Brennholzversorgung der Saline Reichenhall: Unterschied zwischen den Versionen

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Waldbesitz war von jeher Vorraussetzung für den Betrieb der Saline, die enorme Mengen Brennholz verbrauchte. Dieses stammte vorwiegend aus den [[Bayerischen Saalforste]]n im Pinzgau und wurde auf der Saalach  nach Reichenhall getriftet (geschwemmt). In Reichenhall gab es umfangreiche Triftanlagen, wo das Holz aufgefangen, getrocknet und gelagert wurde.
Waldbesitz war von jeher Vorraussetzung für den Betrieb der [[Salzherstellung in Bad Reichenhall (Geschichte)|Saline]], die enorme Mengen Brennholz verbrauchte. Dieses stammte vorwiegend aus den [[Bayerischen Saalforste]]n im Pinzgau und wurde auf der Saalach  nach Reichenhall getriftet (geschwemmt). In Reichenhall gab es umfangreiche Triftanlagen, wo das Holz aufgefangen, getrocknet und gelagert wurde.
[[Image:Gries1.JPG|thumbnail|Am Triftrechen bei der Luitpoldbrücke blieb das Holz hängen und wurde in den Haupttriftkanal geleitet. Blick vom Schroffen um 1910]]
[[Image:Gries1.JPG|thumbnail|Am Triftrechen bei der Luitpoldbrücke blieb das Holz hängen und wurde in den Haupttriftkanal geleitet. Blick vom Schroffen um 1910]]
[[Image:Gries2.JPG|thumbnail|Rest einer Mauer des Haupttriftkanals zwischen Triftmeisterweg und Loferer Straße]]
[[Image:Gries2.JPG|thumbnail|Rest einer Mauer des Haupttriftkanals zwischen Triftmeisterweg und Loferer Straße]]
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Die Holzgärten - Angerlgrund, Großer Grund, Spitzgrund, Hammergrund – waren zusammen fast sechs Hektar groß. Auf diesen Flächen konnte ein Brennholzvorrat für bis zu drei Jahren gelagert werden. Das Wasser floss von den Holzgärten über kleine Kanäle in die Saalach ab. In den Holzgärten trennte man die Blöcher nach Holzart und Zustand: Die Sudhäuser erhielten den größte Menge, aber auch die Küfer (Fassbinder)  wurden mit Brennholz versorgt. Zum Trocknen aufgerichtet lagerte das Holz, bis es die „Laiterer“ mit ihren Fuhrwerken zur Saline brachten. Die „Scheiterer“ zerkleinerten es zu Brennholz.  
Die Holzgärten - Angerlgrund, Großer Grund, Spitzgrund, Hammergrund – waren zusammen fast sechs Hektar groß. Auf diesen Flächen konnte ein Brennholzvorrat für bis zu drei Jahren gelagert werden. Das Wasser floss von den Holzgärten über kleine Kanäle in die Saalach ab. In den Holzgärten trennte man die Blöcher nach Holzart und Zustand: Die Sudhäuser erhielten den größte Menge, aber auch die Küfer (Fassbinder)  wurden mit Brennholz versorgt. Zum Trocknen aufgerichtet lagerte das Holz, bis es die „Laiterer“ mit ihren Fuhrwerken zur Saline brachten. Die „Scheiterer“ zerkleinerten es zu Brennholz.  


Ein Teil des Holzes sollte immer als Vorrat in den Holzgärten bleiben. Bei Überschwemmungen im Mittelalter wurde manchmal der gesamte Holzvorrat in den Holzgärten in die Saalach fortgeschwemmt. Monate lang konnte die Saline dann nicht produzieren. Um den enormen Holzverbrauch im Einzugsbereich von Reichenhall zu verringern, setzte man immer wieder Maßnahmen zur Holzeinsparung um. So etwa den Bau der Soleleitungen nach Traunstein (1619) und Rosenheim (1810) oder die Errichtung von Gradierwerken ab 1745. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts verwendete die Saline zunehmend Torf und Kohle als Brennmaterial und mit dem Bau des Saalachstaudamms (1913) wurde die Holztrift gänzlich eingestellt.
Ein Teil des Holzes sollte immer als Vorrat in den Holzgärten bleiben. Bei Überschwemmungen im Mittelalter wurde manchmal der gesamte Holzvorrat in den Holzgärten in die Saalach fortgeschwemmt. Monate lang konnte die Saline dann nicht produzieren. Um den enormen Holzverbrauch im Einzugsbereich von Reichenhall zu verringern, setzte man immer wieder Maßnahmen zur Holzeinsparung um. So etwa den Bau der [[Bayerische Soleleitungen|Soleleitungen]] nach Traunstein (1619) und Rosenheim (1810) oder die Errichtung von [[Gradierwerk Bad Reichenhall|Gradierwerken]] ab 1745. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts verwendete die Saline zunehmend Torf und Kohle als Brennmaterial und mit dem Bau des Saalachstaudamms (1913) wurde die Holztrift gänzlich eingestellt.




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