Schinderkapelle (Bad Reichenhall): Unterschied zwischen den Versionen

keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 13: Zeile 13:
Das bei der Renovierung 1987/1989 entdeckte Fragment eines Freskos wurde damals wegen der orientalischen Kopfbedeckungen der Figuren als „Panduren mit Brandruten vor der Stadt“ gedeutet. Im Zuge des Österreichischen Erbfolgekriegs wurde Reichenhall zwischen 1742 und 1745 viermal abwechselnd von bayerischen und österreichischen Truppen eingenommen und besetzt. Panduren in österreichischen Diensten versuchten erfolglos, die Stadt anzuzünden. Stadtheimatpfleger Fritz Hofmann vermutete, dass die Kapelle 1749 zum Dank dafür errichtet worden sein könnte, weil die Stadt damals von Bränden verschont geblieben war.
Das bei der Renovierung 1987/1989 entdeckte Fragment eines Freskos wurde damals wegen der orientalischen Kopfbedeckungen der Figuren als „Panduren mit Brandruten vor der Stadt“ gedeutet. Im Zuge des Österreichischen Erbfolgekriegs wurde Reichenhall zwischen 1742 und 1745 viermal abwechselnd von bayerischen und österreichischen Truppen eingenommen und besetzt. Panduren in österreichischen Diensten versuchten erfolglos, die Stadt anzuzünden. Stadtheimatpfleger Fritz Hofmann vermutete, dass die Kapelle 1749 zum Dank dafür errichtet worden sein könnte, weil die Stadt damals von Bränden verschont geblieben war.


Heute gilt das Fresko als Darstellung von „Christus an der Geißelsäule“, da zwischen zwei Männern mit Ruten in den Händen der obere Teil einer Säule zu erkennen ist.  Der untere Bereich ist stark beschädigt.  Eine an die Säule gefesselte Gestalt (Christus) lässt sich ursprünglich an dieser Stelle vermuten. Auf Befehl des Pilatus ist Christus an eine Säule gebunden und wird von Soldaten mit Geißeln und Ruten geschlagen. Die Darstellung entspricht einem gängigen Motiv der sakralen Kunst und geht zurück auf das Matthäusevangelium, Kapitel 27, Vers 26: „Da gab er ihnen den Barabbas frei; Jesus aber ließ er geißeln und übergab ihn zur Kreuzigung.“
Heute gilt das Fresko als Darstellung von „Christus an der Geißelsäule“, da zwischen zwei Männern mit Ruten in den Händen der obere Teil einer Säule zu erkennen ist.  Der untere Bereich ist stark beschädigt.  Eine an die Säule gefesselte Gestalt (Christus) lässt sich ursprünglich an dieser Stelle vermuten. Auf Befehl des Pilatus ist Christus an eine Säule gebunden und wird von Soldaten mit Geißeln und Ruten geschlagen. Die Darstellung entspricht einem gängigen Motiv der sakralen Kunst und geht zurück auf das Matthäusevangelium, Kapitel 27, Vers 26: ''„Da gab er ihnen den Barabbas frei; Jesus aber ließ er geißeln und übergab ihn zur Kreuzigung.“''


Die Folterknechte mit orientalisch anmutenden Kopfbedeckungen sind typisch gerade für barocke Darstellungen von Bösewichten und „Heiden“ vor dem Hintergrund der damaligen Türkenkriege.  
Die Folterknechte mit orientalisch anmutenden Kopfbedeckungen sind typisch gerade für barocke Darstellungen von Bösewichten und „Heiden“ vor dem Hintergrund der damaligen Türkenkriege.