Brunnhauskapelle Bad Reichenhall: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Neubau nach Stadtbrand'''
'''Neubau nach Stadtbrand'''
 
[[Datei:Brunnhauskapelle Inneres bis 1834.jpg|mini|Inneres der Brunnhauskapelle bis zum Brand von 1834]]
Nach dem verheerenden Stadtbrand von 1834 machte König Ludwig I. den Wiederaufbau der Salinenanlagen gewissermaßen zur „Chefsache“, wozu selbstverständlich auch wieder eine Kapelle über den Solequellen gehörte. Die technischen Gebäude der Alten Saline wurden nach den Plänen von Joseph Daniel Ohlmüller (1791-1839) und dem Direktor der Salinenadministration Friedrich von Schenk (1785-1866) von 1838 bis 1851 errichtet. Ohlmüller hatte Architektur an der Münchener Akademie bei Karl von Fischer studiert. Als Mitarbeiter von Leo von Klenze war er am Bau der Glyptothek in München beteiligt und wurde 1835 zum Regierungsbaurat berufen. Als sein bedeutendstes Werk gilt die Kirche Maria Hilf in der Au in München, die nach ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg verändert wiederaufgebaut wurde.
Nach dem verheerenden Stadtbrand von 1834 machte König Ludwig I. den Wiederaufbau der Salinenanlagen gewissermaßen zur „Chefsache“, wozu selbstverständlich auch wieder eine Kapelle über den Solequellen gehörte. Die technischen Gebäude der Alten Saline wurden nach den Plänen von Joseph Daniel Ohlmüller (1791-1839) und dem Direktor der Salinenadministration Friedrich von Schenk (1785-1866) von 1838 bis 1851 errichtet. Ohlmüller hatte Architektur an der Münchener Akademie bei Karl von Fischer studiert. Als Mitarbeiter von Leo von Klenze war er am Bau der Glyptothek in München beteiligt und wurde 1835 zum Regierungsbaurat berufen. Als sein bedeutendstes Werk gilt die Kirche Maria Hilf in der Au in München, die nach ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg verändert wiederaufgebaut wurde.  


Die Zusammenarbeit von Ohlmüller und Friedrich von Schenk bei der Planung und dem Bau der technischen Anlagen der Reichenhaller Saline waren von Erfolg gekrönt: Der weitgereiste Metallurge und Mineraloge Carl Johann Bernhard Karsten (1782-1853), der als preußischer Oberbergrat die Bauangelegenheiten des gesamten preußischen Hütten- und Salzwesens leitete und einer der besten Kenner der Materie überhaupt gewesen sein dürfte, schreibt in seinem Lehrbuch der Salinenkunde Theil 1, (Berlin 1846) über Reichenhall: „Das Brunnenhaus mit dem Soolbrunnen und den Soolen=Reservoiren, die Siedegebäude und die Salzmagazine bilden jetzt, nachdem die alte Saline vor einigen Jahren abgebrannt und die neue ihrer Vollendung nahe ist, eine einzige zusammenhängende großartige Anlage in der Stadt, welcher der Ruhm, die schönste Saline in der Welt zu besitzen, schwerlich wieder entzogen werden wird. Aber nicht bloß durch die äußere Schönheit und die aus einem edlen Baustyl hervorgegangene Eleganz des neuen Etablissements, läßt dasselbe alle Salinen-Anlagen hinter sich zurück, sondern es darf auch eben so sehr durch den wohl überlegten inneren Zusammenhang aller Räumlichkeiten, durch die gründlich durchdachten Einrichtungen, welche für jeden einzelnen Zweig des Betriebes getroffen worden sind, so wie überhaupt durch die zweckmäßige Ausführung des Systems, welches dem Betrieb der neuen Saline zum Grunde gelegt worden ist, einen gerechten Anspruch auf eine vollkommenen Anlage machen. Bei dem Plan zu dieser neuen Anlage und bei der ganzen Ausführung derselben ist Hr. v. Schenk unablässig bemüht gewesen, die besseren bekannten Einrichtungen auf den verschiedenen deutschen Salinen zu einem System zu vereinigen.“
Die Zusammenarbeit von Ohlmüller und Friedrich von Schenk bei der Planung und dem Bau der technischen Anlagen der Reichenhaller Saline waren von Erfolg gekrönt: Der weitgereiste Metallurge und Mineraloge Carl Johann Bernhard Karsten (1782-1853), der als preußischer Oberbergrat die Bauangelegenheiten des gesamten preußischen Hütten- und Salzwesens leitete und einer der besten Kenner der Materie überhaupt gewesen sein dürfte, schreibt in seinem Lehrbuch der Salinenkunde Theil 1, (Berlin 1846) über Reichenhall: „Das Brunnenhaus mit dem Soolbrunnen und den Soolen=Reservoiren, die Siedegebäude und die Salzmagazine bilden jetzt, nachdem die alte Saline vor einigen Jahren abgebrannt und die neue ihrer Vollendung nahe ist, eine einzige zusammenhängende großartige Anlage in der Stadt, welcher der Ruhm, die schönste Saline in der Welt zu besitzen, schwerlich wieder entzogen werden wird. Aber nicht bloß durch die äußere Schönheit und die aus einem edlen Baustyl hervorgegangene Eleganz des neuen Etablissements, läßt dasselbe alle Salinen-Anlagen hinter sich zurück, sondern es darf auch eben so sehr durch den wohl überlegten inneren Zusammenhang aller Räumlichkeiten, durch die gründlich durchdachten Einrichtungen, welche für jeden einzelnen Zweig des Betriebes getroffen worden sind, so wie überhaupt durch die zweckmäßige Ausführung des Systems, welches dem Betrieb der neuen Saline zum Grunde gelegt worden ist, einen gerechten Anspruch auf eine vollkommenen Anlage machen. Bei dem Plan zu dieser neuen Anlage und bei der ganzen Ausführung derselben ist Hr. v. Schenk unablässig bemüht gewesen, die besseren bekannten Einrichtungen auf den verschiedenen deutschen Salinen zu einem System zu vereinigen.“
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