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Piding ist die südlichste Gemeinde des [[Rupertiwinkel]]s. Im Südwesten der Gemeinde erhebt sich das Staufen-Gebirge als östlicher Ausläufer der Chiemgauer Alpen. Im Norden begrenzt der Högl, im Osten die Saalach das Gemeindegebiet. Piding besteht aus den Ortsteilen Piding-Dorf, Kleinhögl, [[Bichlbruck (Piding)|Bichlbruck]], Urwies, Mauthausen, Staufenbrücke und Pidingerau. In der Gemeinde leben etwa 5.300 Einwohner. Piding gehört zum Landkreis Berchtesgadener Land.
Piding ist die südlichste Gemeinde des [[Rupertiwinkel]]s. Im Südwesten der Gemeinde erhebt sich das Staufen-Gebirge als östlicher Ausläufer der Chiemgauer Alpen. Im Norden begrenzt der Högl, im Osten die Saalach das Gemeindegebiet. Piding besteht aus den Ortsteilen Piding-Dorf, Kleinhögl, [[Bichlbruck (Piding)|Bichlbruck]], Urwies, Mauthausen, Staufenbrücke und Pidingerau. In der Gemeinde leben etwa 5.300 Einwohner. Piding gehört zum Landkreis Berchtesgadener Land.
[[Image:P1.JPG|thumbnail|Rupertusbrunnen vor der Pfarrkirche und dem Alten Pfarrhof]]
[[Image:P1.JPG|thumbnail|Rupertusbrunnen vor der Pfarrkirche und dem Alten Pfarrhof]]
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[[Image:P5.JPG|thumbnail|Gebäude des ehemaligen "Neuwirts"]]
[[Image:P5.JPG|thumbnail|Gebäude des ehemaligen "Neuwirts"]]
[[Image:P6.JPG|thumbnail|Das Lohmayr-Anwesen wurde mustergültig renoviert.]]
[[Image:P6.JPG|thumbnail|Das Lohmayr-Anwesen wurde mustergültig renoviert.]]
[[Image:Ringbarren.jpg|thumbnail|Ringbarren aus dem Hortfund vom Hang des Fuderheubergs]]


== Geschichte ==
== Geschichte ==
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'''Salzburgische Güter'''
'''Salzburgische Güter'''


Im 7. Jahrhundert begann die staatlich gelenkte Missionierung im Herzogtum Bayern. Herzog Theodo II. (reg. ca. 680-717) holte dazu 696 den heiligen Rupert nach Salzburg und übergab ihm unter anderem mehrere Güter in Piding. Die an Rupert gelangten Höfe gehörten zur Gründungsausstattung des Klosters St. Peter in Salzburg und damit der Salzburger Kirche. Die Schenkung erfolgte wohl noch vor der Übereignung der Anteile an der Reichenhaller Saline. Piding war der erste Ort im Gebiet des heutigen Rupertiwinkels, in dem die Salzburger Kirche Güter besaß und kann somit auf die ältesten Beziehungen zu Salzburg zurückblicken. Vollständig in den Besitz der Erzbischöfe aber gelangten Piding und im Besonderen Mauthausen, Pidingerau und Urwies, erst um 1300, als sie die [[Schloss Staufeneck|Burg Staufeneck]] erwarben.
Im 7. Jahrhundert begann die staatlich gelenkte Missionierung im Herzogtum Bayern. Herzog Theodo II. (reg. ca. 680-717) holte dazu [[Salzburger Güterverzeichnisse|696]] den [[Rupert von Salzburg|heiligen Rupert]] nach Salzburg und übergab ihm unter anderem mehrere Güter in Piding. Die an Rupert gelangten Höfe gehörten zur Gründungsausstattung des Klosters St. Peter in Salzburg und damit der Salzburger Kirche. Die Schenkung erfolgte wohl noch vor der Übereignung der Anteile an der Reichenhaller Saline. Piding war der erste Ort im Gebiet des heutigen Rupertiwinkels, in dem die Salzburger Kirche Güter besaß und kann somit auf die ältesten Beziehungen zu Salzburg zurückblicken. Vollständig in den Besitz der Erzbischöfe aber gelangten Piding und im Besonderen Mauthausen, Pidingerau und Urwies, erst um 1300, als sie die [[Schloss Staufeneck|Burg Staufeneck]] erwarben.


