Salztransport und Salzhandel: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Salzhandelsmonopol'''
'''Salzhandelsmonopol'''


Ab 1481 hatten die Bayernherzöge durch Aufkauf fast aller Salinenanteile in Reichenhall das Monopol der bayerischen Salzproduktion an sich gebracht. Um auch am lukrativen bayerischen Salzhandel zu verdienen schuf Herzog Wilhelm V. das staatliche Salzhandels-Monopol zugunsten des Hauses Wittelsbach, wozu er 1586 bis 1589 die Handels- und Niederlagsrechte der Städte aufkaufte oder einzog. Damit waren die bürgerlichen Sender, welche zuvor durch den Salzhandel zu Reichtum und Einfluss gelangt waren, ihres Einkommens beraubt, da sie durch landesherrliche Beamte der Salzämter abgelöst wurden.  Diese organisierten nun den Transport und engagierten entsprechende (bäuerliche) Fuhrleute. Die Gewinne flossen allein dem Herzog zu. Auf dem Weg von Reichenhall bis München verdoppelte sich der Preis des Salzes durch die anfallenden Mauten und Zölle. Im 18. Jh. war Salz billiger zu haben: Den doppelten Preis erreichte es erst in Landsberg am Lech.  
Ab 1481 hatten die Bayernherzöge durch Aufkauf fast aller Salinenanteile in Reichenhall das Monopol der bayerischen Salzproduktion an sich gebracht. Um auch am lukrativen bayerischen Salzhandel zu verdienen schuf Herzog Wilhelm V. das staatliche Salzhandels-Monopol zugunsten des Hauses Wittelsbach, wozu er 1586 bis 1589 die Handels- und Niederlagsrechte der Städte aufkaufte oder einzog. Damit waren die bürgerlichen Sender, welche zuvor durch den Salzhandel zu Reichtum und Einfluss gelangt waren, ihres Einkommens beraubt, da sie durch landesherrliche Beamte der Salzämter abgelöst wurden.  Diese organisierten nun den Transport und engagierten entsprechende (bäuerliche) Fuhrleute. Dadurch blieben aber auch die Getreidelieferungen aus, die die Reichenhaller Sender als Rückfracht in die Salinenstadt brachten, weshalb sich der Preis für Getreide in Reichenhall erhöhte. Die Gewinne aus dem Salzhandel flossen nun allein dem Herzog zu. Auf dem Weg von Reichenhall bis München verdoppelte sich der Preis des Salzes durch die anfallenden Mauten und Zölle. Im 18. Jh. war Salz billiger zu haben: Den doppelten Preis erreichte es erst in Landsberg am Lech.  


In herzoglichen und kurfürstlichen Mandaten aus dem 17. und 18. Jahrhundert wird den eingesetzten Fuhrleuten teilweise fahrlässiger Umgang mit den Salzladungen vorgeworfen. Häufig wurden die Salzfässer geöffnet, der Inhalt verkauft und die entnommene Menge mit anderem Material, wie Kalk, Holz oder Steinen wieder aufgefüllt.  Vergehen dieser Art wurden mit Leibstrafen (Züchtigung) geahndet.  
In herzoglichen und kurfürstlichen Mandaten aus dem 17. und 18. Jahrhundert wird den eingesetzten Fuhrleuten teilweise fahrlässiger Umgang mit den Salzladungen vorgeworfen. Häufig wurden die Salzfässer geöffnet, der Inhalt verkauft und die entnommene Menge mit anderem Material, wie Kalk, Holz oder Steinen wieder aufgefüllt.  Vergehen dieser Art wurden mit Leibstrafen (Züchtigung) geahndet.  
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