Salzherstellung in Bad Reichenhall (Geschichte): Unterschied zwischen den Versionen

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Zu Ende des 19. Jahrhunderts verlor das einstige „Weiße Gold“ zunehmend an Marktwert. Das kostengünstige bergmännisch und bereits mittels Tiefbohrung  gewonnene Steinsalz wurde immer erfolgreicher und drohte das Siedesalz der Salinen allmählich zu verdrängen. Im Jahre 1868 fiel zudem das staatliche Salzmonopol, das dafür gesorgt hatte, dass in Bayern nur bayerisches Salz in den Handel gelangen durfte. Die Energieversorgung der Saline stellte man 1911 gänzlich von Holz auf Torf und Kohle um und in den Sudhäusern wurden rechteckige abgedeckte Pfannen mit den Maßen 13 mal 8 Meter installiert. Im Zuge von Rationalisierungsmaßnahmen wurden die Salinen Traunstein 1912 und Berchtesgaden-Frohnreuth 1927 geschlossen.  Die Sole aus dem Salzbergwerk Berchtesgaden floss seither nur noch nach Bad Reichenhall und Rosenheim.
Zu Ende des 19. Jahrhunderts verlor das einstige „Weiße Gold“ zunehmend an Marktwert. Das kostengünstige bergmännisch und bereits mittels Tiefbohrung  gewonnene Steinsalz wurde immer erfolgreicher und drohte das Siedesalz der Salinen allmählich zu verdrängen. Im Jahre 1868 fiel zudem das staatliche Salzmonopol, das dafür gesorgt hatte, dass in Bayern nur bayerisches Salz in den Handel gelangen durfte. Die Energieversorgung der Saline stellte man 1911 gänzlich von Holz auf Torf und Kohle um und in den Sudhäusern wurden rechteckige abgedeckte Pfannen mit den Maßen 13 mal 8 Meter installiert. Im Zuge von Rationalisierungsmaßnahmen wurden die Salinen Traunstein 1912 und Berchtesgaden-Frohnreuth 1927 geschlossen.  Die Sole aus dem Salzbergwerk Berchtesgaden floss seither nur noch nach Bad Reichenhall und Rosenheim.


Die Bauten der bestehenden Saline waren für den Einbau von modernen technischen Anlagen nicht mehr geeignet, weshalb man neue Gebäude am Rand der Altstadt von Bad Reichenhall errichtete. Nach einer Bauzeit von eineinhalb Jahren war 1926 die so genannte „Neue Saline“ fertiggestellt. Bis 1929 verlagerte man die Salzproduktion nach und nach von der nun [[Alte Saline Bad Reichenhall|„Alten Saline“]] in die neuen Betriebsgebäude. Durch die Ausstattung mit einer Eindampfanlage nach dem Wärmepumpenprinzip, zusätzlich zu den herkömmlichen Siedepfannen, konnten Kosten eingespart und die Kapazität  des Betriebes erweitert werden. Die Wärmepumpenanlage wurde mit Strom aus einem eigens bei Jettenberg errichteten Wasserkraftwerk betrieben.  Die Jahresproduktion betrug etwa 12.000 Tonnen Pfannensalz und 9.000 Tonnen Siedesalz aus der Verdampferanlage. Durch einen eigenen Gleisanschluss an das Schienennetz der Eisenbahn konnten Kohle günstig angeliefert und Produkte schnell verschickt werden.  
Die Bauten der bestehenden Saline waren für den Einbau von modernen technischen Anlagen nicht mehr geeignet, weshalb man neue Gebäude am Rand der Altstadt von Bad Reichenhall errichtete. Nach einer Bauzeit von eineinhalb Jahren war 1926 die so genannte „Neue Saline“ fertiggestellt. Bis 1929 verlagerte man die Salzproduktion nach und nach von der nun [[Alte Saline Bad Reichenhall|„Alten Saline“]] in die neuen Betriebsgebäude. Diese Investition des Freistaates Bayern kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden: ohne den Bau der neuen Produktionsanlagen wäre Bad Reichenhall heute sicher kein Salinenstandort mehr. Durch die Ausstattung mit einer Eindampfanlage nach dem Wärmepumpenprinzip, zusätzlich zu den herkömmlichen Siedepfannen, konnten Kosten eingespart und die Kapazität  des Betriebes erweitert werden. Die Wärmepumpenanlage wurde mit Strom aus einem eigens bei Jettenberg errichteten Wasserkraftwerk betrieben.  Die Jahresproduktion betrug etwa 12.000 Tonnen Pfannensalz und 9.000 Tonnen Siedesalz aus der Verdampferanlage. Durch einen eigenen Gleisanschluss an das Schienennetz der Eisenbahn konnten Kohle günstig angeliefert und Produkte schnell verschickt werden.  
   
   
Im Jahr 1927 wurde die bis dahin als Amt organisierte Staatliche Salinenverwaltung Teil der „Bayerischen Berg- Hütten- und Salzwerke AG“ (BHS) [https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Bayerische_Berg-,_H%C3%BCtten-_und_Salzwerke_AG_(BHS)]
Im Jahr 1927 wurde die bis dahin als Amt organisierte Staatliche Salinenverwaltung Teil der „Bayerischen Berg- Hütten- und Salzwerke AG“ (BHS) [https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Bayerische_Berg-,_H%C3%BCtten-_und_Salzwerke_AG_(BHS)]
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Datei:Marke.JPG|Geschichte der Marke "Bad Reichenhaller"
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Datei:Seit 696.jpg|Logo der Alten Saline ab 2022
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Datei:Neue Saline, Modell 1925.jpg|Neue Saline, Modell 1925
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