Burg Karlstein (Bad Reichenhall): Unterschied zwischen den Versionen

keine Bearbeitungszusammenfassung
(Die Seite wurde neu angelegt: „ Die Burg Karlstein ist eine Ruine im Bad Reichenhaller Stadtteil Karlstein. Sie befindet sich auf einem steilen, teilweise überhängenden Felsen. Der vor…“)
 
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
(7 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
 
{{Vorlage:KatReichenhall}}
Die Burg Karlstein ist eine Ruine im [[Bad Reichenhall]]er Stadtteil Karlstein. Sie befindet sich auf einem steilen, teilweise überhängenden Felsen. Der vorgelagerte Felsen, auf dem die Kirche St.Pankraz Karlstein (Bad Reichenhall) Pankrazkirche steht, trug im Hochmittelalter wohl eine Vorburg. Die Burgruine ist ein bekannter Aussichtspunkt und über einen Wanderweg und eine Stiege an der Felswand zu erreichen.  
[[Image:BuKa3.JPG|thumbnail|Torgebäude Ruine Karlstein]]
[[Image: BuKa2.JPG|thumbnail|Siegel des Friedrich von Peilstein]]
Die Burg Karlstein ist eine Ruine im [[Bad Reichenhall]]er Stadtteil Karlstein. Sie befindet sich auf einem steilen, teilweise überhängenden Felsen. Der vorgelagerte Felsen, auf dem die [[Kirche St.Pankraz Karlstein (Bad Reichenhall)|Pankrazkirche]] steht, trug im Hochmittelalter wohl eine Vorburg. Die Burgruine ist ein bekannter Aussichtspunkt und über einen Wanderweg und eine Stiege an der Felswand zu erreichen.  


== Geschichte ==
== Geschichte ==


Konrad von Peilstein – seine Familie entstammte einem Zweig der Sighardinger und war mit dem bayerischen Hochadel verwandt – ließ die Burg vor 1150 wohl auf Salzburger Kirchengrund errichten. Der Salzburger Erzbischof hatte die Peilsteiner zu seinen Vertretern vor Gericht (Hochstiftsvögte) berufen. Weil die Salzburger Kirche ein Drittel der Reichenhaller Saline besaß, sollten die Peilsteiner über das erzbischöfliche Eigentum an Ort und Stelle wachen. Die Grafen von Peilstein residierten nur zeitweise auf Karlstein und gaben deshalb die Verwaltung an den jeweiligen Burghauptmann ab. Am Ende des 12. Jahrhunderts ist in den Quellen ein Burghauptmann namens „Karl“ feststellbar, nach welchem wohl die Anlage benannt wurde. 1208 erscheint die Burg erstmals urkundlich.
Konrad von Peilstein – seine Familie entstammte einem Zweig der Sighardinger und war mit dem bayerischen Hochadel verwandt – ließ die Burg vor 1150 wohl auf Salzburger Kirchengrund errichten. Der Salzburger Erzbischof hatte die Peilsteiner zu seinen Vertretern vor Gericht (Hochstiftsvögte) berufen. Weil die Salzburger Kirche ein Drittel der Reichenhaller Saline besaß, sollten die Peilsteiner über das erzbischöfliche Eigentum an Ort und Stelle wachen. Die Burg bildete den Mittelpunkt der [[Grafschaft Reichenhall]]. Die Grafen von Peilstein residierten nur zeitweise auf Karlstein und gaben deshalb die Verwaltung an den jeweiligen Burghauptmann ab. Am Ende des 12. Jahrhunderts ist in den Quellen ein Burghauptmann namens „Karl“ feststellbar, nach welchem wohl die Anlage benannt wurde. 1208 erscheint die Burg erstmals urkundlich.


Als die Peilsteiner 1218 im Mannesstamm ausgestorben waren, kam Karlstein in den Besitz des Bayernherzogs, der es von Pflegern verwalten ließ. Nachdem sich Salzburg im 14. Jahrhundert vom Herzogtum getrennt hatte und Reichenhall bayerisch geblieben war, ging Karlstein in private Hände über. Im Jahr 1433 kaufte die Familie Haslanger die Burg, zu der im Umkreis auch eine Hofmark (niedere Gerichtsrechte) gehörte. 1539 erwarb die Reichenhaller Patrizierfamilie Fröschl von Marzoll und Tauerstein den Besitz. Ab 1590 residierten mehrere Salzmeier (Leiter der Saline) und Pfleger (Vertreter des Herzogs) auf Karlstein. Um 1690 wurde die Burg aufgegeben und verfiel.
Als die Peilsteiner 1218 im Mannesstamm ausgestorben waren, kam Karlstein in den Besitz des Bayernherzogs, der es von Pflegern verwalten ließ. Nachdem sich Salzburg im 14. Jahrhundert vom Herzogtum getrennt hatte und Reichenhall bayerisch geblieben war, ging Karlstein in private Hände über. Im Jahr 1433 kaufte die Familie Haslanger die Burg, zu der im Umkreis auch eine Hofmark (niedere Gerichtsrechte) gehörte. 1539 erwarb die Reichenhaller Patrizierfamilie Fröschl von Marzoll und Tauerstein den Besitz. Ab 1590 residierten mehrere Salzmeier (Leiter der Saline) und Pfleger (Vertreter des Herzogs) auf Karlstein. Um 1690 wurde die Burg aufgegeben und verfiel.
Zeile 16: Zeile 18:
Johannes Lang: Geschichte von Bad Reichenhall, 2009
Johannes Lang: Geschichte von Bad Reichenhall, 2009


Johannes Lang: Reichenhaller Burgenweg, Führer zu den Burgen und Schlössern in Reichenhaller Raum, Bad Reichenhall 2004. http://www.850-bad-reichenhall.de/burgenweg/flash.html#/1/
Johannes Lang: Reichenhaller Burgenweg, Führer zu den Burgen und Schlössern in Reichenhaller Raum, Bad Reichenhall 2004
 
 
'''Bearbeitung:''' Andreas Hirsch
 
 
<gallery>
Datei:BuKa8.JPG|Ruine Karlstein von Westen
Datei:Karlstein LT 23.JPG|Karlstein im 16. Jh.
Datei:KS 1700.JPG|Karlstein u. St. Pankraz um 1700
Datei:BuKa7.JPG|Blick Richtung Thumsee
Datei:BuKa4.JPG|Ehem. Burgkapelle
Datei:BuKa5.JPG|Bergfried
Datei:BuKa1.JPG|Burg Karlstein, Plan
Datei:BuKa6.JPG|Blick auf Bad Reichenhall
</gallery>