Salzburggau: Unterschied zwischen den Versionen

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''Gau'' ist eine Gebietsbezeichnung aus dem frühen Mittelalter, die oft von Gewässern (Donaugau, Mattiggau) oder Orten (Chiemgau, Salzburggau) abgeleitet ist.
''Gau'' ist eine Gebietsbezeichnung aus dem frühen Mittelalter, die oft von Gewässern (Donaugau, Mattiggau) oder Orten ([[Chiemgau]], Salzburggau) abgeleitet ist.
Das Gebiet des Salzburggaus war ab dem 6. Jahrhundert Teil des bayerischen Stammesherzogtums und umfasste das Gebiet der heutigen Stadt Salzburg und das umliegende Land. Dazu gehörten der heutige Flachgau (Bezirk Salzburg-Umgebung, Österreich) der spätere [[Rupertiwinkel]] (heute Bayern) das Saalachtal mit [[Bad Reichenhall]] bis zum Steinpass (Bayern), der heutige Tennengau bis zum Pass Lueg (Bezirk Hallein, Österreich) sowie das Gebiet der späteren Fürstpropstei Berchtesgaden (heute Bayern).
Das Gebiet des Salzburggaus war ab dem 6. Jahrhundert Teil des bayerischen Stammesherzogtums und umfasste das Gebiet der heutigen Stadt Salzburg und das umliegende Land. Dazu gehörten der heutige Flachgau (Bezirk Salzburg-Umgebung, Österreich) der spätere [[Rupertiwinkel]] (heute Bayern) das Saalachtal mit [[Bad Reichenhall]] bis zum Steinpass (Bayern), der heutige Tennengau bis zum Pass Lueg (Bezirk Hallein, Österreich) sowie das Gebiet der späteren Fürstpropstei Berchtesgaden (heute Bayern).


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Bedeutende Adelsgeschlechter, welche Grafen im Salzburggau stellten, waren die Engelberte (9.Jh.), die Aribonen (9. u. 10. Jh.) und die Sighardinger (10. u. 11. Jh.). Ab etwa 1100 waren die Grafen von Plain mit der Grafschaft im oberen (südlichen) Salzburggau belehnt. Nördlich davon, im unteren Salzburggau, hatten die Grafen von Lebenau seit 1104 eine Grafschaft inne. Die Lebenauer starben 1229, die Plainer 1260 aus. Beide Grafschaften fielen daraufhin größtenteils an den Erzbischof von Salzburg. Im zweiten Vertrag von Erharting (1275) erkannte der Bayernherzog die Grenzen der Besitzungen des Salzburger Erzbischofs weitgehend an. Mit der vollständigen Ablösung Salzburgs von Bayern in den Jahren von 1328 bis 1340 wurde der Salzburggau geteilt und die Bezeichnung damit hinfällig. Der salzburgische Teil wurde später „Flaches Land" oder „Außergebirg“ genannt. Beim Herzogtum Bayern verblieb das Saalachtal mit dem Gericht Reichenhall. Berchtesgaden wurde bereits 1306 selbständig.
Bedeutende Adelsgeschlechter, welche Grafen im Salzburggau stellten, waren die Engelberte (9.Jh.), die Aribonen (9. u. 10. Jh.) und die Sighardinger (10. u. 11. Jh.). Ab etwa 1100 waren die Grafen von Plain mit der Grafschaft im oberen (südlichen) Salzburggau belehnt. Nördlich davon, im unteren Salzburggau, hatten die Grafen von Lebenau seit 1104 eine Grafschaft inne. Die Lebenauer starben 1229, die Plainer 1260 aus. Beide Grafschaften fielen daraufhin größtenteils an den Erzbischof von Salzburg. Im zweiten Vertrag von Erharting (1275) erkannte der Bayernherzog die Grenzen der Besitzungen des Salzburger Erzbischofs weitgehend an. Mit der vollständigen Ablösung Salzburgs von Bayern in den Jahren von 1328 bis 1340 wurde der Salzburggau geteilt und die Bezeichnung damit hinfällig. Der salzburgische Teil wurde später „Flaches Land" oder „Außergebirg“ genannt. Beim Herzogtum Bayern verblieb das Saalachtal mit dem Gericht Reichenhall. Berchtesgaden wurde bereits 1306 selbständig.


Ein kleines Gebiet westlich des Waginger Sees gehörte ursprünglich zum Chiemgau. In den Güterverzeichnissen des 8. Jahrhunderts erscheinen die Orte Waging und Otting als im Chiemgau gelegen, während das benachbarte Tettelham zum Salzburggau zählte. Auch das Dorf Moosham (heute Stadt Trostberg) bei Lindach und Gumpertsham bei Heiligkreuz (Trostberg) gehörten nach schriftlichen Quellen des 10. Jahrhunderts zum Chiemgau. Seit dem Erhartinger Vertrag (1275) lagen diese Orte im Herrschaftsgebiet des Salzburger Erzbischofs und zählen deshalb heute zum Rupertiwinkel.
Ein kleines Gebiet westlich des Waginger Sees gehörte ursprünglich zum [[Chiemgau]]. In den Güterverzeichnissen des 8. Jahrhunderts erscheinen die Orte Waging und Otting als im Chiemgau gelegen, während das benachbarte Tettelham zum Salzburggau zählte. Auch das Dorf Moosham (heute Stadt Trostberg) bei Lindach und Gumpertsham bei Heiligkreuz (Trostberg) gehörten nach schriftlichen Quellen des 10. Jahrhunderts zum Chiemgau. Seit dem Erhartinger Vertrag (1275) lagen diese Orte im Herrschaftsgebiet des Salzburger Erzbischofs und zählen deshalb heute zum Rupertiwinkel.


Zur weiteren Entwicklung siehe [[Oberbayern]], [[Rupertiwinkel]] und [[Grafschaft Reichenhall]].
Zur weiteren Entwicklung siehe [[Oberbayern]], [[Rupertiwinkel]] und [[Grafschaft Reichenhall]].
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