Oberbayern

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Niederbayern im frühen 14. Jahrhundert
Der Salzachkreis bestand in dieser Form von 1810 bis 1816

Bad Reichenhall, Bayerisch Gmain, Schneizlreuth, Karlstein und Marzoll lagen ursprünglich im Salzburggau und gehören heute zum Regierungsbezirk Oberbayern.

Geschichte

Niederbayern

Nach dem Tod Herzogs Otto III. teilten seine Söhne das Herzogtum Bayern im Jahre 1255 unter sich auf: Ludwig II. bekam den westlichen Teil des Herzogtums, fortan „Oberbayern“ genannt mit der Residenzstadt München und die Rheinpfalz. Heinrich XIII. erhielt den östlichen Teil, nun als „Niederbayern“ bezeichnet, das von Landshut aus regiert wurde. Das niederbayerische Teilherzogtum reichte von Furth im Wald im Norden bis Reichenhall im Süden und von der Holledau bis ins Innviertel.

Bayern-Landshut

Nach einer vorübergehenden Wiedervereinigung 1340 wurde das Herzogtum Bayern 1392 dreigeteilt: In Oberbayern entstanden Bayern-München und Bayern-Ingolstadt, in Niederbayern Bayern-Landshut zu dem das Gericht Reichenhall gehörte. Daneben bestand in Niederbayern ein viertes Herzogtum bereits seit 1349, genannt Bayern-Straubing. Die letzten drei Landshuter Regenten Heinrich XVI. (1386-1450), Ludwig IX. (1417-1479) und Georg (1455-1503) gingen als die „Reichen Herzöge“ in die Geschichte ein. Ihre wirtschaftliche Basis waren Getreideexporte der herzoglichen Kastenämter, der Handel mit Reichenhaller und Halleiner Salz und – in geringerem Maße - die Bergwerke im damals noch bayerischen unteren Inntal. Nachdem Herzog Ludwig bereits 1461 einen Salzmeier für seine eigenen Salinenanteile installiert hatte, betrieb Herzog Georg ab 1481 bis zum Jahr 1494 schrittweise und systematisch die feindliche Übernahme der Salinenanteile der Siedeherren. Er kam damit einer schmachvollen Bankrotterklärung der Siedeherren zuvor und sicherte sich das Staatsmonopol in der Salzproduktion.

Rentamt München

Durch das Primogeniturgesetz von 1506 waren alle Teilherzogtümer wieder vereint. Zu Verwaltungszwecken wurde Bayern in der Folge in Rentämter eingeteilt. Das Gericht Reichenhall gehörte zum Rentamt München. Die Namen Ober- und Niederbayern bezeichneten keine politischen Territorien mehr, sie wurden aber weiterhin als ungefähre Benennungen der Regionen verwendet.

Salzachkreis

Mit der Bayerischen Verfassung von 1808 erfolgte die systematische Einteilung des nunmehrigen Königreichs Bayern in Kreise, die den heutigen Bezirken entsprachen. Reichenhall lag im Salzachkreis mit der Hauptstadt Burghausen. Als das Land Salzburg 1810 an Bayern gefallen war, wurde es dem Salzachkreis angeschlossen und die Kreisregierung in die Stadt Salzburg verlegt. Geführt wurde die Verwaltung des Salzachkreises vom Generalgouverneur Kronprinz Ludwig von Bayern, dem späteren König Ludwig I., welcher im Schloss Mirabell residierte. Der Salzachkreis war einer der neun bayerischen Verwaltungsbezirke, der neben altbayerischen Gebieten das Land Salzburg, Berchtesgaden, einen Teil Oberösterreichs (darunter das südliche Innviertel) und das Landgericht Kitzbühel in Tirol umfasste.

Isarkreis

Nachdem Salzburg 1816 an Österreich übergegangen war, wurde der bayerische Salzachkreis 1817 aufgelöst. Die bisher zum Salzachkreis gehörigen Gebiete wurden dem Isarkreis mit der Kreishauptstadt München angegliedert.

Oberbayern

Im Jahr 1837 ließ König Ludwig I. das Benennungssystem der bayerischen Kreise nach Flussnamen durch historisierende Bezeichnungen ersetzen, die die Geschichte der bayerischen Landesteile widerspiegeln sollten. Der Isarkreis wurde in Oberbayern umbenannt. Durch die bayerische Gebietsreform in den 1970er Jahren wurden die Grenzen des Bezirks Oberbayern letztmalig verändert.

Siehe auch: Altbayern

Literatur

Max Spindler / Andreas Kraus: Handbuch der bayerischen Geschichte, 1981

EuRegio Salzburg-Berchtesgadener Land- Traunstein: Heimat mit Geschichte und Zukunft, 2004.

Link

Bayerische Teilungen (Historisches Lexikon Bayerns)https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Bayerische_Teilungen


Bearbeitung: Andreas Hirsch