Rupertiwinkel: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Image: Ruwi 1.JPG|thumbnail|Der heutige Rupertiwinkel als Teil des Landes Salzburg, Karte von Joh. Bapt. Homann 1710]]
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[[Image: Salzachkreis 1810.JPG|thumbnail|Der Salzachkreis bestand in dieser Form von 1810 bis 1816]]
[[Image: Salzachkreis 1810.JPG|thumbnail|Der Salzachkreis bestand in dieser Form von 1810 bis 1816]]
[[Image:Grenzverlauf.JPG|thumbnail|Grenzverlauf zwischen Bayern und Salzburg im Reichenhaller Becken]]


Ab dem 6. Jahrhundert gehörte das Gebiet des Salzburggaus zum  Herzogtum Bayern. Nach dem Sturz des Herzogshauses der Agilolfinger 788, und der Eingliederung Bayerns in das Frankenreich teilte man das Land in Grafschaften ein, die von Grafen geleitet wurden. Im Auftrag des Königs hatten die Grafen vor allem für militärischen Schutz, die Rechtsprechung und die Einhebung der Steuern zu sorgen. Im Salzburggau gab es im Hochmittelalter mehrere Grafschaften: Das Adelsgeschlecht der Grafen von Plain, ihre Stammburg war die Plainburg bei Großgmain, war  ab ungefähr 1100 mit der Grafschaft im oberen (südlichen) Salzburggau belehnt. Diese Grafschaft umfasste den südlichen Teil des heutigen Rupertiwinkels, westlich und südlich des Waginger Sees, das Gebiet südlich der Stadt Salzburg und das Salzachtal bis zum Pass Lueg. Nördlich davon, im unteren Salzburggau, hatten die Grafen von Lebenau ab 1104 eine Grafschaft inne. Sie stammten aus dem Geschlecht der mächtigen Spanheimer und nannten sich nach der Burg Lebenau bei Laufen. Ihre Grafschaft erstreckte sich über die nördliche Hälfte des späteren Rupertiwinkels, nördlich und östlich des Waginger Sees und den Nordwesten des heutigen Flachgaus.  Daneben gab es im Reichenhaller Tal die nur auf die Stadt bezogene Hallgrafschaft und die ältere Grafschaft Reichenhall, aus der sich später das Pfleggericht Reichenhall entwickelt hat. Südlich des Untersbergs wurde 1102 das Augustiner-Chorherrenstift Berchtesgaden gegründet, das sich im Laufe der Zeit von den Plainer Grafen, welche die Hochgerichtsrechte über das Berchtesgadener  Tal besaßen, unabhängig machen konnte.
Ab dem 6. Jahrhundert gehörte das Gebiet des Salzburggaus zum  Herzogtum Bayern. Nach dem Sturz des Herzogshauses der Agilolfinger 788, und der Eingliederung Bayerns in das Frankenreich teilte man das Land in Grafschaften ein, die von Grafen geleitet wurden. Im Auftrag des Königs hatten die Grafen vor allem für militärischen Schutz, die Rechtsprechung und die Einhebung der Steuern zu sorgen. Im Salzburggau gab es im Hochmittelalter mehrere Grafschaften: Das Adelsgeschlecht der Grafen von Plain, ihre Stammburg war die Plainburg bei Großgmain, war  ab ungefähr 1100 mit der Grafschaft im oberen (südlichen) Salzburggau belehnt. Diese Grafschaft umfasste den südlichen Teil des heutigen Rupertiwinkels, westlich und südlich des Waginger Sees, das Gebiet südlich der Stadt Salzburg und das Salzachtal bis zum Pass Lueg. Nördlich davon, im unteren Salzburggau, hatten die Grafen von Lebenau ab 1104 eine Grafschaft inne. Sie stammten aus dem Geschlecht der mächtigen Spanheimer und nannten sich nach der Burg Lebenau bei Laufen. Ihre Grafschaft erstreckte sich über die nördliche Hälfte des späteren Rupertiwinkels, nördlich und östlich des Waginger Sees und den Nordwesten des heutigen Flachgaus.  Daneben gab es im Reichenhaller Tal die nur auf die Stadt bezogene Hallgrafschaft und die ältere Grafschaft Reichenhall, aus der sich später das Pfleggericht Reichenhall entwickelt hat. Südlich des Untersbergs wurde 1102 das Augustiner-Chorherrenstift Berchtesgaden gegründet, das sich im Laufe der Zeit von den Plainer Grafen, welche die Hochgerichtsrechte über das Berchtesgadener  Tal besaßen, unabhängig machen konnte.