Pfarrkirche St. Nikolaus (Bad Reichenhall): Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
(9 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Die Nikolauskirche ist die Pfarrkirche der Pfarrei St. Nikolaus in der Katholischen Stadtkirche Bad Reichenhall. Sie wurde zur Zeit der Hochblüte der Salinenstadt im 12. Jahrhundert errichtet. Ab dem 15. Jahrhundert galt das Gotteshaus als Hauptkirche von Reichenhall.
{{Vorlage:KatReichenhall}}
Die Nikolauskirche ist die Pfarrkirche der Pfarrei St. Nikolaus in der Katholischen Stadtkirche [[Bad Reichenhall]]. Sie wurde zur Zeit der Hochblüte der Salinenstadt im 12. Jahrhundert errichtet. Ab dem 15. Jahrhundert galt das Gotteshaus als Hauptkirche von Reichenhall.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Zeile 18: Zeile 19:
Seit 1851 gab es Pläne, die Kirche umzubauen oder abzubrechen. Man entschied sich für eine Erweiterung nach Westen. Ab 1860 wurde der Turm abgetragen, die Kirche um zwei Joche nach Westen verlängert und ein neuer Turm an der Nordseite errichtet. In den Jahren 1863 und 1864 erfolgte eine Innenrenovierung, wobei die Kirche mit von Moritz von Schwind entworfenen Fresken  ausgestattet wurde.  Zusammen mit seinem Schüler Karl Moosdorf brachte Schwind diese in der Apsis und im rechten Seitenschiff an. Bei den runden Kreuzwegstationen ging ihm Karl Rudholzner zur Hand. Am 18. Oktober 1863 konnte die Kirche geweiht werden.  
Seit 1851 gab es Pläne, die Kirche umzubauen oder abzubrechen. Man entschied sich für eine Erweiterung nach Westen. Ab 1860 wurde der Turm abgetragen, die Kirche um zwei Joche nach Westen verlängert und ein neuer Turm an der Nordseite errichtet. In den Jahren 1863 und 1864 erfolgte eine Innenrenovierung, wobei die Kirche mit von Moritz von Schwind entworfenen Fresken  ausgestattet wurde.  Zusammen mit seinem Schüler Karl Moosdorf brachte Schwind diese in der Apsis und im rechten Seitenschiff an. Bei den runden Kreuzwegstationen ging ihm Karl Rudholzner zur Hand. Am 18. Oktober 1863 konnte die Kirche geweiht werden.  


Unter Stadtpfarrer Sebastian Degenbeck erfolgte 1894 eine ornamentale Ausmalung der ganzen Kirche, sowie die Anbringung von bemalten Kassettendecken in den Emporen. Neue Seitenaltäre stellte man 1897 auf. Bei einer neuerlichen Renovierung 1938 übertünchte man die farbenfrohe Ausmalung sowie den Sternenhimmel im Gewölbe und betonte stattdessen die romanische Baugliederung durch eine neue Fassung der Innenwände.  
Unter Stadtpfarrer Sebastian Degenbeck erfolgte 1894 eine ornamentale Ausmalung der ganzen Kirche, sowie die Anbringung von bemalten Kassettendecken in den Emporen (siehe Abbildung:[https://www.bavarikon.de/object/bav:BSB-BAR-0000000000134370?lang=de]).
Neue Seitenaltäre stellte man 1897 auf. Bei einer neuerlichen Renovierung 1938 übertünchte man die farbenfrohe Ausmalung sowie den Sternenhimmel im Gewölbe und betonte stattdessen die romanische Baugliederung durch eine neue Fassung der Innenwände.  


