Getreide: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Getreidemarkt war in Reichenhall von großer Bedeutung, da im Umfeld der Stadt aufgrund der alpinen Landschaft kein ertragreicher Getreideanbau möglich war. Die Sender (Salzhändler) brachten als Rückfracht Getreide in die Stadt, das sie jeden Werktag-Vormittag auf der Schranne vor der Ägidikirche zum Verkauf anboten. An der Kirche stand die so genannte „Fronwage“ (''fron'' mhd. „herrschaftlich, öffentlich“), wo die Waren vor dem Verkauf abgewogen werden mussten. Eine weitere öffentliche Wage befand sich am werktäglich stattfindenden Milchmarkt, an der heutigen Waaggasse hinter dem Alten Rathaus.  
Der Getreidemarkt war in Reichenhall von großer Bedeutung, da im Umfeld der Stadt aufgrund der alpinen Landschaft kein ertragreicher Getreideanbau möglich war. Die Sender (Salzhändler) brachten als Rückfracht Getreide in die Stadt, das sie jeden Werktag-Vormittag auf der Schranne vor der [[Ägidikirche (Bad Reichenhall)|Ägidikirche]] zum Verkauf anboten. An der Kirche stand die so genannte „Fronwage“ (''fron'' mhd. „herrschaftlich, öffentlich“), wo die Waren vor dem Verkauf abgewogen werden mussten. Eine weitere öffentliche Wage befand sich am werktäglich stattfindenden Milchmarkt, an der heutigen Waaggasse hinter dem Alten Rathaus.  


Hohl- und Längenmaße sowie Gewichte wurden von städtischen Beamten dreimal jährlich geprüft und mit dem Stadtwappen gekennzeichnet.  Als übliches Getreide-Hohlmaß erscheint der Metzen. Weitere Maße: Drittelmetzen, Holzmetzen, Mäßl, Halbmäßl, 1/16 Kändl.
Hohl- und Längenmaße sowie Gewichte wurden von städtischen Beamten dreimal jährlich geprüft und mit dem Stadtwappen gekennzeichnet.  Als übliches Getreide-Hohlmaß erscheint der Metzen. Weitere Maße: Drittelmetzen, Holzmetzen, Mäßl, Halbmäßl, 1/16 Kändl.

Version vom 10. Juni 2019, 17:25 Uhr

Der Getreidemarkt war in Reichenhall von großer Bedeutung, da im Umfeld der Stadt aufgrund der alpinen Landschaft kein ertragreicher Getreideanbau möglich war. Die Sender (Salzhändler) brachten als Rückfracht Getreide in die Stadt, das sie jeden Werktag-Vormittag auf der Schranne vor der Ägidikirche zum Verkauf anboten. An der Kirche stand die so genannte „Fronwage“ (fron mhd. „herrschaftlich, öffentlich“), wo die Waren vor dem Verkauf abgewogen werden mussten. Eine weitere öffentliche Wage befand sich am werktäglich stattfindenden Milchmarkt, an der heutigen Waaggasse hinter dem Alten Rathaus.

Hohl- und Längenmaße sowie Gewichte wurden von städtischen Beamten dreimal jährlich geprüft und mit dem Stadtwappen gekennzeichnet. Als übliches Getreide-Hohlmaß erscheint der Metzen. Weitere Maße: Drittelmetzen, Holzmetzen, Mäßl, Halbmäßl, 1/16 Kändl.

Auf Anweisung des Herzogs lagerte man ab 1479 einen Getreidevorrat im „Salinenkasten“ (heutiges „ReichenhallMuseum“ an der Getreidegasse) hinter dem Salzmeierhaus. In Notzeiten wurde das Getreide an die Bürger, vor allem aber an die Bäcker, verkauft. Das Brauen von Weißbier aus dem teuren Weizen war laut dem 1493 erlassenen Reichenhaller Reinheitsgebot erlaubt, was darauf hindeutet, dass die Stadt üblicherweise über genügend Vorräte von diesem Getreide verfügte.

Literatur:

Johannes Lang, Geschichte von Bad Reichenhall, 2009

Johannes Lang, Das Bier, das Salz und die Stadt, 2016

Bearbeitung: Andreas Hirsch