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Im Jahre 1909 erschloss man die Kaiser-Karl-Solequelle im Quellenbau der [[Alte Saline Bad Reichenhall|Alten Saline]], welche schon seit langer Zeit bekannt war erneut, um sie als Heilquelle zur Trinkkur zu nutzen. Dafür wurde eine neue Wandelhalle mit angeschlossenem Trinkpavillon und einer zentralen Konzertrotunde nach Plänen des königlichen Oberbaurats Eugen Drollinger errichtet. Der repräsentative Bau konnte im Juni 1912 eingeweiht werden. Durch eine Überdachung verbunden, bildeten die Wandelhalle und das bereits 1910 ebenfalls von Drollinger erbaute [[ | Im Jahre 1909 erschloss man die Kaiser-Karl-Solequelle im Quellenbau der [[Alte Saline Bad Reichenhall|Alten Saline]], welche schon seit langer Zeit bekannt war erneut, um sie als Heilquelle zur Trinkkur zu nutzen. Dafür wurde eine neue Wandelhalle mit angeschlossenem Trinkpavillon und einer zentralen Konzertrotunde nach Plänen des königlichen Oberbaurats Eugen Drollinger errichtet. Der repräsentative Bau konnte im Juni 1912 eingeweiht werden. Durch eine Überdachung verbunden, bildeten die Wandelhalle und das bereits 1910 ebenfalls von Drollinger erbaute [[Gradierhaus Bad Reichenhall|Gradierhaus]] eine gedeckte Promenade von etwa 500 m Länge. Die alte hölzerne Wandelbahn verkaufte man nach Traunstein. | ||
Das Heilwasser sprudelte zunächst in einen von dem Bad Reichenhaller Bildhauer Franz Bürgerling als hölzernes Provisorium entworfenen Brunnen. Wegen des Ersten Weltkrieges wurde dieser erst 1927 durch einen Brunnen aus rotem Ruhpoldinger Marmor ersetzt, der ebenfalls von Bürgerling stammt. Im Jahre 1961 baute man die Wandelhalle westlich der großen Rotunde um und brachte dort das „Kur-Café“ unter. | Das Heilwasser sprudelte zunächst in einen von dem Bad Reichenhaller Bildhauer Franz Bürgerling als hölzernes Provisorium entworfenen Brunnen. Wegen des Ersten Weltkrieges wurde dieser erst 1927 durch einen Brunnen aus rotem Ruhpoldinger Marmor ersetzt, der ebenfalls von Bürgerling stammt. Im Jahre 1961 baute man die Wandelhalle westlich der großen Rotunde um und brachte dort das „Kur-Café“ unter. | ||
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Johannes Lang, Josefine Unterhauser: Im Garten der Heilung. Die Geschichte des Königlichen Kurgartens von Bad Reichenhall, 2005 | Johannes Lang, Josefine Unterhauser: Im Garten der Heilung. Die Geschichte des Königlichen Kurgartens von Bad Reichenhall, 2005 | ||
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Aktuelle Version vom 29. Januar 2021, 12:15 Uhr
Wandelhalle wird in Bad Reichenhall ein Gebäudekomplex im Kurgarten genannt, der eine Wandelhalle, einen Trinkpavillon und einen Konzertsaal, genannt Konzertrotunde, unter einem Dach vereint.
Geschichte
Bis zur Errichtung einer Wandelbahn im Jahre 1878 promenierten die Kurgäste, geschützt vor Sonne, Regen und Wind, auf den an den Gradierhäusern beidseitig angebrachten Galerien. Die im Kurgarten neu gebaute überdachte Wandelbahn war aus Holz gezimmert und weiß und gelb gestrichen.
Im Jahre 1909 erschloss man die Kaiser-Karl-Solequelle im Quellenbau der Alten Saline, welche schon seit langer Zeit bekannt war erneut, um sie als Heilquelle zur Trinkkur zu nutzen. Dafür wurde eine neue Wandelhalle mit angeschlossenem Trinkpavillon und einer zentralen Konzertrotunde nach Plänen des königlichen Oberbaurats Eugen Drollinger errichtet. Der repräsentative Bau konnte im Juni 1912 eingeweiht werden. Durch eine Überdachung verbunden, bildeten die Wandelhalle und das bereits 1910 ebenfalls von Drollinger erbaute Gradierhaus eine gedeckte Promenade von etwa 500 m Länge. Die alte hölzerne Wandelbahn verkaufte man nach Traunstein.
Das Heilwasser sprudelte zunächst in einen von dem Bad Reichenhaller Bildhauer Franz Bürgerling als hölzernes Provisorium entworfenen Brunnen. Wegen des Ersten Weltkrieges wurde dieser erst 1927 durch einen Brunnen aus rotem Ruhpoldinger Marmor ersetzt, der ebenfalls von Bürgerling stammt. Im Jahre 1961 baute man die Wandelhalle westlich der großen Rotunde um und brachte dort das „Kur-Café“ unter.
Beschreibung
Das Gebäude in neubarocken und klassizistischen Formen vereinigt Trinkpavillon und Konzertrotunde, die durch die Wandelhalle verbunden sind, unter einem Dach. Im Trinkpavillon steht der Sole-Trinkbrunnen (Kaiser-Karl-Quelle) von 1927 aus rotem Ruhpoldinger Marmor, den Franz Bürgerling entworfen hat. Die Messingrohre sind mit Köpfen der „Untersberger Mandl“ besetzt, die der Sage nach Kaiser Karl dem Großen im Untersberg Gesellschaft leisten. Auf dem Brunnen steht eine Bronzeskulptur des kindlich dargestellten Äskulap, der die Heilwassserschale mit einer Schlange in Händen hält.
Die von Säulen getragene Kuppel der Konzertrotunde erhebt sich über einem Musikpodium und ist mit Bildern des Miesbacher Kunstmalers Richard Schaupp geschmückt. Sie stellen symbolisch die natürlichen Heilmittel Bad Reichenhalls dar: Salz, Sport, Heilquelle, Wald, Bergwelt, Sonne, Gebirgsluft und Musik.
Die eigentliche Wandelhalle ist nicht mehr im Originalzustand erhalten. Dort laden Stühle und Tische zum Verweilen ein. Es werden verschiedene Tageszeitungen zur Lektüre angeboten. Außerdem man kann Schach spielen oder durch die Panoramafenster den Ausblick in den Kurgarten genießen.
Literatur
Johannes Lang, Josefine Unterhauser: Im Garten der Heilung. Die Geschichte des Königlichen Kurgartens von Bad Reichenhall, 2005 [1]
Bearbeitung: Andreas Hirsch