Zeidlarngau

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Das Gebiet des einstigen Zeidlarngaus im 16. Jh.

Die Bezeichnung „Zeidlarngau“ für die Gegend zwischen der mittleren Alz und der Salzach taucht erst im Hochmittelalter in Urkunden auf und ist somit jünger als die umliegenden Gaue (Salzburggau, Chiemgau, Isengau und Mattiggau). Kaiser Heinrich III. schenkte am 10. Februar 1051 seinem Ministerialen Rafold zwei Königshufen zu „Nahtstal“ (heute Schönberg bei Burgkirchen an der Alz) „in pago Zidalaregowe“. Der Gau-Name ist abgeleitet von dem Dorf Zeitlarn bei Halsbach, und dem benachbarten Margarethenberg, einst „Cidelarn in monte“ oder „Zeidlorn auf dem perck“ genannt. Bei Ausgrabungen wurde dort eine befestigte Höhensiedlung der frühen Bronzezeit, der Urnenfelderzeit, der Hallstattzeit, der Latènezeit sowie des frühen und hohen Mittelalters entdeckt. Heute steht auf dem Berg eine um 1181 erstmals erwähnte Kirche. Zeitlarn, in den Breves Notitiae (798) „Zilarn“ genannt, bedeutet „bei den Zeitlern“ (Imkern). (Die Zeitler gewannen ursprünglich den Honig von Wildbienen.)

Im 13. Jh. rangen die Herren von Wald (an der Alz) mit der Zisterzienserabtei Raitenhaslach um Einfluss (z. B. die niedere Gerichtsbarkeit) in diesem Gebiet. Ein Nachfolger des Zeidlarngaus war das 1283 erstmals erwähnte Gericht Wald an der Alz, das 1778 aufgelöst und dem Pfleggericht Neuötting zugeschlagen wurde. Ab 1803 gehörte das ganze Gebiet zum Landgericht Burghausen.

Quellen:

Edgar Krausen: Die Bistümer der Kirchenprovinz Salzburg Band 1: Die Zisterzienserabtei Raitenhaslach (Band 11 der Reihe Germania Sacra), De Gruyter, 1977, S. 49,102,108,118,132,209,210,260,264. [1]

Fritz Lošek: Notitia Arnonis und Breves Notitiae, die Salzburger Güterverzeichnisse aus der Zeit um 800, MGSLK 130/1990

Museum für Vor- und Frühgeschichte Garching an der Alz (Homepage) [2]

Urkunden Abtei Raitenhaslach: [3]

Bearbeitung: Andreas Hirsch