Flugplatz Bad Reichenhall-Mayerhof

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Der Hangar des Flugplatzes befand sich an der Stelle des heutigen Wohngebäudes Froschhamer Weg 13, das Gasthaus Mayerhof am Marzoller Weg 3.

Die Anfänge des zivilen Luftverkehrs in Bayern liegen in der Zeit nach dem Ende des Ersten Weltkrieges. Ehemalige Militärpiloten loteten die Möglichkeiten einer zivilen Luftfahrt aus und schlossen sich zu kleinen Fluggesellschaften zusammen. Vor allem die Städte stellten Flächen für den Flugverkehr zur Verfügung und förderten diesen durch hohe Subventionen. Man wollte den Anschluss an die neue Entwicklung nicht versäumen und erhoffte sich wirtschaftliche Impulse. In Bad Reichenhall sah man einen Flughafen in erster Linie als Prestigeobjekt zur Imagepflege, durch welches wohlhabende Gesellschaftsschichten angesprochen und als Gäste für die Kurstadt gewonnen werden sollten. Den Flugplatz beim Gasthaus Mayerhof in Froschham (im Bereich Froschhamer Weg - Waldweg gelegen) betrachtete die Stadt ebenso als Investition in die Zukunft, wie die Projekte Kurmittelhaus und Predigtstuhlbahn. Treibende Kraft bei der Verwirklichung von Gondelbahn und Flughafen war der Vorsitzende und Geschäftsführer des Kurvereins, Josef Niedermayer. Am 2. Mai 1925 konnte der Flughafen Mayerhof - als dritter in Bayern - eröffnet werden. Er wurde vom Deutschen Aero Lloyd (1926 mit der Junkers Luftverkehr AG zur Deutsche Luft Hansa AG vereinigt) in der Sommersaison einmal täglich von München-Oberwiesenfeld (hin und retour) angeflogen. Zusätzlich boten die Bad Reichenhaller Flugleiter kurze Rundflüge an. Ab 1926 machte der neu eröffnete Salzburger Flughafen der Reichenhaller Einrichtung Konkurrenz. Mayerhof wurde ab 1927 nicht mehr direkt, sondern via Salzburg angeflogen. Die Lufthansa stellte 1931 die unattraktive Linienverbindung München-Salzburg-Bad Reichenhall ein. Bis 1939 wurden in Mayerhof nur noch Rundflüge angeboten.

Quellen:

Lang, Johannes, Geschichte von Bad Reichenhall, 2009

Lülf, Stefan, London – Regensburg – Indien. Die Einbindung bayerischer Städte in den Luftverkehr 1919–1933, 2017

Bearbeitung: Andreas Hirsch