Salztransport und Salzhandel: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Auswirkungen auf die Städtelandschaft'''
'''Auswirkungen auf die Städtelandschaft'''


Der Salzhandel wirkte sich stark auf die Entwicklung der altbayerischen Städtelandschaft aus, indem an den Salzstraßen ein Maut- und Niederlagensystem geschaffen wurde, das über Jahrhunderte hinweg bestand. Dies ließ vor allem jene Orte zu Handelsstädten aufblühen, die das „Niederlagsrecht“ besaßen. Dort mussten die Händler das Salz eine gewisse Zeit lagern und zum Verkauf anbieten. Neben München, Wasserburg, Burghausen, Traunstein, Friedberg, Landsberg und etlichen weiteren Städten profitierte vor allem Neuötting vom Salztransport und -handel. Diese Stadt war im Spätmittelalter eine Art Drehscheibe und einer der wichtigsten Verteilerknoten des Salzhandels. Halleiner Salz wurde per Schiff auf der Salzach befördert und ab Burghausen auf der Landstraße nach Neuötting gebracht. Ein Teil des Halleiner Salzes kam auf der Salzach bis zu ihrer Mündung und den Inn flussaufwärts nach Neuötting, wo es auf Wagen umgeladen wurde. Reichenhaller Salz kam über die „Untere Salzstraße“ über Traunstein und Trostberg nach Neuötting. Von dort aus verteilte man das Salz in ganz Ober- und Niederbayern.
Der Salzhandel wirkte sich stark auf die Entwicklung der altbayerischen Städtelandschaft aus, indem an den Salzstraßen ein Maut- und Niederlagensystem geschaffen wurde, das über Jahrhunderte hinweg bestand. Dies ließ vor allem jene Orte zu Handelsstädten aufblühen, die das „Niederlagsrecht“ besaßen. Dort mussten die Händler das Salz eine gewisse Zeit lagern und zum Verkauf anbieten. Neben München, Wasserburg, Burghausen, Traunstein, Friedberg und Landsberg profitierten etliche weitere Städte vom Salztransport und -handel.  
 
'''Protektionistische Maßnahmen der bayerischen Herzöge'''
 
München
 
Heinrich der Löwe ließ 1158 die Brücke bei Föhring – auf bischöflich freisingischem Territorium gelegen –  abreißen, nachdem er auf eigenem Grund bei dem Dorf „Munichen“ eine neue Brücke erbaut hatte. Nach der „Goldenen Bulle“ Ludwigs des Bayern von 1332 musste das gesamte zwischen Landshut und den Alpen transportierte Salz in München niedergelegt werden. Zwischen Landshut und München lag das Territorium des Bischofs von Freising, das damit vom Salzhandel ausgeschlossen war.
 
Landshut
 
Ludwig der Kelheimer ließ 1203 die dem Regensburger Bischof gehörende „Straßburg“, die einen Isarübergang bewachte, zerstören. Wenige Kilometer flussabwärts errichtete er eine neue Brücke und eine Stadt bei seiner Burg „Landeshuata“.
 
Neuötting
 
Die Stadt wurde zu Anfang des 13. Jahrhunderts von den Wittelsbachern am Inn gegründet, um die Salzhandelsstadt Mühldorf am Inn – eine salzburgische Exklave in bayerischem Gebiet - vom Salzhandelsweg abzuschneiden. Halleiner Salz wurde per Schiff auf der Salzach befördert und ab Burghausen auf der Landstraße nach Neuötting gebracht. Ein Teil des Halleiner Salzes kam auf der Salzach bis zu ihrer Mündung und den Inn flussaufwärts nach Neuötting, wo es auf Wagen umgeladen wurde. Reichenhaller Salz kam über die „Untere Salzstraße“ über Traunstein und Trostberg nach Neuötting. Von dort aus verteilte man das Salz in Ober- und Niederbayern.
 
Burghausen
 
Ludwig der Bayer bestimmte 1345, dass Halleiner Salz nur auf dem Wasserweg nach Bayern gebracht und frühestens in Burghausen auf Fuhrwerke umgeladen werden dürfe. Salzwägen aus dem Fürsterzstift Salzburg (z.B. aus Hallein, Laufen oder Tittmoning) wurde die Einreise nach Bayern verboten.
 
St. Nikola bei Passau
 
Im Jahr 1586 ließ der Bayernherzog in St. Nikola am Inn, knapp vor dem Passauer Territorium einen Salzstadel errichten, wo die Salzschiffe abgefangen wurden. Das Salz wurde ca. 700 Meter über Land vom Inn zur Donau transportiert, um das Hochstift Passau zu umgehen und auf bayerischem Gebiet (über die „Gulden Straß“) nach Böhmen säumen zu lassen oder auf Donauschiffe zu verladen, die Flussaufwärts fuhren.
 
Stadtamhof bei Regensburg
 
Der herzoglich bayerische Ort „Statt am Hoff“ lag der Freien Reichsstadt Regensburg am Nordende der Steinernen Brücke genau gegenüber.  Dort wurde 1597 östlich der Brücke ein Salzstadel mit Schifflände errichtet, wo Salzschiffe anlegen konnten. Die Schiffe wurden entladen und das Salz auf bayerischem Gebiet nach Winzer an der Donau gebracht, wo man es wieder auf Schiffe lud. Damit konnte man das Regensburger Territorium und die Zollstelle an der Steinernen Brücke umgehen.  


== Wer dominiert den Salzhandel? ==
== Wer dominiert den Salzhandel? ==
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