „Bundesversicherungsanstalt für Angestellte“ (BfA). Zudem verfügte Bayerisch Gmain über mehrere Kinder-Erholungsheime, darunter das Erziehungsinstitut „Hohenfried“, das sich bis heute als „Haus Hohenfried e.V.“ zu einer bedeutenden Einrichtung für betreute Menschen entwickelt hat. | ||
Eine Eingemeindung Bayerisch Gmains nach Bad Reichenhall, wie sie im Zuge der so genannten Gemeindegebietsreform ab 1971 ernsthaft diskutiert und vor allem von Seiten der Bad Reichenhaller Stadtpolitik befeuert wurde, wurde letztlich abgewendet. In der Folge kam es zu einer engeren grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bei unterschiedlichen Projekten, so etwa die gemeindliche Kläranlage, die Sportanlage „Gmoa-Arena“ sowie die gemeinsam herausgegebene Ortschronik „Auf der Gmain“. Bayerisch Gmain gehört zum Kurbezirk Bad Reichenhall und ist Mitglied der „KurGmbH Bad Reichenhall / Bayerisch Gmain“. | Eine Eingemeindung Bayerisch Gmains nach Bad Reichenhall, wie sie im Zuge der so genannten Gemeindegebietsreform ab 1971 ernsthaft diskutiert und vor allem von Seiten der Bad Reichenhaller Stadtpolitik befeuert wurde, wurde letztlich abgewendet. In der Folge kam es zu einer engeren grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bei unterschiedlichen Projekten, so etwa die gemeindliche Kläranlage, die Sportanlage „Gmoa-Arena“ sowie die gemeinsam herausgegebene Ortschronik „Auf der Gmain“. Bayerisch Gmain gehört zum Kurbezirk Bad Reichenhall und ist Mitglied der „KurGmbH Bad Reichenhall / Bayerisch Gmain“. |