In der Amtszeit von Stadtpfarrer Anton Winkler wurde die Kirche 1967/1968 der Liturgiereform des II. Vatikanischen Konzils angepasst. Die neuromanische Einrichtung und die Kassettendecken der Emporen wurden entfernt und der Putz abgeschlagen, um die ursprüngliche romanische Struktur der Wände sichtbar zu machen. Schwinds großes Apsisfresko  verlor seinen Goldgrund zugunsten eines schlichten grauen Anstrichs.  Die Kreuzwegstationen wurden abgenommen, auf Metallrahmen gespannt und in den Emporengängen angebracht. Im Zuge einer Renovierung in den Jahren 1986 bis 1991 brachte man Moritz von Schwinds Fresken wieder in ihren Urzustand und rekonstruierte die Kassettendecken in den Emporen.
In der Amtszeit von Stadtpfarrer Anton Winkler wurde die Kirche 1967/1968 der Liturgiereform des II. Vatikanischen Konzils angepasst. Die neuromanische Einrichtung und die Kassettendecken der Emporen wurden entfernt und der Putz abgeschlagen, um die ursprüngliche romanische Struktur der Wände sichtbar zu machen. Schwinds großes Apsisfresko  verlor seinen Goldgrund zugunsten eines schlichten grauen Anstrichs.  Die Kreuzwegstationen wurden abgenommen, auf Metallrahmen gespannt und in den Emporengängen angebracht. Im Zuge einer Renovierung in den Jahren 1986 bis 1991 brachte man Moritz von Schwinds Fresken wieder in ihren Urzustand und rekonstruierte die Kassettendecken in den Emporen.
Zeile 39: Zeile 41:
An den Langhauswänden und in der Apsis sind runde Kreuzwegstationen angebracht, die Schwind entwarf und in Zusammenarbeit mit dem Reichenhaller Karl Rudholzner ausführte. Die Fresken in St. Nikolaus sind die einzigen noch erhaltenen sakralen Werke von Moritz von Schwind, der u.a. die Bilder des heute nicht mehr existierenden neugotischen Hochaltars der Münchener Frauenkirche schuf.
An den Langhauswänden und in der Apsis sind runde Kreuzwegstationen angebracht, die Schwind entwarf und in Zusammenarbeit mit dem Reichenhaller Karl Rudholzner ausführte. Die Fresken in St. Nikolaus sind die einzigen noch erhaltenen sakralen Werke von Moritz von Schwind, der u.a. die Bilder des heute nicht mehr existierenden neugotischen Hochaltars der Münchener Frauenkirche schuf.
An der Nordwand hängt die „Reichenhaller Muttergottes“ ein Gemälde von 1932. Das Bild hing ursprünglich in der benachbarten Mädchenschule und wurde nach dem Bombenangriff am 25. April 1945 unversehrt aus den Trümmern des Schulhauses geborgen.
An der Nordwand hängt die „Reichenhaller Muttergottes“ ein Gemälde von 1932. Das Bild hing ursprünglich in der benachbarten Mädchenschule und wurde nach dem Bombenangriff am 25. April 1945 unversehrt aus den Trümmern des Schulhauses geborgen.
'''Glockengeläut:''' [https://www.youtube.com/watch?v=gyAO4kZPwuw]


== Literatur ==
== Literatur ==
Zeile 46: Zeile 50:
Johannes Lang: Geschichte von Bad Reichenhall, 2009
Johannes Lang: Geschichte von Bad Reichenhall, 2009


<Gallery>Datei:SN6.JPG|Fresken im rechten Seitenschiff<Gallery>
 
Datei:SN4.JPG|Kreuzwegstationen und Emporen mit Kassettendecken<Gallery>
'''Bearbeitung:''' Andreas Hirsch
Datei:SN7.JPG|Jahrhunderte lang prägte der Turm von St. Nikolaus die Silhouette der Stadt<Gallery>
 
Datei:SN8.JPG|Im 19. Jh. setzte man dem Turm eine gedrungene Kuppel auf<Gallery>
<gallery>
Datei:SN10.JPG|Blick vom Schroffen auf St. Nikolaus<Gallery>
Datei:SN6.JPG|Fresken im rechten Seitenschiff
Datei:SN11.JPG|Westfassade und Turm (1864)<Gallery>
Datei:SN4.JPG|Kreuzwegstationen und Emporen mit Kassettendecken
Datei:SN13.JPG|St. Nikolaus vor 1968<Gallery>
Datei:SN7.JPG|Jahrhunderte lang prägte der Turm von St. Nikolaus die Silhouette der Stadt
Datei:SN12.JPG|St. Nikolaus nach 1968<Gallery>
Datei:SN8.JPG|Im 19. Jh. setzte man dem Turm eine gedrungene Kuppel auf
Datei:SN10.JPG|Blick vom Schroffen auf St. Nikolaus
Datei:SN11.JPG|Westfassade und Turm (1864)
Datei:SN13.JPG|St. Nikolaus vor 1968
Datei:Pfarrer.JPG|Gedenktafel für die Pfarrer von St. Nikolaus
</gallery>
Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von Bad Reichenhall Wiki. Durch die Nutzung von Bad Reichenhall Wiki erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.

Navigationsmenü