Bavaria (Allegorie): Unterschied zwischen den Versionen

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Im Jahr 1850 konnte neben der kolossalen Bavaria über der Theresienwiese auch die Quadriga auf dem Siegestor in der Münchener Ludwigstraße vollendet werden. Dort lenkt die Bavaria einen Streitwagen, der von vier Löwen gezogen wird. Die Figurengruppe wurde von den Bildhauern Friedrich Brucker, Johann Halbig und Johann Martin von Wagner geschaffen.
Im Jahr 1850 konnte neben der kolossalen Bavaria über der Theresienwiese auch die Quadriga auf dem Siegestor in der Münchener Ludwigstraße vollendet werden. Dort lenkt die Bavaria einen Streitwagen, der von vier Löwen gezogen wird. Die Figurengruppe wurde von den Bildhauern Friedrich Brucker, Johann Halbig und Johann Martin von Wagner geschaffen.


Eine der jüngsten Darstellungen der Bavaria findet sich auf dem Wittelsbacherbrunnen am Bad Reichenhaller Rathausplatz. Der Brunnen sollte „ein Denkmal der unwandelbaren Dankbarkeit der Reichenhaller Bürgerschaft gegenüber dem uralten, angestammten Haus der Wittelsbacher“ darstellen. Am 10. September 1905 wurde er im Beisein des Prinzen Ludwig Ferdinand enthüllt. Der Entwurf von dem Münchener Bildhauer Karl Killer (1873-1948) wurde in Ochsenfurter Muschelkalk ausgeführt. Über dem Becken stehen vier Löwen auf Postamenten mit den damals gültigen Wappen der Landesteile des Königreichs Bayern: Altbayern (blauer Panther), Pfalz (Pfälzer Löwe), Franken (Fränkischer Rechen) und Schwaben (Wappen der Markgrafschaft Burgau). Über den Löwen stellen acht Relieffiguren verschiedene Stände dar: Kunst und Wissenschaft (mit Pallas Athene und Buch), Bauer und Forstmann (mit Spaten und Gewehr), zwei Handwerker (mit Hammer und Schrein), sowie Arbeiter und Handelsmann (mit Rad und Schiffsmodell). Zu Füßen der Relieffiguren ist die Widmung eingemeißelt: „Dem glorreichen Hause Wittelsbach – die treue Stadt Bad Reichenhall“.
Eine der jüngsten Darstellungen der Bavaria findet sich auf dem Wittelsbacherbrunnen am Bad Reichenhaller Rathausplatz. Der Brunnen sollte „ein Denkmal der unwandelbaren Dankbarkeit der Reichenhaller Bürgerschaft gegenüber dem uralten, angestammten Haus der Wittelsbacher“ darstellen. Am 10. September 1905 wurde er im Beisein des Prinzen Ludwig Ferdinand enthüllt. Der Entwurf von dem Münchener Bildhauer Karl Killer (1873-1948) wurde in Ochsenfurter Muschelkalk ausgeführt. Über dem Becken stehen vier Löwen auf Postamenten mit einzelnen Wappenschilden aus dem Wappen des Königreichs Bayern: Grafschaft Veldenz (blauer Löwe), Pfalz (Pfälzer Löwe), Franken (Fränkischer Rechen) und Schwaben (Wappen der Markgrafschaft Burgau). Über den Löwen stellen acht Relieffiguren verschiedene Stände dar: Kunst und Wissenschaft (mit Pallas Athene und Buch), Bauer und Forstmann (mit Spaten und Gewehr), zwei Handwerker (mit Hammer und Schrein), sowie Arbeiter und Handelsmann (mit Rad und Schiffsmodell). Zu Füßen der Relieffiguren ist die Widmung eingemeißelt: „Dem glorreichen Hause Wittelsbach – die treue Stadt Bad Reichenhall“.


Ursprünglich sah der Entwurf Killers einen Reichsherold (Wappenträger) als oberen Abschluss der zentralen Säule vor. Dieser wurde jedoch vom Magistrat abgelehnt. Der Brunnen wird stattdessen bekrönt von einer nymphenhaften mit einem Lendentuch bekleideten Bavaria, die ein Rautenwappen präsentiert, das auf einem Baumstumpf steht. Auf dem Kopf trägt die 180 Zentimeter hohe Figur goldenes Eichenlaub und in der linken Hand ein goldenes Szepter, dessen oberes Ende als Schwurhand gestaltet ist. Mit dieser Darstellung kehrte man gewissermaßen zurück zu den Wurzeln: Die Figur entspricht in etwa der „Baioaria“ auf der oben erwähnten Münze von 1508, welche als Vorbild für die Reichenhaller Bavaria gedient haben könnte.
Ursprünglich sah der Entwurf Killers einen Reichsherold (Wappenträger) als oberen Abschluss der zentralen Säule vor. Dieser wurde jedoch vom Magistrat abgelehnt. Der Brunnen wird stattdessen bekrönt von einer nymphenhaften mit einem Lendentuch bekleideten Bavaria, die ein Rautenwappen präsentiert, das auf einem Baumstumpf steht. Auf dem Kopf trägt die 180 Zentimeter hohe Figur goldenes Eichenlaub und in der linken Hand ein goldenes Szepter, dessen oberes Ende als Schwurhand gestaltet ist. Mit dieser Darstellung kehrte man gewissermaßen zurück zu den Wurzeln: Die Figur entspricht in etwa der „Baioaria“ auf der oben erwähnten Münze von 1508, welche als Vorbild für die Reichenhaller Bavaria gedient haben könnte.