Wappen Bad Reichenhall: Unterschied zwischen den Versionen

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Der niederbayerische Panther stammt aus dem Wappen der Grafen von  Ortenburg und Kraiburg, die im niederbayerischen Raum, vor allem im Vils- und Rottal, sowie bei Kraiburg am Inn und im Chiemgau große Besitzungen hatten. Ihnen gehörte die Herrschaft Marquartstein im Tal der Tiroler Ache und als Vögte des Klosters Baumburg gründeten sie Anfang des 13. Jahrhunderts den Markt Trostberg. Die Familie war eine Seitenlinie des bedeutenden Geschlechts der Spanheimer, welches aus Sponheim bei Bad Kreuznach (Rheinland-Pfalz) stammte und unter anderem die Herzöge von Kärnten stellte. Schon seit 1163 ist ihr Panther auf Siegeln nachweisbar. Als die Ortenburg-Kraiburger 1248 ausstarben, gelangten ihre Besitzungen an die Wittelsbacher, die den ortenburgischen Panther als äußeres Kennzeichen mit übernahmen. Seit 1259 war er das Nebenwappen des niederbayerischen Herzogs Heinrich XIII., welches auch dessen Nachkommen führten.
Der niederbayerische Panther stammt aus dem Wappen der Grafen von  Ortenburg und Kraiburg, die im niederbayerischen Raum, vor allem im Vils- und Rottal, sowie bei Kraiburg am Inn und im Chiemgau große Besitzungen hatten. Ihnen gehörte die Herrschaft Marquartstein im Tal der Tiroler Ache und als Vögte des Klosters Baumburg gründeten sie Anfang des 13. Jahrhunderts den Markt Trostberg. Die Familie war eine Seitenlinie des bedeutenden Geschlechts der Spanheimer, welches aus Sponheim bei Bad Kreuznach (Rheinland-Pfalz) stammte und unter anderem die Herzöge von Kärnten stellte. Schon seit 1163 ist ihr Panther auf Siegeln nachweisbar. Als die Ortenburg-Kraiburger 1248 ausstarben, gelangten ihre Besitzungen an die Wittelsbacher, die den ortenburgischen Panther als äußeres Kennzeichen mit übernahmen. Seit 1259 war er das Nebenwappen des niederbayerischen Herzogs Heinrich XIII., welches auch dessen Nachkommen führten.


==== Symbolik des Panthers ====
Bei der Figur des Panthers in der Heraldik handelt es sich nicht um den in der Zoologie bekannten Panther (Panthera pardus). Vielmehr ist er hier ein Fabelwesen, das nach der europäischen heraldischen Tradition ursprünglich das „starke, unbesiegbare Christentum“ symbolisieren soll und aus dem Physiologus stammt. Der Physiologus ist eine frühchristliche Naturlehre in griechischer Sprache. Erste Überlieferungen entstanden im 2. bis 4. Jahrhundert. Darin werden Pflanzen, Steine und Tiere beschrieben und allegorisch auf das christliche Heilsgeschehen hin gedeutet. Das Werk fand weite Verbreitung im christlichen Orient und dem mittelalterlichen Europa und wurde in viele Sprachen übersetzt.


Der Panther oder das „Panthier“ wird in den mittelalterlichen deutschen Fassungen des Physiologus beschrieben: ''Nachdem der Panther seinen Hunger gestillt hat, zieht er sich für drei Tage in eine Höhle zurück, um zu schlafen. Am dritten Tag steht er auf und stößt lautstarke Rufe aus. Dabei verströmt er einen besonders angenehmen Duft, der die anderen Tiere anzieht. Diese folgen daraufhin dem Panther. Nur der Drache (Schlange) verabscheut das Rufen und den Duft des Panthers und verkriecht sich aus Furcht.'' Der Panther wird als Christus gedeutet, der am dritten Tag von den Toten auferstanden ist. Die ihm folgenden Tiere sind die gläubigen Christen und der Drache stellt den Teufel dar, welcher Christus unterlegen ist.


'''Verfälschungen und Berichtigung'''
'''Verfälschungen und Berichtigung'''
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