Kirchholz: Unterschied zwischen den Versionen

4 Bytes hinzugefügt ,  26. März 2018
keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 16: Zeile 16:
Knapp zwei Jahrhunderte übte St. Zeno das Niedere Jagdrecht (Jagd auf Rehe, Hasen und Füchse) aus. Da das Stift keinen eigen Jäger oder Förster stellte, wurde die Forst- und Jagdwirtschaft von den Stiftsbediensteten übernommen. Im Jahr 1557 entzog der Herzog dem Stift das Niedere Jagdrecht für das Kirchholz.  
Knapp zwei Jahrhunderte übte St. Zeno das Niedere Jagdrecht (Jagd auf Rehe, Hasen und Füchse) aus. Da das Stift keinen eigen Jäger oder Förster stellte, wurde die Forst- und Jagdwirtschaft von den Stiftsbediensteten übernommen. Im Jahr 1557 entzog der Herzog dem Stift das Niedere Jagdrecht für das Kirchholz.  


Die Anhöhe des Kirchholzes bildete die östliche Grenze der 1502 erstmals direkt erwähnten Hofmark Froschham, die dem Stift St. Zeno gehörte. Nach den Tagebuchaufzeichnungen von Bernhard Rottenwalder, Siftspropst von 1658 bis 1696, unternahm dieser zusammen mit dem Konvent häufig „Grasmahle“ (Picknicks) im Kirchholz. Auf der Höhe des Kirchholzes befanden sich seit dem Hochmittelalter Steinbrüche für Konglomerat-Gestein. Die erste im 12. Jahrhundert errichtete Stadtbefestigung Reichenhalls, sowie weitere Gebäude in der nahen Stadt wurden aus dort gewonnenen Quadern erbaut.  
Die Anhöhe des Kirchholzes bildete die östliche Grenze der 1502 erstmals direkt erwähnten Hofmark Froschham, die dem Stift St. Zeno gehörte. Nach den Tagebuchaufzeichnungen von Bernhard Rottenwalder, Siftspropst von 1658 bis 1696, unternahm dieser zusammen mit dem Konvent häufig „Grasmahle“ (Picknicks) im Kirchholz. Auf der Höhe des Kirchholzes befanden sich seit dem Hochmittelalter Steinbrüche für Konglomerat-Gestein. Die erste im 12. Jahrhundert errichtete [[Stadtbefestigung Reichenhall]]s, sowie weitere Gebäude in der nahen Stadt wurden aus dort gewonnenen Quadern erbaut.  


Eine Solequelle, die so genannte „Kirchholzquelle“ entspringt ca. 150 Meter südlich der Stiftsgebäude am Fuß des Kirchholzes. Sie liegt im Bereich des Karlsparks und weist bis heute geringe Spuren von Salz auf. Es handelt sich dabei wohl um jene Quelle, die Michael Wening 1701 erwähnte: ''„Nit weit aber von hier entspringet an dem Fueß eines Bergleins ein gesaltzner Brunnen, so Winter und Sommer reichlich Wasser gibt und neben dem Saltz auch Schweffel, Saliter und Alaun führet.“''  Die Quelle wurde sicherlich für die Wasserversorgung des Stifts verwendet.
Eine Solequelle, die so genannte „Kirchholzquelle“ entspringt ca. 150 Meter südlich der Stiftsgebäude am Fuß des Kirchholzes. Sie liegt im Bereich des Karlsparks und weist bis heute geringe Spuren von Salz auf. Es handelt sich dabei wohl um jene Quelle, die Michael Wening 1701 erwähnte: ''„Nit weit aber von hier entspringet an dem Fueß eines Bergleins ein gesaltzner Brunnen, so Winter und Sommer reichlich Wasser gibt und neben dem Saltz auch Schweffel, Saliter und Alaun führet.“''  Die Quelle wurde sicherlich für die Wasserversorgung des Stifts verwendet.