Burg Gruttenstein (Bad Reichenhall): Unterschied zwischen den Versionen

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Im Kampf um die Herrschaft über Reichenhall wurde Gruttenstein zum wichtigsten militärischen Stützpunkt des Herzogs, der schließlich die Stadt im späten 13. Jahrhundert für sich gewann. Die Burg wurde zum Sitz des Pflegers (Vertreter des Herzogs), der von dort aus das Pfleggericht Reichenhall verwaltete. Als Verwaltungs- und Wohngebäude hochrangiger Beamter baute man die Anlage um, wodurch es seinen schlossähnlichen Charakter erhielt.  Gleichzeitig bildete Gruttenstein aber auch einen militärischen Stützpunkt, der zwischen 1809 und 1866 sogar als Garnison diente.
Im Kampf um die Herrschaft über Reichenhall wurde Gruttenstein zum wichtigsten militärischen Stützpunkt des Herzogs, der schließlich die Stadt im späten 13. Jahrhundert für sich gewann. Die Burg wurde zum Sitz des Pflegers (Vertreter des Herzogs), der von dort aus das Pfleggericht Reichenhall verwaltete. Als Verwaltungs- und Wohngebäude hochrangiger Beamter baute man die Anlage um, wodurch es seinen schlossähnlichen Charakter erhielt.  Gleichzeitig bildete Gruttenstein aber auch einen militärischen Stützpunkt, der zwischen 1809 und 1866 sogar als Garnison diente.
   
   
Die Burg war in die Ummauerung (erste Hälfte 12. Jh.) der Stadt einbezogen und bildete deren höchstgelegenen Punkt. Gleichzeitig schirmte sie gegen den noch höher gelegenen Streitbichl ab. Durch ihre Lage war Gruttenstein mehrmals  Brennpunkt von kriegerischen Auseinandersetzungen. So 1266 beim Angriff durch den Bischof Bruno von Olmütz, während des bayerischen Erbfolgekrieges 1505 und letztmals 1809, bei der Belagerung der Stadt durch die Tiroler Aufständischen.
Die Burg war in die [[Stadtbefestigung Reichenhall|Ummauerung]] (erste Hälfte 12. Jh.) der Stadt einbezogen und bildete deren höchstgelegenen Punkt. Gleichzeitig schirmte sie gegen den noch höher gelegenen Streitbichl ab. Durch ihre Lage war Gruttenstein mehrmals  Brennpunkt von kriegerischen Auseinandersetzungen. So 1266 beim Angriff durch den Bischof Bruno von Olmütz, während des bayerischen Erbfolgekrieges 1505 und letztmals 1809, bei der Belagerung der Stadt durch die Tiroler Aufständischen.


Viele Jahre lang wurden die Gebäude von Mitarbeitern der Saline bewohnt. Heute befindet sich Gruttenstein in Privatbesitz und ist nicht öffentlich zugänglich.  
Viele Jahre lang wurden die Gebäude von Mitarbeitern der Saline bewohnt. Heute befindet sich Gruttenstein in Privatbesitz und ist nicht öffentlich zugänglich.  
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== Beschreibung ==
== Beschreibung ==


Durch das Fehlen von Türmen wirkt Gruttenstein heute gedrungen. Die Gebäude bilden einen geräumigen Innenhof, der nach Westen von einer Mauer abgeschlossen wird. Im Inneren haben sich einige Mauerzüge aus dem 12. Jahrhundert erhalten. Am Torhaus ist kaum noch der Rest der einst anschließenden Stadtmauer zu erkennen, seit der Vorplatz in jüngster Zeit gärtnerisch gestaltet wurde. Der mächtige Graben der Stadtbefestigung südlich des Schlosses wurde in den vergangenen Jahren mit Bauschutt aufgefüllt.  
Durch das Fehlen von Türmen wirkt Gruttenstein heute gedrungen. Die Gebäude bilden einen geräumigen Innenhof, der nach Westen von einer Mauer abgeschlossen wird. Im Inneren haben sich einige Mauerzüge aus dem 12. Jahrhundert erhalten. Am Torhaus ist kaum noch der Rest der einst anschließenden [[Stadtbefestigung Reichenhall|Stadtmauer]] zu erkennen, seit der Vorplatz in jüngster Zeit gärtnerisch gestaltet wurde. Der mächtige Graben der Stadtbefestigung südlich des Schlosses wurde in den vergangenen Jahren mit Bauschutt aufgefüllt.  


== Literatur ==
== Literatur ==