Ortsnamen mit Hall (Etymologie): Unterschied zwischen den Versionen

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Ortsnamen mit Hall lassen sich in zwei Gruppen einteilen. Die weitaus größere und auch ältere Gruppe liegt nördlich des Mains mit dem Schwerpunkt in Westfalen, die andere im Bereich der Ostalpen. Lediglich Schwäbisch Hall, zwischen Nürnberg und Stuttgart, befindet sich abseits der gehäuften Vorkommen.
Ortsnamen mit Hall lassen sich in zwei Gruppen einteilen. Die weitaus größere und auch ältere Gruppe liegt nördlich des Mains mit dem Schwerpunkt in Westfalen, die andere im Bereich der Ostalpen. Lediglich Schwäbisch Hall, zwischen Nürnberg und Stuttgart, befindet sich abseits der gehäuften Vorkommen.


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== Hallein ==
== Hallein ==


Seit 1210 ist für den zuvor „Mühlbach“ genannten Ort die Bezeichnung „Hallinum, Hällein, Hallein“ belegt, was „kleines Hall“ bedeutet. In Urkunden war häufig „maior“ (groß) zu Reichenhall gestellt, wenn dieses und Hallein zusammen genannt wurden. In einer 1273 von Papst Gregor X. für das Stift Nonnberg ausgestellten Urkunde heißt es salina minor [Hallein], salina maior que Halle dicitur [Reichenhall]. Allerdings hat Hallein mit seiner Salzproduktion bereits in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts Reichenhall bei weitem überflügelt. Daher könnte es sich bei „Hallein“ auch um eine Art Koseform handeln, die mit dem von der Salzburger Kirche verwendeten Ausdruck „nostra salina“ – „unsere Saline“ vergleichbar ist. Möglich wäre auch eine Benennung etwa im Sinne von „junges Hall“ durch Salinen-Fachkräfte, die aus dem 1196 zerstörten Reichenhall kamen. Unter anderem hatten diese die Bezeichnung der erzbischöflichen Amtsleute, die „Hallinger“, aber auch Flurnamen, wie etwa „Urbais“ oder „Hosewasch“ aus Reichenhall nach Hallein mitgenommen.
Seit 1210 ist für den zuvor „Mühlbach“ genannten Ort die Bezeichnung „Hallinum, Hällein, [[Hallein]]“ belegt, was „kleines Hall“ bedeutet. In Urkunden war häufig „maior“ (groß) zu Reichenhall gestellt, wenn dieses und Hallein zusammen genannt wurden. In einer 1273 von Papst Gregor X. für das Stift Nonnberg ausgestellten Urkunde heißt es salina minor [Hallein], salina maior que Halle dicitur [Reichenhall]. Allerdings hat Hallein mit seiner Salzproduktion bereits in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts Reichenhall bei weitem überflügelt. Daher könnte es sich bei „Hallein“ auch um eine Art Koseform handeln, die mit dem von der Salzburger Kirche verwendeten Ausdruck „nostra salina“ – „unsere Saline“ vergleichbar ist. Möglich wäre auch eine Benennung etwa im Sinne von „junges Hall“ durch Salinen-Fachkräfte, die aus dem 1196 zerstörten Reichenhall kamen. Unter anderem hatten diese die Bezeichnung der erzbischöflichen Amtsleute, die „Hallinger“, aber auch Flurnamen, wie etwa „Urbais“ oder „Hosewasch“ aus Reichenhall nach Hallein mitgenommen.
 
== Reichenhall ==
== Reichenhall ==


Ab Mitte des 12. Jahrhunderts begegnet zeitweise die Bezeichnung „Paierhalle“ (bayerisches Hall), welches in erster Linie außerhalb Bayerns verwendet wurde. Nachdem Hallein die Marktführerschaft im Salzhandel übernommen hatte und weitere Produzenten auf den Markt drängten, versuchte sich Hall Anfang des 14. Jahrhunderts mit der Einführung des Namenszusatzes „reich“ („das reiche Hall“) davon abzusetzen.
Ab Mitte des 12. Jahrhunderts begegnet zeitweise die Bezeichnung „Paierhalle“ (bayerisches Hall), welches in erster Linie außerhalb Bayerns verwendet wurde. Nachdem Hallein die Marktführerschaft im Salzhandel übernommen hatte und weitere Produzenten auf den Markt drängten, versuchte sich Hall Anfang des 14. Jahrhunderts mit der Einführung des Namenszusatzes „reich“ („das reiche Hall“) davon abzusetzen. Erstnennung 1323 als ''Reychen Halle''.


'''Bad Reichenhall'''
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