Piding: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Bayerisch seit 1810'''
'''Bayerisch seit 1810'''


Im Zuge der Säkularisation dankte 1803 der letzte Salzburger Fürsterzbischof ab. Nach fast 500-jähriger Selbständigkeit wurde das Land Salzburg und damit das Dorf Piding 1810 dem Königreich Bayern zugesprochen. Sechs Jahre später fiel das Salzburger Land an Österreich. Das Gebiet des heutigen Rupertiwinkels aber blieb bei Bayern. Piding ist die südlichste Gemeinde in diesem ehemals salzburgischen Landstrich. Seit 1822 gehört Piding zur Erzdiözese München und Freising, nachdem es zuvor zur Erzdiözese Salzburg gehörte.  
Im Zuge der Säkularisation dankte 1803 der letzte Salzburger Fürsterzbischof ab. Nach fast 500-jähriger Selbständigkeit wurde das Land Salzburg und damit das Dorf Piding 1810 dem Königreich Bayern zugesprochen. Sechs Jahre später fiel das Salzburger Land an Österreich. Das Gebiet des heutigen [[Rupertiwinkel]]s aber blieb bei Bayern. Piding ist die südlichste Gemeinde in diesem ehemals salzburgischen Landstrich. Seit 1822 gehört Piding zur Erzdiözese München und Freising, nachdem es zuvor zur Erzdiözese Salzburg gehörte.  


'''Wirtschaftlicher Aufschwung'''
'''Wirtschaftlicher Aufschwung'''


Mit dem Anschluss an die Eisenbahnstrecke Freilassing – Reichenhall im Jahre 1866 begann ein erster Aufschwung des Fremdenverkehrs. Die zur Pfarrei Anger gehörige Kuratie Piding wurde 1893 zur eigenen Pfarrei erhoben. In Mauthausen richtete man 1895 eine Postexpedition mit Telegraphenstation und Telefonbetrieb ein. Im Jahr 1927 schlossen sich Bauern aus Piding zur  „Milchverwertungsgenossenschaft Piding und Umgebung“ zusammen, aus der sich die Milchwerke Berchtesgadener Land entwickelt haben. Die Teilstrecke Siegsdorf - Piding der Autobahn wurde 1937 fertiggestellt und eröffnet. Von 1945 bis 1962 passierten fast zwei Millionen Flüchtlinge und Vertriebene das Durchgangslager Piding in Pidingerau.  
Mit dem Anschluss an die Eisenbahnstrecke Freilassing – Reichenhall im Jahre 1866 begann ein erster Aufschwung des Fremdenverkehrs. Die zur Pfarrei Anger gehörige Kuratie Piding wurde 1893 zur eigenen Pfarrei erhoben. In Mauthausen richtete man 1895 eine Postexpedition mit Telegraphenstation und Telefonbetrieb ein. Im Jahr 1927 schlossen sich Bauern aus Piding zur  „Milchverwertungsgenossenschaft Piding und Umgebung“ zusammen, aus der sich die Milchwerke Berchtesgadener Land entwickelt haben. Die Teilstrecke Siegsdorf - Piding der Autobahn wurde 1937 fertiggestellt und eröffnet. Von 1945 bis 1962 passierten fast zwei Millionen Flüchtlinge und Vertriebene das Durchgangslager Piding in Pidingerau.  
Während Piding früher fast ausschließlich durch die Landwirtschaft geprägt wurde, ging deren Bedeutung seit der Mitte des 20. Jahrhunderts stark zurück. Im Zuge der Gebietsreform von 1978 wurden die Ortsteile Kleinhögl und Bichlbruck eingemeindet. Das Prädikat „Luftkurort“ erhielt Piding 1968 und mit der Eröffnung des Pidinger Klettersteigs am Hochstaufen wurde 2003 eine der schwierigsten Kletterrouten in Deutschland geschaffen. Im Jahr 2013 schlossen sich die Pfarrgemeinden Piding, Anger und Aufham zu einem Pfarrverband zusammen.  
Während Piding früher fast ausschließlich durch die Landwirtschaft geprägt wurde, ging deren Bedeutung seit der Mitte des 20. Jahrhunderts stark zurück. Im Zuge der Gebietsreform von 1978 wurden die Ortsteile Kleinhögl und Bichlbruck eingemeindet. Das Prädikat „Luftkurort“ erhielt Piding 1968 und mit der Eröffnung des Pidinger Klettersteigs am Hochstaufen wurde 2003 eine der schwierigsten Kletterrouten in Deutschland geschaffen. Im Jahr 2013 schlossen sich die Pfarrgemeinden Piding, Anger und Aufham zu einem Pfarrverband zusammen.


== Historische Bauten ==
== Historische Bauten ==