Institut St. Zeno der Englischen Fräulein: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Geschichte der Maria-Ward-Realschule in Bad Reichenhall, eine der traditionsreichsten Schulen Bayerns, begann in der Mitte des 19. Jahrhunderts, als die während der Säkularisation aufgehobenen Orden und Klöster wieder zugelassen wurden und auf das bayerische Bildungswesen großen Einfluss ausüben sollten.
Die Geschichte der Maria-Ward-Realschule in Bad Reichenhall, eine der traditionsreichsten Schulen Bayerns, begann in der Mitte des 19. Jahrhunderts, als die während der Säkularisation aufgehobenen Orden und Klöster wieder zugelassen wurden und auf das bayerische Bildungswesen großen Einfluss ausüben sollten.


In der Salinenstadt Reichenhall befand sich damals eine zahlreiche Beamtenschaft, von der wohl der Wunsch nach einer standesgemäßen Erziehung ihrer Töchter ausging. Am 18. Oktober 1852 begannen daher fünf Lehrerinnen vom Orden der Englischen Fräulein in den Räumen des ehemaligen, seit der Säkularisation völlig verwahrlosten Augustiner-Chorherrenstifts St. Zeno mit zunächst drei Zöglingen den Unterricht. Doch mit großem Organisationstalent bauten die Klosterfrauen in den folgenden Jahren eine „Höhere Töchterschule“ auf, die bald über die Grenzen Bayerns hinaus bekannt war. Allerdings hatte das Institut in jenen Anfangsjahren immer wieder unter erheblichen finanziellen Problemen zu leiden, sodass die Nonnen gezwungen waren, einzelne Räume des Klosters an Kurgäste zu vermieten. So etwa verbrachte die österreichische Dichterin Marie von Ebner-Eschenbach viele Sommeraufenthalte in St. Zeno und schrieb dort in klösterlicher Abgeschiedenheit an ihren mitgebrachten Entwürfen.  
In der Salinenstadt Reichenhall befand sich damals eine zahlreiche Beamtenschaft, von der wohl der Wunsch nach einer standesgemäßen Erziehung ihrer Töchter ausging. Am 18. Oktober 1852 begannen daher fünf Lehrerinnen vom Orden der Englischen Fräulein in den Räumen des ehemaligen, seit der Säkularisation völlig verwahrlosten Augustiner-Chorherrenstifts St. Zeno mit zunächst drei Zöglingen den Unterricht. Doch mit großem Organisationstalent bauten die Klosterfrauen in den folgenden Jahren eine „Höhere Töchterschule“ auf, die bald über die Grenzen Bayerns hinaus bekannt war. Allerdings hatte das Institut in jenen Anfangsjahren immer wieder unter erheblichen finanziellen Problemen zu leiden, sodass die Nonnen gezwungen waren, einzelne Räume des Klosters an Kurgäste zu vermieten. So etwa verbrachte die österreichische Dichterin [[Ebner-Eschenbach, Marie von|Marie von Ebner-Eschenbach]] viele Sommeraufenthalte in St. Zeno und schrieb dort in klösterlicher Abgeschiedenheit an ihren mitgebrachten Entwürfen.  


In den Jahren der Monarchie, gleichzeitig die Glanzzeit des Kurortes Reichenhall, haftete dem Institut der Englischen Fräulein von St. Zeno die Aura einer gewissen Noblesse und Internationalität an. Das lag wohl daran, dass Mädchen aus ganz Europa, vorwiegend jedoch aus der Habsburgermonarchie, die Schule besuchten, diese häufig aus großbürgerlichen und aristokratischen Kreisen stammten und immer wieder illustre, einen Hauch feudaler Lebensweise verbreitende Besucher dem Institut ihre Visite abstatteten: etwa Theodolinde von Leuchtenberg, eine Nichte König Ludwigs I., oder die mit dem russischen Zarenhaus verwandte Therese von Oldenburg, die sich ab 1861 zehn Jahre lang mit einem an glanzvolle Zeiten erinnernden Gefolge von 24 Personen samt Pferden und Wagen zu längeren Aufenthalten nach St. Zeno begab.  
In den Jahren der Monarchie, gleichzeitig die Glanzzeit des Kurortes Reichenhall, haftete dem Institut der Englischen Fräulein von St. Zeno die Aura einer gewissen Noblesse und Internationalität an. Das lag wohl daran, dass Mädchen aus ganz Europa, vorwiegend jedoch aus der Habsburgermonarchie, die Schule besuchten, diese häufig aus großbürgerlichen und aristokratischen Kreisen stammten und immer wieder illustre, einen Hauch feudaler Lebensweise verbreitende Besucher dem Institut ihre Visite abstatteten: etwa Theodolinde von Leuchtenberg, eine Nichte König Ludwigs I., oder die mit dem russischen Zarenhaus verwandte Therese von Oldenburg, die sich ab 1861 zehn Jahre lang mit einem an glanzvolle Zeiten erinnernden Gefolge von 24 Personen samt Pferden und Wagen zu längeren Aufenthalten nach St. Zeno begab.  
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