Burg Gruttenstein (Bad Reichenhall): Unterschied zwischen den Versionen

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[[Image:BuGr1.JPG|thumbnail|Torgebäude Gruttenstein]]
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[[Image:SN7.JPG|thumbnail|Die Burg (Nr. 1) war in die Stadtmauer einbezogen]]
[[Image:SN7.JPG|thumbnail|Die Burg (Nr. 1) war in die Stadtmauer einbezogen]]
Gruttenstein ist eine Burg in [[Bad Reichenhall]]. Sie erhebt sich auf einer Anhöhe über der [[Alte Saline Bad Reichenhall|Alten Saline]] und war Amtssitz der Hallgafen und später des Pflegers von Reichenhall.
Gruttenstein ist eine Burg in [[Bad Reichenhall]]. Sie erhebt sich auf einer Anhöhe über der [[Alte Saline Bad Reichenhall|Alten Saline]] und war Amtssitz des Pflegers von Reichenhall.


== Geschichte ==
== Geschichte ==


Gruttenstein ist eine der ältesten Befestigungsanlagen im Reichenhaller Raum. Sie wurde zum Schutz der Saline direkt auf der Anhöhe über den Solequellen errichtet. Ihr tatsächliches Alter ist ungewiss; ab dem frühen 12. Jahrhundert ist jedoch von einer Burg der Hallgrafen an dieser Stelle auszugehen. Die Hallgrafschaft bezog sich nur auf die Stadt und das Salinenareal und existierte seit etwa 1080, bis sie 1169 vom Kaiser eingezogen wurde. Als Hallgrafen amtierten die Grafen von Wasserburg.
Gruttenstein ist eine der ältesten Befestigungsanlagen im Reichenhaller Raum. Sie wurde zum Schutz der Saline direkt auf der Anhöhe über den Solequellen errichtet. Ihr tatsächliches Alter ist ungewiss; ab dem frühen 12. Jahrhundert könnte sich an dieser Stelle der Sitz des Hallgrafen befunden haben (vgl.[[Hallgrafschaft]]).  
   
   
Der Zerstörung Reichenhalls samt Saline durch den Salzburger Erzbischof Adalbert II. im Jahre 1196 fiel auch Gruttenstein zum Opfer. Um 1218 begann der Bayernherzog mit dem Wiederaufbau. Gruttenstein sollte Gegenburg zur kurz zuvor auf dem benachbarten Streitbichl errichteten erzbischöflichen Hallburg werden.
Der Zerstörung Reichenhalls samt Saline durch den Salzburger Erzbischof Adalbert II. im Jahre 1196 fiel auch Gruttenstein zum Opfer. Um 1218 begann der Bayernherzog mit dem Wiederaufbau. Gruttenstein sollte Gegenburg zur kurz zuvor auf dem benachbarten Streitbichl (wieder-) errichteten erzbischöflichen Hallburg werden.
   
   
Im Kampf um die Herrschaft über Reichenhall wurde Gruttenstein zum wichtigsten militärischen Stützpunkt des Herzogs, der schließlich die Stadt im späten 13. Jahrhundert für sich gewann. Die Burg wurde zum Sitz des Pflegers (Vertreter des Herzogs), der von dort aus das Pfleggericht Reichenhall verwaltete. Als Verwaltungs- und Wohngebäude hochrangiger Beamter baute man die Anlage um, wodurch es seinen schlossähnlichen Charakter erhielt.  Gleichzeitig bildete Gruttenstein aber auch einen militärischen Stützpunkt, der zwischen 1809 und 1866 sogar als Garnison diente.
Im Kampf um die Herrschaft über Reichenhall wurde Gruttenstein zum wichtigsten militärischen Stützpunkt des Herzogs, der schließlich die Stadt im späten 13. Jahrhundert für sich gewann. Die Burg wurde zum Sitz des Pflegers (Vertreter des Herzogs), der von dort aus das Pfleggericht Reichenhall verwaltete. Als Verwaltungs- und Wohngebäude hochrangiger Beamter baute man die Anlage um, wodurch es seinen schlossähnlichen Charakter erhielt.  Gleichzeitig bildete Gruttenstein aber auch einen militärischen Stützpunkt, der zwischen 1809 und 1866 sogar als Garnison diente.