Salzherstellung in Bad Reichenhall (Geschichte): Unterschied zwischen den Versionen

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Das um 1190 angeschlagene Salzbergwerk auf dem Dürrnberg und die dazugehörige Saline in [[Hallein]] südlich von Salzburg überholten sehr schnell die Reichenhaller Produktion. Denn auf dem Dürrnberg ließ sich durch das neu entwickelte Laugverfahren hochgrädige Sole in gewünschter Menge künstlich herstellen.  Reichenhall konnte dabei nicht mithalten, denn dort stand nur die in ihrem Salzgehalt stark schwankende Natursole aus den Solequellen zur Verfügung.  Die grundlegende Zerstörung Reichenhalls und seiner Saline durch den Salzburger Erzbischof Adalbert II. im Jahre 1196 tat ein Übriges. Es dauerte mehrere Jahrzehnte, bis die Reichenhaller Salzproduktion wieder annähernd den Stand erreichte, den sie vor der Zerstörung hatte.  
Das um 1190 angeschlagene Salzbergwerk auf dem Dürrnberg und die dazugehörige Saline in [[Hallein]] südlich von Salzburg überholten sehr schnell die Reichenhaller Produktion. Denn auf dem Dürrnberg ließ sich durch das neu entwickelte Laugverfahren hochgrädige Sole in gewünschter Menge künstlich herstellen.  Reichenhall konnte dabei nicht mithalten, denn dort stand nur die in ihrem Salzgehalt stark schwankende Natursole aus den Solequellen zur Verfügung.  Die grundlegende Zerstörung Reichenhalls und seiner Saline durch den Salzburger Erzbischof Adalbert II. im Jahre 1196 tat ein Übriges. Es dauerte mehrere Jahrzehnte, bis die Reichenhaller Salzproduktion wieder annähernd den Stand erreichte, den sie vor der Zerstörung hatte.  


Das Monopol war gebrochen und Hallein übernahm in kürzester Zeit die Marktführerschaft im süddeutschen Salzhandel. Die Reichenhaller Saline verlor ihre Hauptabsatzgebiete im Donauraum und in Böhmen an Hallein. Dem Salz aus Reichenhall blieben nur noch das Herzogtum Bayern und Gebiete in Schwaben. Den Transport im großen Stil auf Wagen besorgten die „Sender“ (Salzhändler), während die Säumer kleine Mengen auf Saumpferden (ca. 150 kg pro Tier) verfrachteten. Mitte des 13. Jahrhunderts wurden die Solequellen in einem einzigen großen Brunnenschacht zusammengefasst.
Das Monopol war gebrochen und Hallein übernahm in kürzester Zeit die Marktführerschaft im süddeutschen Salzhandel. Die Reichenhaller Saline verlor ihre Hauptabsatzgebiete im Donauraum und in Böhmen an Hallein. Dem Salz aus Reichenhall blieben nur noch das Herzogtum Bayern und Gebiete in Schwaben. Den [[Salztransport und Salzhandel#Verlagerung auf den Landweg|Transport]] im großen Stil auf Wagen besorgten die „Sender“ (Salzhändler), während die [[Salztransport und Salzhandel#Der Weg ins Gebirge|Säumer]] kleine Mengen auf Saumpferden (ca. 150 kg pro Tier) verfrachteten. Mitte des 13. Jahrhunderts wurden die Solequellen in einem einzigen großen Brunnenschacht zusammengefasst.


'''Finanzielle Überforderung'''
'''Finanzielle Überforderung'''