Grenzübergang Walserberg: Unterschied zwischen den Versionen

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In Bayern trat 1807 die „Zoll- und Mautordnung für die Gesamtstaaten des Königreiches Baiern“ in Kraft. Sie stellte die Einheitlichkeit des Zollgebietes für ganz Bayern auf eine neue Grundlage. In Reichenhall gab es nun ein Maut- und Hallamt, dem die Beimautämter Schwarzbach und Melleck, und die Zollstationen an der Staufenbruck und am Obertor (Tiroler Tor) in Reichenhall unterstellt waren. Von 1810 bis 1816 waren die Zollstellen aufgelöst, da das Salzburger Land in dieser Zeit zum Königreich Bayern gehörte. Durch den „Münchner Vertrag“  jedoch fiel Salzburg am 1. Mai 1816 wieder an Österreich zurück. Mit den Landgerichten Tittmoning, Laufen, Waging und Teisendorf auf der linken Seite von Salzach und Saalach aber blieb ein Gebiet bei Bayern, welches später Rupertiwinkel genannt wurde. Das wieder eingerichtete Beizollamt Schwarzbach war mit einem Beizollbeamten und einem Amtsdiener, später auch mit einem Amtsschreiber besetzt und wurde zweimal im Jahr durch die Zollinspektion München kontrolliert.
In Bayern trat 1807 die „Zoll- und Mautordnung für die Gesamtstaaten des Königreiches Baiern“ in Kraft. Sie stellte die Einheitlichkeit des Zollgebietes für ganz Bayern auf eine neue Grundlage. In Reichenhall gab es nun ein Maut- und Hallamt, dem die Beimautämter Schwarzbach und Melleck, und die Zollstationen an der Staufenbruck und am Obertor (Tiroler Tor) in Reichenhall unterstellt waren. Von 1810 bis 1816 waren die Zollstellen aufgelöst, da das Salzburger Land in dieser Zeit zum Königreich Bayern gehörte. Durch den „Münchner Vertrag“  jedoch fiel Salzburg am 1. Mai 1816 wieder an Österreich zurück. Mit den Landgerichten Tittmoning, Laufen, Waging und Teisendorf auf der linken Seite von Salzach und Saalach aber blieb ein Gebiet bei Bayern, welches später Rupertiwinkel genannt wurde. Das wieder eingerichtete Beizollamt Schwarzbach war mit einem Beizollbeamten und einem Amtsdiener, später auch mit einem Amtsschreiber besetzt und wurde zweimal im Jahr durch die Zollinspektion München kontrolliert.
In Österreich nahm  am 11. Mai 1830 eine „Kameral-Gefällen-Verwaltung“ ihre Arbeit auf, welche unter anderem für die Zollabgaben, sowie die Weg-, Brücken- und Wassermauten zuständig war. Das „Gränzzollamt Walserberg“ war ein „Commerzialzollamt“ und  unterstand dem „Vereinten Gefälls-Inspektorat“ in Salzburg. Beim Röhrenwirt im Ort Walserberg begann man im selben Jahr mit dem Neubau eines Zollamtsgebäudes, in welchem das österreichische Zollamt bis zum „Anschluss“ 1938 untergebracht war. Von 1853 bis 1866, in einer Zeit der politischen Annäherung zwischen Bayern und Österreich, bestand sogar ein österreichisch-bayerisches Gemeinschaftszollamt in diesem Gebäude. In jenen Jahren gab es auch schon einen Transitverkehr durch das später so genannte „Kleine deutsche Eck“ zwischen dem Walserberg und dem Steinpass.  
In Österreich nahm  am 11. Mai 1830 eine „Kameral-Gefällen-Verwaltung“ ihre Arbeit auf, welche unter anderem für die Zollabgaben, sowie die Weg-, Brücken- und Wassermauten zuständig war. Das „Gränzzollamt Walserberg“ war ein „Commerzialzollamt“ und  unterstand dem „Vereinten Gefälls-Inspektorat“ in Salzburg. Beim Röhrenwirt im Ort Walserberg begann man im selben Jahr mit dem Neubau eines Zollamtsgebäudes, in welchem das österreichische Zollamt bis zum „Anschluss“ 1938 untergebracht war. Von 1853 bis 1866, in einer Zeit der politischen Annäherung zwischen Bayern und Österreich, bestand sogar ein österreichisch-bayerisches Gemeinschaftszollamt in diesem Gebäude. In jenen Jahren gab es auch schon einen Transitverkehr durch das später so genannte „Kleine deutsche Eck“ zwischen dem Walserberg und dem [[Steinpass - Paß Steinbach|Steinpass]].  


'''„Tausend-Mark-Sperre“ und „Anschluss“'''
'''„Tausend-Mark-Sperre“ und „Anschluss“'''