Stadtbefestigung Reichenhall: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
== Geschichte ==


Um die Mitte des 12. Jahrhunderts war die Entwicklung Reichenhalls zu einer voll ausgebildeten Stadt abgeschlossen, welche 1159 erstmals urkundlich als solche erwähnt wurde.  In Bayern gab es damals nur die bekannten Bischofsstädte Regensburg, Passau, Freising, Salzburg und Brixen. Eine Stadtbefestigung ist zu dieser Zeit anzunehmen, da Reichenhall 1144 als „befestigter Ort“ genannt wird. Die Ausdehnung der Stadt hat sich bis ins 19. Jahrhundert kaum verändert (ca. 23 Hektar). Lediglich im Bereich östlich des Peter-und-Paul-Turms wurde die Stadtmauer nach der völligen Zerstörung von 1196 ein Stück zurückgenommen, als man die Stadt etwas kleiner als zuvor wieder aufbaute. Die beiden größten Tore lagen an der Hauptdurchgangsstraße: Das Salzburger Tor im Osten und das Tiroler Tor im Westen. Daneben gab es mehrere kleinere Tore oder "Türl". Die Durchschnittshöhe der Stadtmauer betrug 7 Meter, ihr durchschnittliche Stärke im unteren Bereich 1,8 Meter, verjüngte sich nach oben auf etwa 60 cm. Die so genannte "Brustwehr" im oberen Teil war mit Schießscharten ausgestattet, vor denen ein hölzerner überdachter Wehrgang verlief. An der Nordecke der Befestigung stand der etwa 17 Meter hohe Waseneggerturm, der bis zu 2,20 Meter dicke Mauern besaß. In diesem war bis ins 18. Jahrhundert das Gefängnis der Stadt untergebracht. Der frühere Turm der Nikolauskirche war in die Stadtmauer einbezogen, was sich auf alten Stadtansichten erkennen lässt. Vor der Stadtmauer flossen der Triftkanal und der Hammerbach, welche einen zusätzlichen Schutz der Stadtbefestigung bildeten.
Um die Mitte des 12. Jahrhunderts war die Entwicklung Reichenhalls zu einer voll ausgebildeten Stadt abgeschlossen, welche 1159 erstmals urkundlich als solche erwähnt wurde.  In Bayern gab es damals nur die bekannten Bischofsstädte Regensburg, Passau, Freising, Salzburg und Brixen. Eine Stadtbefestigung ist zu dieser Zeit anzunehmen, da Reichenhall 1144 als „befestigter Ort“ genannt wird. Die Ausdehnung der Stadt hat sich bis ins 19. Jahrhundert kaum verändert (ca. 23 Hektar). Lediglich im Bereich östlich des Peter-und-Paul-Turms wurde die Stadtmauer nach der völligen Zerstörung von 1196 ein Stück zurückgenommen, als man die Stadt etwas kleiner als zuvor wieder aufbaute. Die beiden größten Tore lagen an der Hauptdurchgangsstraße: Das Salzburger Tor im Osten und das Tiroler Tor (oder Obertor) im Westen. Daneben gab es mehrere kleinere Tore oder "Türl". Die Durchschnittshöhe der Stadtmauer betrug 7 Meter, ihr durchschnittliche Stärke im unteren Bereich 1,8 Meter, verjüngte sich nach oben auf etwa 60 cm. Die so genannte "Brustwehr" im oberen Teil war mit Schießscharten ausgestattet, vor denen ein hölzerner überdachter Wehrgang verlief. An der Nordecke der Befestigung stand der etwa 17 Meter hohe Waseneggerturm, der bis zu 2,20 Meter dicke Mauern besaß. In diesem war bis ins 18. Jahrhundert das Gefängnis der Stadt untergebracht. Der frühere Turm der Nikolauskirche war in die Stadtmauer einbezogen, was sich auf alten Stadtansichten erkennen lässt. Vor der Stadtmauer flossen der Triftkanal und der Hammerbach, welche einen zusätzlichen Schutz der Stadtbefestigung bildeten.


Das hügelige Gelände um die Burg Gruttenstein im Osten bildete eine strategische Herausforderung. Mit Hilfe eines tiefen und etwa 15 Meter breiten Grabens vor der Stadtmauer schuf man ein schwer zu überwindendes Hindernis. An der höchsten Stelle der Ummauerung stand die Burg Gruttenstein, welche in die Stadtbefestigung einbezogen war.
Das hügelige Gelände um die Burg Gruttenstein im Osten bildete eine strategische Herausforderung. Mit Hilfe eines tiefen und etwa 15 Meter breiten Grabens vor der Stadtmauer schuf man ein schwer zu überwindendes Hindernis. An der höchsten Stelle der Ummauerung stand die Burg Gruttenstein, welche in die Stadtbefestigung einbezogen war.
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