Salztransport und Salzhandel: Unterschied zwischen den Versionen

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== Der Weg ins Gebirge ==
== Der Weg ins Gebirge ==


Die Salzausfuhr von Reichenhall in Richtung Süden erfolgte über Jahrhunderte hinweg fast ausschließlich durch Säumer - auch Samer genannt - da die meisten Wege im Gebirge nicht von Wagen befahren werden konnten. Die Säumer transportierten kleine Mengen Salz auf Saumpferden. Der „Saum“ - die Last -  betrug üblicherweise zwei Scheiben (ca. 140 kg Salz pro Tier).  Schon lange hatte eine Handelsroute vom Listsee über den Jochberg nach Weißbach bestanden, die die Säumer nutzten.
Die Salzausfuhr von Reichenhall in Richtung Süden erfolgte über Jahrhunderte hinweg fast ausschließlich durch Säumer - auch Samer genannt - da die meisten Wege im Gebirge nicht von Wagen befahren werden konnten. Die Säumer transportierten kleine Mengen Salz auf Saumpferden. Der „Saum“ - die Last -  betrug üblicherweise zwei [[Salzfässer|Scheiben]] (ca. 140 kg Salz pro Tier).  Schon lange hatte eine Handelsroute vom Listsee über den Jochberg nach Weißbach bestanden, die die Säumer nutzten.
   
   
Das bis dahin noch zum Herzogtum Bayern gehörende Pfleggericht Kitzbühel wurde bis 1506 mit Reichenhaller Salz versorgt. Auf dem Weg dorthin musste man die [[Burg Karlstein (Bad Reichenhall)|Burg Karlstein]] passieren. Zur Burg gehörte - wohl bis zum Aussterben der Grafen von Peilstein 1218 - eine Mautstation im Tal, deren Einnahmen zum Erhalt der Straße verwendet werden sollten. Sie wurde später durch eine Mautstelle am Tiroler Tor abgelöst. Die Tatsache, dass im kleinen Dorf Karlstein gleich zwei Wirte in unmittelbarer Nähe existieren konnten, lässt auf regen Fernverkehr bereits in früheren Jahrhunderten schließen. Immerhin stand die Hauptverbindung zwischen Salzburg und Innsbruck im Rang einer Reichsstraße. Das Wirtshaus Kaitl war eine wichtige Raststation an dieser Hauptverkehrsachse, wo die Postkutschen ihre Pferde wechselten.  
Das bis dahin noch zum Herzogtum Bayern gehörende Pfleggericht Kitzbühel wurde bis 1506 mit Reichenhaller Salz versorgt. Auf dem Weg dorthin musste man die [[Burg Karlstein (Bad Reichenhall)|Burg Karlstein]] passieren. Zur Burg gehörte - wohl bis zum Aussterben der Grafen von Peilstein 1218 - eine Mautstation im Tal, deren Einnahmen zum Erhalt der Straße verwendet werden sollten. Sie wurde später durch eine Mautstelle am Tiroler Tor abgelöst. Die Tatsache, dass im kleinen Dorf Karlstein gleich zwei Wirte in unmittelbarer Nähe existieren konnten, lässt auf regen Fernverkehr bereits in früheren Jahrhunderten schließen. Immerhin stand die Hauptverbindung zwischen Salzburg und Innsbruck im Rang einer Reichsstraße. Das Wirtshaus Kaitl war eine wichtige Raststation an dieser Hauptverkehrsachse, wo die Postkutschen ihre Pferde wechselten.