Schanzen am Walserberg: Unterschied zwischen den Versionen

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In dieser Zeit legte man vermutlich fünf Redouten (Schanzen) auf dem Walserberg an, von denen zwei auf bayerischer Seite im Jahr 1943 wissenschaftlich beschrieben wurden. Drei weitere Redouten erkundete man im Januar 2015 auf österreichischem Gebiet, welche daraufhin in die Denkmalliste aufgenommen wurden. Dabei erkannte man, dass es sich um ein ganzes System von Redouten handelt, zu dem noch weitere, mittlerweile verschwundene Schanzen, gehört haben könnten.  
In dieser Zeit legte man vermutlich fünf Redouten (Schanzen) auf dem Walserberg an, von denen zwei auf bayerischer Seite im Jahr 1943 wissenschaftlich beschrieben wurden. Drei weitere Redouten erkundete man im Januar 2015 auf österreichischem Gebiet, welche daraufhin in die Denkmalliste aufgenommen wurden. Dabei erkannte man, dass es sich um ein ganzes System von Redouten handelt, zu dem noch weitere, mittlerweile verschwundene Schanzen, gehört haben könnten.  


„Redoute“ ist ein Fachausdruck der Festungsbaukunst. Damit ist ein provisorisch mit einfachen Mitteln errichtetes Festungsbauwerk zur Verteidigung gemeint. Es war üblicherweise mit Soldaten belegt und mit Feldgeschützen ausgerüstet. Die fünf bekannten Redouten auf dem Walserberg folgen einem einheitlichen Bauplan:  Ein quadratischer Erdwall mit ca. 30 Meter Seitenlänge, der außen von einem umlaufenden, ursprünglich 3 bis 4 Meter tiefen Graben umgeben war. Der Erdwall trug ursprünglich wohl noch eine Holzpalisade. Die Redouten liegen zwischen 380 und 430 Meter voneinander entfernt. Die Redouten Nr. 2, 3 und 4 (siehe Karte) wurden an der Hangkante der Saalleite errichtet, die  steil zur Saalach abfällt. Von diesen Redouten konnte die strategisch wichtige Bichlbruck beobachtet und gegebenenfalls beschossen werden.
„Redoute“ ist ein Fachausdruck der Festungsbaukunst. Damit ist ein provisorisch mit einfachen Mitteln errichtetes Festungsbauwerk zur Verteidigung gemeint. Es war üblicherweise mit Soldaten belegt und mit Feldgeschützen ausgerüstet. Die fünf bekannten Redouten auf dem Walserberg folgen einem einheitlichen Bauplan:  Ein quadratischer Erdwall mit ca. 30 Meter Seitenlänge, der außen von einem umlaufenden, ursprünglich 3 bis 4 Meter tiefen Graben umgeben war. Der Erdwall trug ursprünglich wohl noch eine Holzpalisade. Die Redouten liegen zwischen 380 und 430 Meter voneinander entfernt. Die Redouten Nr. 2, 3 und 4 (siehe Karte) wurden an der Hangkante der Saalleite errichtet, die  steil zur Saalach abfällt. Von diesen Redouten aus konnte die strategisch wichtige Bichlbruck beobachtet und gegebenenfalls beschossen werden.
   
   
Der Umstand, dass die einzelnen Redouten beiderseits der Grenze errichtet wurden, ist einer der Gründe, die Entstehung in der Zeit um 1630 anzunehmen, da ein solches Vorgehen ansonsten undenkbar gewesen wäre. In südlicher Richtung stellten die versumpften Hochmoorgebiete am Wartberg und am Fuße des Untersbergs ein kaum zu überwindendes Hindernis für Artillerie und große Truppenkontingente dar, weshalb man dort keine Redouten errichten musste.
Der Umstand, dass die einzelnen Redouten beiderseits der Grenze errichtet wurden, ist einer der Gründe, die Entstehung in der Zeit um 1630 anzunehmen, da ein solches Vorgehen ansonsten undenkbar gewesen wäre. In südlicher Richtung stellten die versumpften Hochmoorgebiete am Wartberg und am Fuße des Untersbergs ein kaum zu überwindendes Hindernis für Artillerie und große Truppenkontingente dar, weshalb man dort keine Redouten errichten musste.