Bayern und Salzburg: Unterschied zwischen den Versionen

Zeile 126: Zeile 126:


Als Adolf Hitler und sein Terrorregime 1933 die Macht im Deutschen Reich übernommen hatten, distanzierten sich die österreichischen Parteien, ausgenommen die österreichische NSDAP, von einem Anschluss. Das Selbstverständnis änderte sich jedoch nicht: ''„Deutsch ist unser Staat, denn deutsch ist seine Bevölkerung nach Abstammung, nach Geschichte und Tradition“'', wie der Salzburger Landeshauptmann Franz Rehrl bei der Maifeier 1937 bekräftigte.
Als Adolf Hitler und sein Terrorregime 1933 die Macht im Deutschen Reich übernommen hatten, distanzierten sich die österreichischen Parteien, ausgenommen die österreichische NSDAP, von einem Anschluss. Das Selbstverständnis änderte sich jedoch nicht: ''„Deutsch ist unser Staat, denn deutsch ist seine Bevölkerung nach Abstammung, nach Geschichte und Tradition“'', wie der Salzburger Landeshauptmann Franz Rehrl bei der Maifeier 1937 bekräftigte.
Dazu siehe auch: Anschlusspläne Österreichs und österreichischer Bundesländer nach 1918 (Historisches Lexikon Bayerns) https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Anschlusspl%C3%A4ne_%C3%96sterreichs_und_%C3%B6sterreichischer_Bundesl%C3%A4nder_nach_1918
Dazu siehe auch: Anschlusspläne Österreichs und österreichischer Bundesländer nach 1918 (Historisches Lexikon Bayerns) [https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Anschlusspl%C3%A4ne_%C3%96sterreichs_und_%C3%B6sterreichischer_Bundesl%C3%A4nder_nach_1918]


Im Jahr 1933 schaltete der ursprünglich christlichsoziale Bundeskanzler Engelbert Dollfuß das Wiener Parlament, die Sozialdemokraten und Kommunisten aus und errichtete 1934 einen autoritären Ständestaat. Diese Entwicklung wurde später als „Austrofaschismus“ bezeichnet.  Die demokratische Republik war damit abgeschafft. Dollfuß wollte keinen Anschluss an das nationalsozialistische Deutschland, sondern „den sozialen, christlichen, deutschen Staat Österreich“. Er stellte fest: ''„Wir sind so deutsch, so selbstverständlich deutsch, dass es uns überflüssig vorkommt, dies eigens zu betonen.“'' („Trabrennplatzrede“ vom 11. September 1933) Die seit 1933 verbotene österreichische NSDAP erhielt immer mehr Zulauf und trat vor allem mit Terrorakten und Putschversuchen in Erscheinung. Außerdem begannen die Nationalsozialisten damit, den Regierungsapparat zu unterwandern und zu zersetzen. Unterstützt wurden sie dabei von der nationalsozialistischen deutschen Regierung, die mit der „1000-Mark-Sperre“ und weiteren Reisebeschränkungen Österreich wirtschaftlich in die Knie zwingen wollte.
Im Jahr 1933 schaltete der ursprünglich christlichsoziale Bundeskanzler Engelbert Dollfuß das Wiener Parlament, die Sozialdemokraten und Kommunisten aus und errichtete 1934 einen autoritären Ständestaat. Diese Entwicklung wurde später als „Austrofaschismus“ bezeichnet.  Die demokratische Republik war damit abgeschafft. Dollfuß wollte keinen Anschluss an das nationalsozialistische Deutschland, sondern „den sozialen, christlichen, deutschen Staat Österreich“. Er stellte fest: ''„Wir sind so deutsch, so selbstverständlich deutsch, dass es uns überflüssig vorkommt, dies eigens zu betonen.“'' („Trabrennplatzrede“ vom 11. September 1933) Die seit 1933 verbotene österreichische NSDAP erhielt immer mehr Zulauf und trat vor allem mit Terrorakten und Putschversuchen in Erscheinung. Außerdem begannen die Nationalsozialisten damit, den Regierungsapparat zu unterwandern und zu zersetzen. Unterstützt wurden sie dabei von der nationalsozialistischen deutschen Regierung, die mit der „1000-Mark-Sperre“ und weiteren Reisebeschränkungen Österreich wirtschaftlich in die Knie zwingen wollte.
Zeile 136: Zeile 136:


Ebenso wie im so genannten „Altreich“ wurden nun in den angeschlossenen Gebieten Gegner des Regimes, Andersdenkende, Juden, „Zigeuner“ und weitere Bevölkerungsgruppen enteignet, verfolgt, eingesperrt, misshandelt, gefoltert und ermordet. Wie bereits zuvor im Deutschen Reich beseitigte man durch die Einteilung in Gaue die gewachsenen Strukturen, um einen gleichgeschalteten zentralistischen Einheitsstaat zu schaffen. So war Bayern in die Gaue München-Oberbayern, Bayerische Ostmark (später: Bayreuth), Main-Franken, Franken und Schwaben aufgeteilt worden. Der Name „Österreich“ verschwand ganz von der Landkarte, sein Gebiet wurde nun „Ostmark“, später „Alpen- und Donau-Reichsgaue“ genannt. Ebenso sollte jegliche österreichische Eigenart und Identität ausgelöscht werden. Das Ergebnis dieses „Anschlusses“ für die Österreicher war der vollständige Verlust ihrer bereits zuvor vom austrofaschistischen Regime eingeschränkten Freiheit.  
Ebenso wie im so genannten „Altreich“ wurden nun in den angeschlossenen Gebieten Gegner des Regimes, Andersdenkende, Juden, „Zigeuner“ und weitere Bevölkerungsgruppen enteignet, verfolgt, eingesperrt, misshandelt, gefoltert und ermordet. Wie bereits zuvor im Deutschen Reich beseitigte man durch die Einteilung in Gaue die gewachsenen Strukturen, um einen gleichgeschalteten zentralistischen Einheitsstaat zu schaffen. So war Bayern in die Gaue München-Oberbayern, Bayerische Ostmark (später: Bayreuth), Main-Franken, Franken und Schwaben aufgeteilt worden. Der Name „Österreich“ verschwand ganz von der Landkarte, sein Gebiet wurde nun „Ostmark“, später „Alpen- und Donau-Reichsgaue“ genannt. Ebenso sollte jegliche österreichische Eigenart und Identität ausgelöscht werden. Das Ergebnis dieses „Anschlusses“ für die Österreicher war der vollständige Verlust ihrer bereits zuvor vom austrofaschistischen Regime eingeschränkten Freiheit.  
Siehe auch: „Anschluss“ Österreichs https://de.wikipedia.org/wiki/Anschluss_%C3%96sterreichs (Wikipedia).
Siehe auch: „Anschluss“ Österreichs [https://de.wikipedia.org/wiki/Anschluss_%C3%96sterreichs] (Wikipedia).