Salzburggau: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Süden des Salzburggaus lag die so genannte „[[Salzburger Romania]]", jene Gegend in der sich eine von den hier ansässig gebliebenen Romanen gesprochene lateinische Umgangssprache bis um das Jahr 1000 hat halten können. Dieses Gebiet erstreckte sich im Saalachtal bis nach Salinas (Reichenhall) und an der Salzach von Iuvavum (Salzburg) bis zum Pass Lueg. Dieses „Vulgärlatein" wird wohl dem Rätoromanischen, Ladinischen oder Friulanischen ähnlich geklungen haben.
Im Süden des Salzburggaus lag die so genannte „[[Salzburger Romania]]", jene Gegend in der sich eine von den hier ansässig gebliebenen Romanen gesprochene lateinische Umgangssprache bis um das Jahr 1000 hat halten können. Dieses Gebiet erstreckte sich im Saalachtal bis nach Salinas (Reichenhall) und an der Salzach von Iuvavum (Salzburg) bis zum Pass Lueg. Dieses „Vulgärlatein" wird wohl dem Rätoromanischen, Ladinischen oder Friulanischen ähnlich geklungen haben.


In den Geschichtsquellen finden sich Hinweise darauf, dass Grafschaften auf Grundlage von Gauen errichtet wurden. Allerdings bestanden innerhalb eines Gaus auch mehrere Grafschaften oder Grafschaften dehnten sich über Gaugrenzen oder mehrere Gaue hinweg aus. Die moderne Geschichtswissenschaft beurteilt die Einführung und Verwendung der Begriffe „Gaugraf“ und „Gaugrafschaft“ durch Historiker des 18. und 19. Jahrhunderts als Konstrukt ohne Quellengrundlage.
Bedeutende Adelsgeschlechter, welche Grafen im Salzburggau stellten, waren die Engelberte (9.Jh.), die Aribonen (9. u. 10. Jh.) und die Sighardinger (10. u. 11. Jh.). Ab etwa 1100 waren die Grafen von [[Plainburg|Plain]] mit der Grafschaft im oberen (südlichen) Salzburggau belehnt. Nördlich davon, im unteren Salzburggau, hatten die Grafen von Lebenau [https://www.sn.at/wiki/Burg_Lebenau_(Laufen)] seit 1104 eine Grafschaft inne. Die Lebenauer starben 1229, die Plainer 1260 aus. Beide Grafschaften fielen daraufhin größtenteils an den Erzbischof von Salzburg. Im zweiten Vertrag von Erharting (1275) erkannte der Bayernherzog die Grenzen der Besitzungen des Salzburger Erzbischofs weitgehend an. Mit der vollständigen Ablösung Salzburgs von Bayern in den Jahren von 1328 bis 1340 wurde der Salzburggau geteilt und die Bezeichnung damit hinfällig. Der salzburgische Teil wurde später „Flaches Land" oder „Außergebirg“ genannt. Beim Herzogtum Bayern verblieb das Saalachtal mit dem Gericht Reichenhall. Berchtesgaden wurde bereits 1306 selbständig.
Bedeutende Adelsgeschlechter, welche Grafen im Salzburggau stellten, waren die Engelberte (9.Jh.), die Aribonen (9. u. 10. Jh.) und die Sighardinger (10. u. 11. Jh.). Ab etwa 1100 waren die Grafen von [[Plainburg|Plain]] mit der Grafschaft im oberen (südlichen) Salzburggau belehnt. Nördlich davon, im unteren Salzburggau, hatten die Grafen von Lebenau [https://www.sn.at/wiki/Burg_Lebenau_(Laufen)] seit 1104 eine Grafschaft inne. Die Lebenauer starben 1229, die Plainer 1260 aus. Beide Grafschaften fielen daraufhin größtenteils an den Erzbischof von Salzburg. Im zweiten Vertrag von Erharting (1275) erkannte der Bayernherzog die Grenzen der Besitzungen des Salzburger Erzbischofs weitgehend an. Mit der vollständigen Ablösung Salzburgs von Bayern in den Jahren von 1328 bis 1340 wurde der Salzburggau geteilt und die Bezeichnung damit hinfällig. Der salzburgische Teil wurde später „Flaches Land" oder „Außergebirg“ genannt. Beim Herzogtum Bayern verblieb das Saalachtal mit dem Gericht Reichenhall. Berchtesgaden wurde bereits 1306 selbständig.


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