Pinzgau

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In vorrömischer Zeit siedelten im Pinzgau die keltischen Ambisonten. Diese übernahmen nach der Eroberung durch die Römer ab 15 v. Chr. in den fünf folgenden Jahrhunderten Sprache und Kultur der Römer. Das gesamte Gebiet bis zum Tauernhauptkamm gehörte etwa seit dem Ende des 6. Jh. zum Herzogtum Baiern. Ab Mitte des 7. Jahrhunderts besiedelten die Bajuwaren den Pinzgau. Sie nannten die romanisierten Einheimischen „Walchen“ (Romanen). Der Landschaftsname Pinzgau erscheint erstmals als „pago Pinuzgaoe“ (Gau Pinzgau) in der Notitia Arnonis (788-790). Der Name bezeichnete ursprünglich wohl nur die Gegend von Zell am See und geht vermutlich auf "Binsen" am Seeufer zurück.

Die Grafschaft im Oberpinzgau (Mittersill) war im 12. Jh. an die Herren von Lechsgemünd verliehen, die Grafschaft im Unterpinzgau an die Grafen von Plain. Der Salzburger Erzbischof Eberhard II. konnte die beiden Grafschaften 1228 erwerben. Der Unterpinzgau blieb weiterhin an die Plainer verlehnt. Als Luitold von Plain 1249 starb, zog Erzbischof Philipp die Grafschaftsrechte ein. Den reichen Adelsbesitz im Pinzgau, vor allem jenen der Edelfreien von Walchen und von Felben, konnten die Erzbischöfe erst im Verlauf von mehr als zwei Jahrhunderten erwerben. Durch den Erlass einer eigenen Salzburger Landesordnung im Jahre 1328 löste Erzbischof Friedrich III. sein Territorium vom Herzogtum Bayern. Zum ersten Mal sprach Erzbischof Heinrich von Pirnbrunn 1342 in einer Urkunde von seinem „Land“. Um 1800 erscheint die Bezeichnung „Mitterpinzgau“ für den nördlichen Teil des Gebietes.

Von enormer Bedeutung für die Reichenhaller Saline waren die im Pinzgau gelegenen Bayerischen Saalforste.

Literatur

Heinz Dopsch, Hans Spatzenegger: Geschichte Salzburgs, Band I/1, Salzburg 1999, S. 106-112, 341-346

Heinz Dopsch: Kleine Geschichte Salzburgs, 2014, S. 16-17

Bearbeitung: Andreas Hirsch