Großgmain: Unterschied zwischen den Versionen

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Sowohl die „Hundert-“ als auch die „Tausend-Mark-Sperre“ wirkten sich auf Großgmain, dessen wichtigste Gästeklientel aus Deutschland stammte, wirtschaftlich verheerend aus. Nach dem so genannten „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich 1938 wurde Großgmain überraschenderweise nicht mit Bayerisch Gmain gemeindlich vereinigt, sondern in seiner Eigenständigkeit belassen. Für den „Sicherungsraum Bad Reichenhall“ entstanden im Laufe des Jahres 1944 Artilleriestellungen und Schützengräben, die allerdings nicht mehr bezogen wurden.
Sowohl die „Hundert-“ als auch die „Tausend-Mark-Sperre“ wirkten sich auf Großgmain, dessen wichtigste Gästeklientel aus Deutschland stammte, wirtschaftlich verheerend aus. Nach dem so genannten „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich 1938 wurde Großgmain überraschenderweise nicht mit Bayerisch Gmain gemeindlich vereinigt, sondern in seiner Eigenständigkeit belassen. Für den „Sicherungsraum Bad Reichenhall“ entstanden im Laufe des Jahres 1944 Artilleriestellungen und Schützengräben, die allerdings nicht mehr bezogen wurden.


In den Jahren von 1946 bis 1954 wurde der Großgmainer / Bayerisch Gmainer Grenzraum zu einem Brennpunkt des internationalen Schmuggels mit Zigaretten und Kaffee. Die Nachkriegsjahrzehnte waren dem Ausbau der Infrastruktur, der Schaffung neuer Ortsteile sowie der Stärkung des kurtouristischen Angebots gewidmet, zumal Großgmain mit den Prädikaten „Luft-“ und „Kneippkurort“ warb. Dazu zählte die Errichtung einer Kneipp-Kuranstalt sowie eines Sanatoriums; hinzu kamen zahlreiche Gasthöfe und Hotels. In den 1970er Jahren erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Grundbesitzer Friedrich Mayr-Melnhof die Umsetzung eines Tourismus- und Naherholungskonzeptes am Fuße des Untersberges, bestehend aus Gastronomien, Themenwegen, Spiel- und Kneippanlagen sowie eines Freilichtmuseums, das 1984 eröffnet werden konnte und als „Salzburger Freilichtmusum“ heute überregionale Bekanntheit besitzt. 1985 wurde das Rehabilitationszentrum der Pensionsversicherungsanstalt der Angestellten fertig gestellt. Mit der Nachbargemeinde Bayerisch Gmain kam es zu einer engeren grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bei unterschiedlichen Projekten, so etwa bei der gemeindlichen Kläranlage, der Sportanlage „Gmoa-Arena“ sowie der gemeinsam herausgegebenen Ortschronik „Auf der Gmain“. Die touristische Bedeutung Großgmains, die noch in den 1980er Jahren sehr hoch war, ist mittlerweile deutlich zurückgegangen. Das Dorf gilt heute als ein beliebter Wohnort im Grünen, nahe der Stadt Salzburg.  
In den Jahren von 1946 bis 1954 wurde der Großgmainer / Bayerisch Gmainer Grenzraum zu einem Brennpunkt des internationalen [[Schmuggel nach 1945|Schmuggels]] mit Zigaretten und Kaffee. Die Nachkriegsjahrzehnte waren dem Ausbau der Infrastruktur, der Schaffung neuer Ortsteile sowie der Stärkung des kurtouristischen Angebots gewidmet, zumal Großgmain mit den Prädikaten „Luft-“ und „Kneippkurort“ warb. Dazu zählte die Errichtung einer Kneipp-Kuranstalt sowie eines Sanatoriums; hinzu kamen zahlreiche Gasthöfe und Hotels. In den 1970er Jahren erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Grundbesitzer Friedrich Mayr-Melnhof die Umsetzung eines Tourismus- und Naherholungskonzeptes am Fuße des Untersberges, bestehend aus Gastronomien, Themenwegen, Spiel- und Kneippanlagen sowie eines Freilichtmuseums, das 1984 eröffnet werden konnte und als „Salzburger Freilichtmusum“ heute überregionale Bekanntheit besitzt. 1985 wurde das Rehabilitationszentrum der Pensionsversicherungsanstalt der Angestellten fertig gestellt. Mit der Nachbargemeinde Bayerisch Gmain kam es zu einer engeren grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bei unterschiedlichen Projekten, so etwa bei der gemeindlichen Kläranlage, der Sportanlage „Gmoa-Arena“ sowie der gemeinsam herausgegebenen Ortschronik „Auf der Gmain“. Die touristische Bedeutung Großgmains, die noch in den 1980er Jahren sehr hoch war, ist mittlerweile deutlich zurückgegangen. Das Dorf gilt heute als ein beliebter Wohnort im Grünen, nahe der Stadt Salzburg.  


== Literatur: ==
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