Bad Reichenhall: Unterschied zwischen den Versionen

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Die vielen Anteilsnehmer und die damit verbundenen Rechtsstreitigkeiten führten um das Jahr 1070 zur Entstehung einer Amtsgrafschaft, der so genannten „Hallgrafschaft“. Amtsträger war zunächst Graf Arnold von Dießen, dessen Nachkommen sich nach der Burg Wasserburg nannten. Ihm oblag die Organisation und Überwachung der Saline und des Salzhandels. Die Hallgrafschaft wurde innerhalb der Familie weiter verlehnt, ehe der Hallgraf Gebhard II. 1169 in das Kloster Reichersberg eintrat. Dem voraus gegangen waren heftige Auseinandersetzungen zwischen dem Kaiser Friedrich I. Barbarossa und dem Salzburger Erzbischof Adalbert II. Daraufhin übernahm Herzog Heinrich der Löwe  die Hallgrafschaft zu Lehen. Ein vom Herzog eingesetzter Stadtrichter nahm die bislang von den Hallgrafen verrichteten Aufgaben wahr. Zwar trug der Wasserburger Graf Dietrich II. 1183 erneut den Titel eines Hallgrafen, ohne allerdings damit Rechte geltend machen zu können. Der letzte Hallgraf, Konrad, starb im Jahre 1259.  
Die vielen Anteilsnehmer und die damit verbundenen Rechtsstreitigkeiten führten um das Jahr 1070 zur Entstehung einer Amtsgrafschaft, der so genannten „Hallgrafschaft“. Amtsträger war zunächst Graf Arnold von Dießen, dessen Nachkommen sich nach der Burg Wasserburg nannten. Ihm oblag die Organisation und Überwachung der Saline und des Salzhandels. Die Hallgrafschaft wurde innerhalb der Familie weiter verlehnt, ehe der Hallgraf Gebhard II. 1169 in das Kloster Reichersberg eintrat. Dem voraus gegangen waren heftige Auseinandersetzungen zwischen dem Kaiser Friedrich I. Barbarossa und dem Salzburger Erzbischof Adalbert II. Daraufhin übernahm Herzog Heinrich der Löwe  die Hallgrafschaft zu Lehen. Ein vom Herzog eingesetzter Stadtrichter nahm die bislang von den Hallgrafen verrichteten Aufgaben wahr. Zwar trug der Wasserburger Graf Dietrich II. 1183 erneut den Titel eines Hallgrafen, ohne allerdings damit Rechte geltend machen zu können. Der letzte Hallgraf, Konrad, starb im Jahre 1259.  


Der Stadtwerdungsprozess Reichenhalls erfolgte während der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts, maßgeblich bestimmt durch die Reorganisationen nach dem Investitursteit und das städtebauliche Programm des Salzburger Erzbischofs Konrad I. von Abenberg. Die Gründung des Augustiner-Chorherrenstifts St. Zeno 1136 und die Errichtung einer ersten Stadtmauer fallen in diese Zeit. 1144 ist urkundlich von einem „castrum“ die Rede, um 1150 von einem „Oppidum“, 1159 von „civitas“ (Stadt). Damit ist Reichenhall mit Ausnahme der auf römische Tradition zurückgehenden Bischofsstädte als eine der ältesten Städte Bayerns anzusprechen.
Der Stadtwerdungsprozess Reichenhalls erfolgte während der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts, maßgeblich bestimmt durch die Reorganisationen nach dem Investitursteit und das städtebauliche Programm des Salzburger Erzbischofs Konrad I. von Abenberg. Die Gründung des [[Augustiner-Chorherrenstift St. Zeno|Augustiner-Chorherrenstifts St. Zeno]] 1136 und die Errichtung einer ersten Stadtmauer fallen in diese Zeit. 1144 ist urkundlich von einem „castrum“ die Rede, um 1150 von einem „Oppidum“, 1159 von „civitas“ (Stadt). Damit ist Reichenhall mit Ausnahme der auf römische Tradition zurückgehenden Bischofsstädte als eine der ältesten Städte Bayerns anzusprechen.




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