Wasserversorgung (historisch): Unterschied zwischen den Versionen

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Zahlreiche im Zuge von archäologischen Kampagnen aufgefundene Brunnenschächte aus dem Hochmittelalter im Altstadtbereich von Bad Reichenhall können als die ältesten erhaltenen Hinweise auf eine Versorgung der Stadt mit Trinkwasser angesehen werden.  Seit etwa 1440 wurde Reichenhall auch mittels einer Leitung mit Wasser versorgt, denn die Solehebewerke im Hauptbrunnhaus der Saline wurden durch Wasser aus dem Lattengebirge angetrieben. So das 1438-1440 von Erhard Hann von Zabern erbaute „Paternosterwerk“, und das „Kettengeschöpf“ welches Erasmus Grasser ab 1507 einrichtete.  
Zahlreiche im Zuge von archäologischen Kampagnen aufgefundene Brunnenschächte aus dem Hochmittelalter im Altstadtbereich von Bad Reichenhall können als die ältesten erhaltenen Hinweise auf eine Versorgung der Stadt mit Trinkwasser angesehen werden.  Seit etwa 1440 wurde Reichenhall auch mittels einer Leitung mit Wasser versorgt, denn die Solehebewerke im Hauptbrunnhaus der Saline wurden durch Wasser aus dem Lattengebirge angetrieben. So das 1438-1440 von Erhard Hann von Zabern erbaute „Paternosterwerk“, und das „Kettengeschöpf“ welches Erasmus Grasser ab 1507 einrichtete.  
Die beiden mächtigen Wasserräder im Hauptbrunnhaus der Alten Saline aus der Mitte des 19. Jh. werden ebenfalls vom Alpgartenwasser angetrieben. Das Aufschlagwasser (Antriebswasser) läuft seit 1532 über den Grabenbach ab.  
Die beiden mächtigen Wasserräder im Hauptbrunnhaus der Alten Saline aus der Mitte des 19. Jh. werden ebenfalls vom Alpgartenwasser angetrieben. Das Aufschlagwasser (Antriebswasser) läuft seit 1532 über den Grabenbach ab.
Alpgartenwasser wurde auch zu mehreren Brunnen in der Stadt geleitet.  




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'''Reitgraben Brunn '''
'''Reitgraben-Brunn '''


Im Brunnbauergraben (auch: am Reitersbach) am Nordabhang des Lattengebirges (Gemeinde Bayerisch Gmain) gab es ein Brunnhaus mit Quellfassung, das Reichenhall mit Trinkwasser versorgte. Das Wasser teilten sich das Salzmeieramt und die Stadt je zur Hälfte, weshalb zwei parallel verlaufende hölzerne Rohrleitungen verlegt waren. Die Leitung führte hinab zum Waidbach (Wappach) und wurde über ein hölzernes Gestänge in Richtung der Höfe Datzl und Hofbauer geführt, deren Besitzer Wasser für ihre Hausbrunnen abzapfen durften. Anschließend umlief die Leitung den Streitbichl auf der Südseite. Vom „Kendlstübl am Gmainer Gangsteige“ lief das Reitgrabenwasser (nun parallel zur Alpgartenwasserleitung) zum Schloss Gruttenstein – für das Trinkwasser abgeleitet wurde - und weiter in die Stadt. Johann Georg Kerschner listet in seiner 1771 verfassten Beschreibung innerhalb der Stadt 28 „Salzmayramts Brunnen“ auf, die durch diese Leitung versorgt wurden.
Im Brunnbauergraben (auch: am Reitersbach) am Nordabhang des Lattengebirges (Gemeinde Bayerisch Gmain) gab es ein Brunnhaus mit Quellfassung, das Reichenhall mit Trinkwasser versorgte. Das Wasser teilten sich das Salzmeieramt und die Stadt je zur Hälfte, weshalb zwei parallel verlaufende hölzerne Rohrleitungen verlegt waren. Die Leitung führte hinab zum Waidbach (Wappach) und wurde über ein hölzernes Gestänge in Richtung der Höfe Datzl und Hofbauer geführt, deren Besitzer Wasser für ihre Hausbrunnen abzapfen durften. Anschließend umlief die Leitung den Streitbichl auf der Südseite. Vom „Kendlstübl am Gmainer Gangsteige“ lief das Reitgrabenwasser (nun parallel zur Alpgartenwasserleitung) zum Schloss Gruttenstein – für das Trinkwasser abgeleitet wurde - und weiter in die Stadt. Johann Georg Kerschner listet in seiner 1771 verfassten Beschreibung innerhalb der Stadt 28 „Salzmayramts Brunnen“ auf, die durch diese Leitung versorgt wurden.