Salzburger Romania: Unterschied zwischen den Versionen

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Als Salzburger Romania wird die Gegend südlich von Salzburg bezeichnet, in der sich eine von den Romanen gesprochene lateinische Umgangssprache bis um das Jahr 1000 halten konnte. Das Gebiet dieser Sprachinsel erstreckte sich im Saalachtal bis nach [[Bad Reichenhall|Reichenhall]] (Salinas) und an der Salzach von Salzburg (Iuvavum) bis zum Pass Lueg.
Als Salzburger Romania wird die Gegend südlich von Salzburg bezeichnet, in der sich neben dem Altbairischen (einer Variante des Althochdeutschen), eine von den Romanen gesprochene lateinische Umgangssprache bis um das Jahr 1000 halten konnte. Das Gebiet dieser Sprachinsel erstreckte sich im Saalachtal bis nach [[Bad Reichenhall|Reichenhall]] (Salinas) und an der Salzach von Salzburg (Iuvavum) bis zum Pass Lueg.


'''Romanisierung'''
'''Romanisierung'''
[[Image:Romania.JPG|thumbnail|Das Gebiet der Salzburger Romania]]
[[Image:Romania.JPG|thumbnail|Das Gebiet der Salzburger Romania]]
 
[[Image:IUVAVUM.jpg|thumbnail|Vermuteter Umfang des Bezirks Iuvavum]]
Das Gebiet nördlich des Alpenhauptkammes wurde im Jahre 15 vor Christus von römischem Militär besetzt.  Das keltische Königreich der Noriker, das schon längere Zeit vorher freundschaftliche Beziehungen zu Rom unterhalten hatte, wurde weitgehend friedlich in das Römische Reich eingegliedert. In der Regierungszeit von Kaiser Claudius (41-54 n. Chr.) hatte sich die politische Lage dann so weit gefestigt, dass Noricum  als römische Provinz eingerichtet werden konnte und Iuvavum, das spätere Salzburg, das Stadtrecht erhielt. Municipium Claudium Iuvavum, so der volle Name, war der Mittelpunkt eines Verwaltungsbezirks, der im Norden und Westen bis zur Grenze der Provinz Raetien am Inn und im Süden bis zum Alpenhauptkamm reichte, sowie im Osten noch den heutigen Attergau mit einschloss.  Die Stadt verdankte ihre Bedeutung der Lage an einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt. Hier mündete die Reichsstraße aus Aquileia in die norisch-rätische Voralpenstraße ein, welche eine wichtige Ost-West-Verbindung darstellte.  
Das Gebiet nördlich des Alpenhauptkammes wurde im Jahre 15 vor Christus von römischem Militär besetzt.  Das keltische Königreich der Noriker, das schon längere Zeit vorher freundschaftliche Beziehungen zu Rom unterhalten hatte, wurde weitgehend friedlich in das Römische Reich eingegliedert. In der Regierungszeit von Kaiser Claudius (41-54 n. Chr.) hatte sich die politische Lage dann so weit gefestigt, dass Noricum  als römische Provinz eingerichtet werden konnte und Iuvavum, das spätere Salzburg, das Stadtrecht erhielt. Municipium Claudium Iuvavum, so der volle Name, war der Mittelpunkt eines Verwaltungsbezirks, der im Norden und Westen bis zur Grenze der Provinz Raetien am Inn und im Süden bis zum Alpenhauptkamm reichte, sowie im Osten noch den heutigen Attergau mit einschloss.  Die Stadt verdankte ihre Bedeutung der Lage an einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt. Hier mündete die Reichsstraße aus Aquileia in die norisch-rätische Voralpenstraße ein, welche eine wichtige Ost-West-Verbindung darstellte.  


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Hannes Scheutz (Hg.): Drent und herent, Dialekte im salzburgisch-bayerischen Grenzgebiet, EuRegio Salzburg-Berchtesgadener Land-Traunstein 2007.
Hannes Scheutz (Hg.): Drent und herent, Dialekte im salzburgisch-bayerischen Grenzgebiet, EuRegio Salzburg-Berchtesgadener Land-Traunstein 2007.
Günther E. Thüry: Das römische Salzburg. Die antike Stadt und ihre Geschichte.
(Salzburg Studien. Forschungen zur Geschichte, Kunst und Kultur Bd. 14), Salzburg 2013




'''Bearbeitung:''' Andreas Hirsch
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