Nasse Grenze (Saalach): Unterschied zwischen den Versionen

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Durch den Münchner Vertrag fiel das Land Salzburg am 1. Mai 1816 an Österreich  – allerdings nicht zur Gänze: Mit den Gerichten Waging, Tittmoning, Laufen und Teisendorf auf der linken Seite von Salzach und Saalach blieb das Gebiet des heutigen [[Rupertiwinkel]]s bei Bayern.  
Durch den Münchner Vertrag fiel das Land Salzburg am 1. Mai 1816 an Österreich  – allerdings nicht zur Gänze: Mit den Gerichten Waging, Tittmoning, Laufen und Teisendorf auf der linken Seite von Salzach und Saalach blieb das Gebiet des heutigen [[Rupertiwinkel]]s bei Bayern.  
Die Flüsse Saalach und Salzach wurden dabei zu Grenzflüssen.  Die Nasse Grenze verlief in der Flussmitte, welche sich in der Natur jedoch meist nicht feststellen ließ. Die Flüsse mit ihren zahlreichen Nebenarmen veränderten bei jedem Hochwasser, wie etwa bei der jährlichen Schneeschmelze, ihren Lauf. Daher vereinbarten Bayern und Österreich die Regulierung und Begradigung der beiden Gewässer in einem Vertrag vom 24. Dezember 1820. Diese Regulierung erfolgte nach einer Karte, die schon 1817 angefertigt worden war. Vom Walserberg flussabwärts wurden an beiden Ufern „Grenzrichtungssteine“ aufgestellt, die sich auf österreichischem bzw. bayerischem Grund genau gegenüber standen und dieselbe Nummer tragen.  Mit beiden Steinen konnte die künftige Mitte des Flusses berechnet und der Fluss dementsprechend reguliert werden. Im Gegensatz zu sonstigen Grenzsteinen tragen sie nur auf einer, der dem Fluss zugewandten Seite, eine Beschriftung mit der jeweiligen Staatsbezeichnung.  
Die Flüsse Saalach und Salzach wurden dabei zu Grenzflüssen.  Die Nasse Grenze verlief in der Flussmitte, welche sich in der Natur jedoch meist nicht feststellen ließ. Die Flüsse mit ihren zahlreichen Nebenarmen veränderten bei jedem Hochwasser, wie etwa bei der jährlichen Schneeschmelze, ihren Lauf. Daher vereinbarten Bayern und Österreich die Regulierung und Begradigung der beiden Gewässer in einem Vertrag vom 24. Dezember 1820. Diese Regulierung erfolgte nach einer Karte, die schon 1817 angefertigt worden war. Vom Walserberg flussabwärts wurden an beiden Ufern „Grenzrichtungssteine“ aufgestellt, die sich auf österreichischem bzw. bayerischem Grund gegenüber standen und dieselbe Nummer tragen.  Mit beiden Steinen konnte die künftige Mitte des Flusses berechnet und der Fluss dementsprechend reguliert werden. Im Gegensatz zu sonstigen Grenzsteinen tragen sie nur auf einer, der dem Fluss zugewandten Seite, eine Beschriftung mit der jeweiligen Staatsbezeichnung.  
Die Initialen K.B.G. stehen dabei für Königlich Bayerisches Gebiet, K.K.Ö.G. für Kaiserlich Königlich Österreichisches Gebiet.  
Die Initialen K.B.G. stehen dabei für Königlich Bayerisches Gebiet, K.K.Ö.G. für Kaiserlich Königlich Österreichisches Gebiet.  


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== Literatur ==
== Literatur ==


Wolfgang Blum, Thomas Neff: Alles im Fluss. Wie die Staatsgrenze in die Saalach und Salzach kam, 1254 – 2016, Landesamt für Digitalisierung Breitband und Vermessung Bayern, München 2016


Kurt Enzinger: Freilassing, Geschichte einer jungen Stadt, 2003
Kurt Enzinger: Freilassing, Geschichte einer jungen Stadt, 2003
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Datei: GS 1a.JPG|Grenzstein Nr. 1 zwischen dem Walserberg und der Saalach. Hier schließt die Nasse Grenze an die alte Grenze über den Walserberg an.<Gallery>
Datei: GS 1a.JPG|Grenzstein Nr. 1 zwischen dem Walserberg und der Saalach. Hier schließt die Nasse Grenze an die alte Grenze über den Walserberg an.<Gallery>
Datei: GS 2.JPG|Der bayerische Grenzrichtungsstein Nr. 2 an einem Bildstock in Hirschloh bei Piding.<Gallery>
Datei: GS 2.JPG|Der bayerische Grenzrichtungsstein Nr. 2 an einem Bildstock in Hirschloh bei Piding.<Gallery>
Datei: GS 2a.JPG|Der österreichische Grenzrichtungsstein Nr. 2 am Fuß der Saalleite steht dem bayerischen Pendant genau gegenüber.<Gallery>
Datei: GS 2a.JPG|Der österreichische Grenzrichtungsstein Nr. 2 am Fuß der Saalleite steht dem bayerischen Pendant gegenüber.<Gallery>
Datei: GS 3.JPG|Bayerischer Grenzrichtungsstein Nr. 3 hinter der Kapelle in Bichlbruck bei Piding.<Gallery>
Datei: GS 3.JPG|Bayerischer Grenzrichtungsstein Nr. 3 hinter der Kapelle in Bichlbruck bei Piding.<Gallery>
Datei: Saalach Karte.JPG|Die Saalach zwischen dem Walserberg und Wals. Dunkelblau: Ursprünglicher Fluss, Hellblau: Regulierter Flusslauf<Gallery>
Datei: Saalach Karte.JPG|Die Saalach zwischen dem Walserberg und Wals. Dunkelblau: Ursprünglicher Fluss, Hellblau: Regulierter Flusslauf<Gallery>
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