Bad Reichenhall: Unterschied zwischen den Versionen

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Um das Bad für ein mondänes Publikum erneut attraktiv zu machen, errichtete man 1925 beim Gasthof Mayerhof im Ortsteil St. Zeno einen Linienflughafen, der erst der dritte in ganz Bayern war. Einmal täglich legte ein Linienflugzeug die Strecke von München-Oberwiesenfeld nach Bad Reichenhall in 60 Minuten zurück. 1927/28 folgte der Bau eines sowohl in staatlicher als auch städtischer Trägerschaft befindlichen [[Kurmittelhaus (Bad Reichenhall)|Kurmittelhauses]], in dem sämtliche Kurmittel der Stadt vereinigt waren. Als zweite Seilschwebebahn in Bayern entstand 1927/28 nach Plänen von Louis Zuegg (System Bleichert) die [[Predigtstuhlbahn|Bahn auf den Predigtstuhl]], die als damals innovativste und vollendetste Seilschwebebahn galt. Sie ist bis heute die älteste im Original erhaltene und ganzjährig verkehrende Großkabinen-Seilschwebebahn der Welt. Ein entscheidendes Motiv für den Bau der Bahn hatte die Aussicht auf attraktive Wintersportmöglichkeiten auf dem Gelände des Lattengebirges geliefert, nachdem bereits 1923 in Bayerisch Gmain zwei Sprungschanzen errichtet worden waren.
Um das Bad für ein mondänes Publikum erneut attraktiv zu machen, errichtete man 1925 beim Gasthof Mayerhof im Ortsteil St. Zeno einen Linienflughafen, der erst der dritte in ganz Bayern war. Einmal täglich legte ein Linienflugzeug die Strecke von München-Oberwiesenfeld nach Bad Reichenhall in 60 Minuten zurück. 1927/28 folgte der Bau eines sowohl in staatlicher als auch städtischer Trägerschaft befindlichen [[Kurmittelhaus (Bad Reichenhall)|Kurmittelhauses]], in dem sämtliche Kurmittel der Stadt vereinigt waren. Als zweite Seilschwebebahn in Bayern entstand 1927/28 nach Plänen von Louis Zuegg (System Bleichert) die [[Predigtstuhlbahn|Bahn auf den Predigtstuhl]], die als damals innovativste und vollendetste Seilschwebebahn galt. Sie ist bis heute die älteste im Original erhaltene und ganzjährig verkehrende Großkabinen-Seilschwebebahn der Welt. Ein entscheidendes Motiv für den Bau der Bahn hatte die Aussicht auf attraktive Wintersportmöglichkeiten auf dem Gelände des Lattengebirges geliefert, nachdem bereits 1923 in Bayerisch Gmain zwei Sprungschanzen errichtet worden waren.
   
   
Mit der Schaffung der [[Salzherstellung in Bad Reichenhall (Geschichte)|Neuen Saline]] 1925/26, die auf Grund der dort eingesetzten Thermokompressions-Verdampferanlagen zu den modernsten Einrichtungen dieser Art weltweit zählte, wurde der Salzproduktionsstandort Bad Reichenhall auf lange Sicht gesichert. Nach der Auflassung der Salinen Berchtesgaden 1928 und Rosenheim 1958 ist die Saline in Bad Reichenhall heute die einzige in Bayern. (Die Traunsteiner Saline war bereits 1912 stillgelegt worden.) Zu den herausragenden kommunalen Investitionen während der Zeit der Weimarer Republik zählte das vom „Krankenhausarchitekten“ Richard Schachner entworfene und in den Jahren von 1928 bis 1930 errichtete Städtische Krankenhaus.
Mit der Schaffung der [[Salzherstellung in Bad Reichenhall (Geschichte)#Neue Saline|Neuen Saline]] 1925/26, die auf Grund der dort eingesetzten Thermokompressions-Verdampferanlagen zu den modernsten Einrichtungen dieser Art weltweit zählte, wurde der Salzproduktionsstandort Bad Reichenhall auf lange Sicht gesichert. Nach der Auflassung der Salinen Berchtesgaden 1928 und Rosenheim 1958 ist die Saline in Bad Reichenhall heute die einzige in Bayern. (Die Traunsteiner Saline war bereits 1912 stillgelegt worden.) Zu den herausragenden kommunalen Investitionen während der Zeit der Weimarer Republik zählte das vom „Krankenhausarchitekten“ Richard Schachner entworfene und in den Jahren von 1928 bis 1930 errichtete Städtische Krankenhaus.


Die 1920er Jahre hielten auch in Bad Reichenhall eine große Bandbreite dynamischer gesellschaftlicher Entwicklungen aber auch einer politischen Radikalisierung bereit. Hans Linder schuf auf dem Schroffen eine Ausflugsstätte, die als eine Kunstwelt aus Folklore und modernem Unterhaltungsangebot schon bald Kultstatus bei den Freunden volkstümlicher Musik genoss. 1925 übernahm die Stadt die Trägerschaft einer bis dahin privaten Mittelschule, deren Ursprünge auf das Jahr 1914 zurückgehen. Das heutige Karlsgymnasium geht auf diese Schule zurück. 1929 erlangte die Stadt die Kreisunmittelbarkeit.
Die 1920er Jahre hielten auch in Bad Reichenhall eine große Bandbreite dynamischer gesellschaftlicher Entwicklungen aber auch einer politischen Radikalisierung bereit. Hans Linder schuf auf dem Schroffen eine Ausflugsstätte, die als eine Kunstwelt aus Folklore und modernem Unterhaltungsangebot schon bald Kultstatus bei den Freunden volkstümlicher Musik genoss. 1925 übernahm die Stadt die Trägerschaft einer bis dahin privaten Mittelschule, deren Ursprünge auf das Jahr 1914 zurückgehen. Das heutige Karlsgymnasium geht auf diese Schule zurück. 1929 erlangte die Stadt die Kreisunmittelbarkeit.
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