Wittelsbacherbrunnen (Bad Reichenhall)

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Der Wittelsbacherbrunnen um 1910

Der Wittelsbacherbrunnen steht auf dem Rathausplatz (früher Wittelsbacherplatz) in Bad Reichenhall. Nach der umstrittenen Aufstellung eines Bismarckbrunnens bei der evangelischen Kirche im Jahre 1896 sollte dieser Brunnen „ein Denkmal der unwandelbaren Dankbarkeit der Reichenhaller Bürgerschaft gegenüber dem uralten, angestammten Haus der Wittelsbacher“ werden. Am 10. September 1905 wurde der Brunnen im Beisein des Prinzen Ludwig Ferdinand enthüllt.

Beschreibung

Der Entwurf von dem Münchener Bildhauer Karl Killer (1873-1948) wurde in Ochsenfurter Muschelkalk ausgeführt. Das achteckige Becken hat einen Durchmesser von 7 Metern, die Gesamthöhe beträgt 11 Meter. Die Säule wird bekrönt von einer jugendlichen nymphenhaften Bavaria mit Rautenwappen, Szepter und einem Eichenkranz im Haar. Als Vorbild könnte eine sehr ähnliche Darstellung auf einer 1508 geprägten Münze gedient haben, die Herzog Albrecht IV. als den Schöpfer der Wiedervereinigung von Ober- und Niederbayern feiert. Auf einer Seite zeigt diese Münze mit der „Boiaria“ die wahrscheinlich älteste allegorische Darstellung Bayerns.

Über dem Becken stehen vier Löwen auf Postamenten mit einzelnen Wappenschilden aus dem Wappen des Königreichs Bayern: Grafschaft Veldenz (blauer Löwe), Pfalz (Pfälzer Löwe), Franken (Fränkischer Rechen) und Schwaben (Wappen der Markgrafschaft Burgau).

Über den Löwen stellen acht Relieffiguren verschiedene Stände dar: Kunst und Wissenschaft (mit Pallas Athene und Buch), Bauer und Forstmann (mit Spaten und Gewehr), zwei Handwerker (mit Hammer und Schrein), sowie Arbeiter und Handelsmann (mit Rad und Schiffsmodell). Zu Füßen der Relieffiguren ist die Widmung eingemeißelt: „Dem glorreichen Hause Wittelsbach – die treue Stadt Bad Reichenhall“

Literatur

Fritz Hofmann: Wittelsbacherbrunnen feiert 100. Geburtstag, Heimatblätter 9/2005

Johannes Lang: Geschichte von Bad Reichenhall, 2009. S. 651-657


Bearbeitung: Andreas Hirsch