Florianiplatz (Bad Reichenhall): Unterschied zwischen den Versionen

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Im Dingstatt-Viertel wohnten im späten Mittelalter viele Bürger, die in verschiedenen Bereichen der Saline tätig waren. Vor allem Küfer, die Salzfässer herstellten und Arbeiter in den Härthäusern (Salz-Trocknungsanlagen) waren dort ansässig. Während des 18. Jahrhunderts lebten am Florianiplatz vorwiegend Arbeiter und Taglöhner.
Im Dingstatt-Viertel wohnten im späten Mittelalter viele Bürger, die in verschiedenen Bereichen der Saline tätig waren. Vor allem Küfer, die Salzfässer herstellten und Arbeiter in den Härthäusern (Salz-Trocknungsanlagen) waren dort ansässig. Während des 18. Jahrhunderts lebten am Florianiplatz vorwiegend Arbeiter und Taglöhner.


Am Nordende des Florianiplatzes befand sich der Wohnturm der Patrizierfamilie Rutzenlacken, dessen Reste sich bis heute in den Mauern des „Sichlerhauses“ am Florianiplatz 3 verbergen. Auf den Reichenhaller Stadtansichten von Hans Donauer (um 1590) und Michael Wening (ca. 1700) ist ein Geschlechterturm – wohl jener der Familie Rutzenlacken - zu erkennen. Die Familie Rutzenlacken war über sechs Generationen (ca. 1150 bis 1365) in Reichenhall ansässig, trat aber auch als Gewerke (Betreiber) eines Kupferbergwerks in der damals bayerischen Stadt Kitzbühel in Erscheinung.  
Am Nordende des Florianiplatzes befand sich der Wohnturm der Patrizierfamilie Rutzenlacken, dessen Reste sich bis heute in den Mauern des „Sichlerhauses“ am Florianiplatz 3 verbergen. Auf den Reichenhaller Stadtansichten von Hans Donauer (um 1590) und Michael Wening (ca. 1700) ist ein Geschlechterturm – wohl jener der Familie Rutzenlacken - zu erkennen.  
Diese bürgerlichen Salinenbetreiber hatten die Siedeanlagen ursprünglich von den kirchlichen und adeligen Eigentümern gepachtet, waren aber im Laufe der Zeit immer einflussreicher geworden und gleichermaßen zu Besitzern aufgestiegen. Sie bezahlten nur noch sehr geringe Pachtzinsen und konnten die Sieden und Brunnenanteile an ihre Nachkommen vererben. Die Familien waren im „Rat der Sechzehn“, dem Stadtrat, vertreten und konnten so die Geschicke der Stadt mitbestimmen.
Die Familie Rutzenlacken war über sechs Generationen (ca. 1150 bis 1365) in Reichenhall ansässig, trat aber auch als Gewerke (Betreiber) eines Kupferbergwerks in der damals bayerischen Stadt Kitzbühel in Erscheinung.  


Der Florianiplatz ist bereits auf einem Plan aus dem Jahre 1817 als Floriangasse bezeichnet. Worauf die Benennung zurückzuführen ist, lässt sich nur vermuten. Da keine St. Florian-Kapelle oder dergleichen nachweisbar ist, könnte das Stadtviertel schon bei einem länger zurückliegenden Brand verschont worden sein, woraufhin man den Platz dem Schutzpatron vor Feuergefahr weihte. (Der Grund für die Benennung der sich anschließenden Sebastianigasse ist ebenfalls unbekannt.) Der 1895 errichtete Brunnen aus Gusseisen mit dem Standbild des heiligen Florian folgte einem steinernen Brunnen, dessen älterer Brunnensäule man im 19. Jahrhundert einen neugotischen Aufsatz mit einer Nische aufgesetzt hatte. Vermutlich schützte dieser Aufsatz eine hölzerne Figur des heiligen Florian, die zuvor frei auf der Brunnensäule gestanden hatte, vor Witterungseinflüssen, wie in den Heimatblättern zum 100-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr vom 9. Oktober 1965 berichtet wird.
Der Florianiplatz ist bereits auf einem Plan aus dem Jahre 1817 als Floriangasse bezeichnet. Worauf die Benennung zurückzuführen ist, lässt sich nur vermuten. Da keine St. Florian-Kapelle oder dergleichen nachweisbar ist, könnte das Stadtviertel schon bei einem länger zurückliegenden Brand verschont worden sein, woraufhin man den Platz dem Schutzpatron vor Feuergefahr weihte. (Der Grund für die Benennung der sich anschließenden Sebastianigasse ist ebenfalls unbekannt.) Der 1895 errichtete Brunnen aus Gusseisen mit dem Standbild des heiligen Florian folgte einem steinernen Brunnen, dessen älterer Brunnensäule man im 19. Jahrhundert einen neugotischen Aufsatz mit einer Nische aufgesetzt hatte. Vermutlich schützte dieser Aufsatz eine hölzerne Figur des heiligen Florian, die zuvor frei auf der Brunnensäule gestanden hatte, vor Witterungseinflüssen, wie in den Heimatblättern zum 100-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr vom 9. Oktober 1965 berichtet wird.
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