Gradierwerk Bad Reichenhall: Unterschied zwischen den Versionen

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Ab 1846 nutzten die Kurgäste des Bades Achselmannstein (Axelmannstein) die benachbarten Gradierhäuser als Freiluftinhalatorium, weil dort die salzhaltige Luft eingeatmet werden konnte. Die Wiese um die Gradierhäuser wurde in den 1850er Jahren gärtnerisch gestaltet und 1868 der heutige Kurpark nach Plänen des Königlichen Hofgarteninspektors Carl von Effner angelegt. Zwischen 1869 und 1888 wurde der größte Teil der Reichenhaller Gradierwerke abgerissen, da die Entwicklung der Salinentechnik die aufwändige Gradierung überflüssig machte. Einen 170 Meter langen Teil aber ließ man stehen, um ihn weiterhin für Kurzwecke nutzen zu können. Dazu wurde das Gradierhaus 1872 für die Bedürfnisse der Kurgäste umgebaut. Auf beiden Seiten fügte man erhöht liegende, überdachte Wandelgänge an. 1910 baute man ein neues, vom Königlichen Hofoberbaurat Eugen Drollinger geplantes Gradierhaus. Der Neubau hatte nichts mehr von einem nüchternen Industriegebäude wie seine Vorgänger, sondern war ganz auf seine Funktion als Freiluftinhalatorium ausgerichtet. Auf eine ansprechende Architektur und aufwändige Ausgestaltung der Bauelemente wurde dabei größter Wert gelegt. Auch hinsichtlich der verwendeten Baustoffe hat Drollinger Außergewöhnliches geschaffen, er baute das Gradierhaus zu Teil aus dem damals noch neuen Baustoff Beton. Betonpfeiler und -Riegel im unteren Geschoss tragen die Holzkonstruktion des Obergeschosses. Von 1981 bis 1983 wurde das mittlerweile unter Denkmalschutz stehende Gebäude grundlegend saniert. Eine größere Renovierung erfolgte in den Jahren 2008 bis 2011.
Ab 1846 nutzten die Kurgäste des Bades Achselmannstein (Axelmannstein) die benachbarten Gradierhäuser als Freiluftinhalatorium, weil dort die salzhaltige Luft eingeatmet werden konnte. Die Wiese um die Gradierhäuser wurde in den 1850er Jahren gärtnerisch gestaltet und 1868 der heutige Kurpark nach Plänen des Königlichen Hofgarteninspektors Carl von Effner angelegt. Zwischen 1869 und 1888 wurde der größte Teil der Reichenhaller Gradierwerke abgerissen, da die Entwicklung der Salinentechnik die aufwändige Gradierung überflüssig machte. Einen 170 Meter langen Teil aber ließ man stehen, um ihn weiterhin für Kurzwecke nutzen zu können. Dazu wurde das Gradierhaus 1872 für die Bedürfnisse der Kurgäste umgebaut. Auf beiden Seiten fügte man erhöht liegende, überdachte Wandelgänge an. 1910 baute man ein neues, vom Königlichen Hofoberbaurat Eugen Drollinger geplantes Gradierhaus. Der Neubau hatte nichts mehr von einem nüchternen Industriegebäude wie seine Vorgänger, sondern war ganz auf seine Funktion als Freiluftinhalatorium ausgerichtet. Auf eine ansprechende Architektur und aufwändige Ausgestaltung der Bauelemente wurde dabei größter Wert gelegt. Auch hinsichtlich der verwendeten Baustoffe hat Drollinger Außergewöhnliches geschaffen, er baute das Gradierhaus zu Teil aus dem damals noch neuen Baustoff Beton. Betonpfeiler und -Riegel im unteren Geschoss tragen die Holzkonstruktion des Obergeschosses. Von 1981 bis 1983 wurde das mittlerweile unter Denkmalschutz stehende Gebäude grundlegend saniert. Eine größere Renovierung erfolgte in den Jahren 2008 bis 2011.
   
   
Link: www.bad-reichenhall.com/de/koeniglicher-kurgarten-mit-gradierhaus/
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