Gau Inter Valles

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Der Gau Inter Valles mit den bischöflichen Eigenkirchen 788

Der Gau Inter Valles ("zwischen den Tälern") ist eine abgegangene Landschaftsbezeichnung der Agilolfingerzeit.

Dieser Gau umfasste das untere Inntal (Bezirk Kufstein) und das östliche Innufer bis zum Simssee (Landkreis Rosenheim). Das älteste Salzburger Güterverzeichnis (788) nennt im Gau Inter Valles bischöfliche Eigenkirchen in folgenden Orten: Brixlegg, Radfeld, Kundl, Brixen im Thale, Bichlwang, Kufstein, Zell, Ebbs, Erl, Nußdorf, Roßholzen, Altenbeuern, Rohrdorf, Höhenmoos, Lauterbach, Riedering, Sims. Die heute in Tirol gelegenen Kirchen gehören noch immer zur Erzdiözese Salzburg.

Um 600 waren die Bajuwaren in das Gebirge vorgedrungen und hatten das Land in Besitz genommen. Im nördlichen Teil des Gebiets entstand das 1273 erstmals erwähnte Land- und Pfleggericht Rosenheim, das ab 1506 zum Rentamt München gehörte. Im südlichen Teil entstanden die bayerischen Gerichte Kitzbühel (1271), Kufstein (1280) und Rattenberg (1293), die 1504 im Zuge des Landshuter Erbfolgekriegs an Tirol (Österreich) fielen.

Siehe auch: Salzburggau und Chiemgau


Literatur:

Hermann Dannheimer, Heinz Dopsch: Die Bajuwaren, Katalog Landesausstellung des Freistaates Bayern und des Landes Salzburg 1988, S. 163,178 [1]

Heinz Dopsch, Hans Spatzenegger, Geschichte Salzburgs, Band I/1, Salzburg 1999, S. 169-172

Fritz Losek, Notitia Arnonis und Breves Notitiae, die Salzburger Güterverzeichnisse aus der Zeit um 800, MGSLK 130/1990

Max Spindler (Hg.): Handbuch der bayerischen Geschichte, Band I, 1981, S.145


Bearbeitung: Andreas Hirsch