'''Dorf im salzburgischen Flachen Land'''
'''Dorf im salzburgischen Flachen Land'''


Die Grafschaft im oberen Salzburggau, zu der Piding gehörte, fiel nach dem Aussterben der Grafen von Plain (1260) an den Salzburger Erzbischof. Mit dem Zweiten Erhartinger Vertrag von 1275 erkannte der Bayernherzog die Grenzen des erzbischöflichen Besitzes weitgehend an. Im Jahr 1328 erließ dann Erzbischof Friedrich III. für seinen weltlichen Herrschaftsbereich eine eigene Landesordnung und löste diesen damit endgültig von Bayern. Den nördlichen Teil des Erstifts Salzburg, in dem Piding lag, nannte man Flaches Land oder Außergebirg, im Gegensatz zum Innergebirg im Süden.  Das Schloss (die frühere Burg) Staufeneck im Pidinger Ortsteil Mauthausen war von der Mitte des 14. Jahrhunderts bis 1805 Sitz des salzburgischen Pleggerichts Staufeneck.
Die Grafschaft im oberen Salzburggau, zu der Piding gehörte, fiel nach dem Aussterben der Grafen von Plain (1260) an den Salzburger Erzbischof. Mit dem Zweiten Erhartinger Vertrag von 1275 erkannte der Bayernherzog die Grenzen des erzbischöflichen Besitzes weitgehend an. Im Jahr 1328 erließ dann Erzbischof Friedrich III. für seinen weltlichen Herrschaftsbereich eine eigene Landesordnung und löste diesen damit endgültig von Bayern. Den nördlichen Teil des Erstifts Salzburg, in dem Piding lag, nannte man Flaches Land oder Außergebirg, im Gegensatz zum Innergebirg im Süden.  Das Schloss (die frühere Burg) Staufeneck im Pidinger Ortsteil Mauthausen war von der Mitte des 14. Jahrhunderts bis 1805 Sitz des salzburgischen Pleggerichts Staufeneck.
Über Jahrhunderte wurden Piding, Mauthausen und Pidingerau hauptsächlich von der Landwirtschaft geprägt. Das Dorf Piding bestand um 1800 aus 43 Anwesen, darunter zwei Mühlen, drei Schmieden, ein Wirtshaus, ein Kramer und ein Bader.  In Mauthausen gehörten zu den 21 Anwesen das Mauthaus, ein Wirtshaus, eine Hufschmiede und eine Wagnerwerkstatt. In der Pidingerau  lagen 15 meist landwirtschaftliche Anwesen. Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts wurde auf dem Högl, der zum Teil im Gemeindegebiet von Piding liegt, der Högler Sandstein abgebaut.
Über Jahrhunderte wurden Piding, Mauthausen und Pidingerau hauptsächlich von der Landwirtschaft geprägt. Das Dorf Piding bestand um 1800 aus 43 Anwesen, darunter zwei Mühlen, drei Schmieden, ein Wirtshaus, ein Kramer und ein Bader.  In Mauthausen gehörten zu den 21 Anwesen das Mauthaus, ein Wirtshaus, eine Hufschmiede und eine Wagnerwerkstatt. In der Pidingerau  lagen 15 meist landwirtschaftliche Anwesen. Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts wurde auf dem Högl, der zum Teil im Gemeindegebiet von Piding liegt, der [[Högler Sandstein (Piding)|Högler Sandstein]] abgebaut.
   
   
'''Bayerisch seit 1810'''
'''Bayerisch seit 1810'''
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[[Schloss Staufeneck]]
[[Schloss Staufeneck]]


Filialkirche St. Johannes der Täufer, Johannishögl
[[Johannishögl (Piding)|Filialkirche St. Johannes der Täufer, Johannishögl]]


[[Kirche St. Laurentius, Mauthausen (Piding)|Filialkirche St. Laurentius, Mauthausen]]
[[Kirche St. Laurentius, Mauthausen (Piding)|Filialkirche St. Laurentius, Mauthausen]]
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Max Wieser: Pidinger Heimatbuch, Piding 1985
Max Wieser: Pidinger Heimatbuch, Piding 1985
== Links ==
Gemeinde Piding. [http://www.gemeinde-piding.de/Home/]
Aktueller Blick auf Piding vom Reichenhaller Haus (Hochstaufen)
[https://www.foto-webcam.eu/webcam/salzburg/]


== Siehe auch: ==
== Siehe auch: ==


[[Durchgangslager Piding (Piding)]]
[[Durchgangslager Piding (Piding)]]
[[Högler Sandstein (Piding)]]
[[Wappen Gemeinde Piding]]
'''Bearbeitung:''' Andreas Hirsch