Pfarrkirche St. Nikolaus (Bad Reichenhall): Unterschied zwischen den Versionen

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Seit 1851 gab es Pläne, die Kirche umzubauen oder abzubrechen. Man entschied sich für eine Erweiterung nach Westen. Ab 1860 wurde der Turm abgetragen, die Kirche um zwei Joche nach Westen verlängert und ein neuer Turm an der Nordseite errichtet. In den Jahren 1863 und 1864 erfolgte eine Innenrenovierung, wobei die Kirche mit von Moritz von Schwind entworfenen Fresken  ausgestattet wurde.  Zusammen mit seinem Schüler Karl Moosdorf brachte Schwind diese in der Apsis und im rechten Seitenschiff an. Bei den runden Kreuzwegstationen ging ihm Karl Rudholzner zur Hand. Am 18. Oktober 1863 konnte die Kirche geweiht werden.  
Seit 1851 gab es Pläne, die Kirche umzubauen oder abzubrechen. Man entschied sich für eine Erweiterung nach Westen. Ab 1860 wurde der Turm abgetragen, die Kirche um zwei Joche nach Westen verlängert und ein neuer Turm an der Nordseite errichtet. In den Jahren 1863 und 1864 erfolgte eine Innenrenovierung, wobei die Kirche mit von Moritz von Schwind entworfenen Fresken  ausgestattet wurde.  Zusammen mit seinem Schüler Karl Moosdorf brachte Schwind diese in der Apsis und im rechten Seitenschiff an. Bei den runden Kreuzwegstationen ging ihm Karl Rudholzner zur Hand. Am 18. Oktober 1863 konnte die Kirche geweiht werden.  


Unter Stadtpfarrer Sebastian Degenbeck erfolgte 1894 eine ornamentale Ausmalung der ganzen Kirche, sowie die Anbringung von bemalten Kassettendecken in den Emporen. Neue Seitenaltäre stellte man 1897 auf. Bei einer neuerlichen Renovierung 1938 übertünchte man die farbenfrohe Ausmalung sowie den Sternenhimmel im Gewölbe und betonte stattdessen die romanische Baugliederung durch eine neue Fassung der Innenwände.  
Unter Stadtpfarrer Sebastian Degenbeck erfolgte 1894 eine ornamentale Ausmalung der ganzen Kirche, sowie die Anbringung von bemalten Kassettendecken in den Emporen (siehe Abbildung:[https://www.bavarikon.de/object/bav:BSB-BAR-0000000000134370?lang=de]).
Neue Seitenaltäre stellte man 1897 auf. Bei einer neuerlichen Renovierung 1938 übertünchte man die farbenfrohe Ausmalung sowie den Sternenhimmel im Gewölbe und betonte stattdessen die romanische Baugliederung durch eine neue Fassung der Innenwände.  


In der Amtszeit von Stadtpfarrer Anton Winkler wurde die Kirche 1967/1968 der Liturgiereform des II. Vatikanischen Konzils angepasst. Die neuromanische Einrichtung und die Kassettendecken der Emporen wurden entfernt und der Putz abgeschlagen, um die ursprüngliche romanische Struktur der Wände sichtbar zu machen. Schwinds großes Apsisfresko  verlor seinen Goldgrund zugunsten eines schlichten grauen Anstrichs.  Die Kreuzwegstationen wurden abgenommen, auf Metallrahmen gespannt und in den Emporengängen angebracht. Im Zuge einer Renovierung in den Jahren 1986 bis 1991 brachte man Moritz von Schwinds Fresken wieder in ihren Urzustand und rekonstruierte die Kassettendecken in den Emporen.
In der Amtszeit von Stadtpfarrer Anton Winkler wurde die Kirche 1967/1968 der Liturgiereform des II. Vatikanischen Konzils angepasst. Die neuromanische Einrichtung und die Kassettendecken der Emporen wurden entfernt und der Putz abgeschlagen, um die ursprüngliche romanische Struktur der Wände sichtbar zu machen. Schwinds großes Apsisfresko  verlor seinen Goldgrund zugunsten eines schlichten grauen Anstrichs.  Die Kreuzwegstationen wurden abgenommen, auf Metallrahmen gespannt und in den Emporengängen angebracht. Im Zuge einer Renovierung in den Jahren 1986 bis 1991 brachte man Moritz von Schwinds Fresken wieder in ihren Urzustand und rekonstruierte die Kassettendecken in den Emporen.
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An der Nordwand hängt die „Reichenhaller Muttergottes“ ein Gemälde von 1932. Das Bild hing ursprünglich in der benachbarten Mädchenschule und wurde nach dem Bombenangriff am 25. April 1945 unversehrt aus den Trümmern des Schulhauses geborgen.
An der Nordwand hängt die „Reichenhaller Muttergottes“ ein Gemälde von 1932. Das Bild hing ursprünglich in der benachbarten Mädchenschule und wurde nach dem Bombenangriff am 25. April 1945 unversehrt aus den Trümmern des Schulhauses geborgen.


'''Glockengeläut:''' https://www.youtube.com/watch?v=gyAO4kZPwuw
'''Glockengeläut:''' [https://www.youtube.com/watch?v=gyAO4kZPwuw]


== Literatur ==
== Literatur ==
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'''Bearbeitung:''' Andreas Hirsch
'''Bearbeitung:''' Andreas Hirsch


<Gallery>Datei:SN6.JPG|Fresken im rechten Seitenschiff<Gallery>
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Datei:SN4.JPG|Kreuzwegstationen und Emporen mit Kassettendecken<Gallery>
Datei:SN6.JPG|Fresken im rechten Seitenschiff
Datei:SN7.JPG|Jahrhunderte lang prägte der Turm von St. Nikolaus die Silhouette der Stadt<Gallery>
Datei:SN4.JPG|Kreuzwegstationen und Emporen mit Kassettendecken
Datei:SN8.JPG|Im 19. Jh. setzte man dem Turm eine gedrungene Kuppel auf<Gallery>
Datei:SN7.JPG|Jahrhunderte lang prägte der Turm von St. Nikolaus die Silhouette der Stadt
Datei:SN10.JPG|Blick vom Schroffen auf St. Nikolaus<Gallery>
Datei:SN8.JPG|Im 19. Jh. setzte man dem Turm eine gedrungene Kuppel auf
Datei:SN11.JPG|Westfassade und Turm (1864)<Gallery>
Datei:SN10.JPG|Blick vom Schroffen auf St. Nikolaus
Datei:SN13.JPG|St. Nikolaus vor 1968<Gallery>
Datei:SN11.JPG|Westfassade und Turm (1864)
Datei:SN13.JPG|St. Nikolaus vor 1968
Datei:Pfarrer.JPG|Gedenktafel für die Pfarrer von St. Nikolaus
Datei:Pfarrer.JPG|Gedenktafel für die Pfarrer von St. Nikolaus
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