Salztransport und Salzhandel: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Image:1422.JPG|thumbnail|Salzschifffahrt auf Salzach und Inn, 1422]]
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Für den Fernhandel vorgesehenes Salz aus der [[Salzherstellung in Bad Reichenhall (Geschichte)|Reichenhaller Saline]] wurde bis zum Ende des 12. Jahrhunderts über die Flüsse Saalach, Salzach und Inn nach Passau verfrachtet. Dorthin gelangte das Salz meist auf etwa zehn Meter langen Schiffen, die mit bis zu 15 Tonnen Last beladen werden konnten und für die Strecke im Schnitt fünf Tage brauchten. Von Passau aus gelangte das Salz entweder flussaufwärts nach Regensburg und weiter in Richtung Norden oder Donau abwärts bis ins heutige Ungarn. Einen Teil des Salzes brachten Säumer von Passau über den Goldenen Steig nach Böhmen.
Für den Fernhandel vorgesehenes Salz aus der [[Salzherstellung in Bad Reichenhall (Geschichte)|Reichenhaller Saline]] wurde bis zum Ende des 12. Jahrhunderts über die Flüsse Saalach, Salzach und Inn nach Passau verfrachtet. Dorthin gelangte das Salz meist auf etwa zehn Meter langen Schiffen, die mit bis zu 15 Tonnen Last beladen werden konnten und für die Strecke im Schnitt fünf Tage brauchten. Von Passau aus gelangte das Salz entweder flussaufwärts nach Regensburg und weiter in Richtung Norden oder Donau abwärts bis ins heutige Ungarn. Einen Teil des Salzes brachten Säumer von Passau über den [[Goldener Steig|Goldenen Steig]] nach Böhmen.
   
   
In der „[[Raffelstettener Zollordnung]]“ aus der Zeit um 905 ist das Salz die wichtigste Handelsware – noch vor Sklaven und Pferden. Auf genormten Schiffen wurde es von Passau weit Donau abwärts transportiert. Zum Verkauf bestimmtes Salz musste verzollt werden; das Salz für den Eigenbedarf jedoch war für bayerische Stammesangehörige zollfrei. Den Angaben der Raffelstettener Zollordnung ist zu entnehmen, dass die gesamte Salzschifffahrt der Donau damals auf Reichenhall als die einzige exportorientierte Saline des Ostalpenraums ausgerichtet war. In Reichenhall selbst werden Ladestätten und im 12. Jahrhundert eine Schiffslände erwähnt. Die Reichenhaller Siedeherren und Salzhändler spielten in der wichtigen Schifferstadt Laufen an der Salzach eine entscheidende Rolle, denn die Stadt bot ihnen eine Möglichkeit zur Kontrolle über die Salzschifffahrt.  
In der „[[Raffelstettener Zollordnung]]“ aus der Zeit um 905 ist das Salz die wichtigste Handelsware – noch vor Sklaven und Pferden. Auf genormten Schiffen wurde es von Passau weit Donau abwärts transportiert. Zum Verkauf bestimmtes Salz musste verzollt werden; das Salz für den Eigenbedarf jedoch war für bayerische Stammesangehörige zollfrei. Den Angaben der Raffelstettener Zollordnung ist zu entnehmen, dass die gesamte Salzschifffahrt der Donau damals auf Reichenhall als die einzige exportorientierte Saline des Ostalpenraums ausgerichtet war. In Reichenhall selbst werden Ladestätten und im 12. Jahrhundert eine Schiffslände erwähnt. Die Reichenhaller Siedeherren und Salzhändler spielten in der wichtigen Schifferstadt Laufen an der Salzach eine entscheidende Rolle, denn die Stadt bot ihnen eine Möglichkeit zur Kontrolle über die Salzschifffahrt.