Högler Sandstein (Piding)
Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts wurde auf dem Högl, der zum Teil im Gemeindegebiet von Piding liegt, der Högler Sandstein abgebaut. Daraus fertigte man vor allem Türeinfassungen, Fenstergewände und Schleifsteine. Der Baustoff wurde im 17. und 18. Jahrhundert aber auch bei bedeutenden Sakral- und Profanbauten in der Stadt Salzburg verwendet, wie der St.-Erhard-Kirche, dem Stift St. Peter oder der Residenz. Die bedeutendsten Abbaustellen waren der Meisterbruch am Ulrichshögl und der Dopplerbruch (Gemeinde Ainring), sowie die Brüche des Steinbrecher und des Strobl am Oberhögl (Gemeinde Anger). Bei Piding gab es mehrere Steinbrüche, darunter den Gschwendtner Bruch und die Schneidergrube. Der Gschwendtner Bruch liegt östlich des Hofs Gschwendt am Wanderweg von der Neubichler Alm zur Stroblalm. Bis in die 1960er Jahre baute der Gschwendtnerbauer dort (Boden-) Platten und Baumaterial ab. Die Steine der Friedhofsmauer in Piding stammen aus diesem Steinbruch. Nordöstlich des Gschwendtner Bruchs liegt die Schneidergrube. Dort zeugen Vertiefungen an verschiedenen Stellen vom einstigen Abbau des Sandsteins. Der Schneiderbauer von Pfingstl bei Anger stellte daraus bis in die 1860er Jahre hauptsächlich Wetzsteine her.
Die Gemeinde Piding hat den Gschwendtner Bruch 2004 zugänglich gemacht und eine Infotafel aufgestellt.
Literatur
Kurt Enzinger: Högl - Bauernland und Sandsteinbrüche, Ainring 2006
Bearbeitung: Andreas Hirsch